Zug der Erinnerung: Schmitz fordert Machtwort von Mehdorn
Als „absolut unverständlich, peinlich, und provinziell“ hat Berlins Kulturstaatssekretär, André Schmitz, das Verhalten der Deutschen Bahn AG gegenüber der Bürgerinitiative Zug der Erinnerung bezeichnet. Die Berliner Kulturverwaltung fördert die Initiative „Zug der Erinnerung“ auf Initiative von Schmitz mit 9.000 Euro.
André Schmitz: „Es wird Zeit, dass Herr Mehdorn endlich ein
Machtwort spricht. Das Verhalten der Deutschen Bahn ist absolut
unverständlich und schadet nicht nur dem Ansehen des
Unternehmens, sondern auch den Bemühungen Berlins, sich seiner
Geschichte als Machtzentrum des NS-Regimes zu stellen. In
Berlin scheuen das Land und der Bund seit Jahren weder Kosten
noch Mühen, um die Erinnerung an die NS-Herrschaft, die Täter
und Ihre Opfer wach zu halten. Dass der Zug der Erinnerung
ausgerechnet in Berlin aufs Abstellgleis geschoben werden soll,
ist nicht hinnehmbar. An Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten
ist der jüngst bekannt gewordene Versuch des Bahnkonzerns, den
Zug der Erinnerung durch eine Art modernen Ablasshandel
auszubremsen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine
jüdische Einrichtung gibt, die das 100.000
Euro–Spendenangebot der Bahn annimmt.
Die Bahn ist ein öffentliches Unternehmen. Wenn das würdelose
Gezerre um Trassennutzungsgelder, Haltestundengebühren und
Rauchmelder nicht aufhört, wird es Zeit, dass der Eigentümer
seine Verantwortung wahrnimmt.“
Rückfragen:
Dr. Torsten Wöhlert
Telefon: 90 228 203
E-Mail: torsten.woehlert@kultur.berlin.de