Euro-Einführung und Schengenraum Mitglied: „Touristen in Kroatien werden profitieren.“

Ansicht auf die Stadt Dubrovnik in Kroatien

von Vanessa Brand & Cornelia Fischer

Am 1. Januar 2023 wurde Kroatien Mitglied der Eurozone und tritt dem Schengenraum bei. Was dies für den Tourismus im Land bedeutet und auf was sich Urlauber freuen dürfen, das erklärt Romeo Draghicchio, Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, im Interview.

Was bedeutet das künftige Zahlen mit Euro und der Wegfall der Grenzkontrollen für Kroatiens Tourismus?
Romeo Draghicchio: Der Währungswechsel sowie die Eingliederung in den Schengenraum ist etwas, auf das die Tourismusbranche schon lang gehofft hat. Dass es am 1. Januar 2023 nun soweit ist, lässt sehr positiv in die Zukunft blicken, da etwaige letzte Hürden, wie Geld wechseln oder Grenzkontrollen, für Gäste aus Deutschland und Europa nun endgültig fallen. Die Tage des lästigen Umtauschs noch zuhause oder vor Ort von Euro in Kuna oder das ständige Umrechnen beim Shoppen, Essen und Co. sind damit endgültig gezählt. Auch lange Autoschlangen und Wartezeiten bei der Einreise nach Kroatien besonders zu Ferienzeiten werden damit der Vergangenheit angehören. Touristen und damit auch die Urlaubsdestination Kroatien werden von den zu Neujahr in Kraft tretenden Änderungen profitieren!

Gibt es bei den Reisevorbereitungen in das Land an der Adria etwas zu beachten?
Romeo Draghicchio: Zu beachten gibt es nicht wirklich etwas – Urlaub in Kroatien zu machen, wird mit den Neuerungen für deutsche Gäste ja tendenziell einfacher. Bereits jetzt sind Preise in Kroatien in Kuna sowie Euro ausgezeichnet, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Hierbei gilt ein fester Umrechnungskurs von 7.53450 HRK/EUR; Wechselkurse bei Banken können jedoch abweichen. Urlauber, die noch Kuna zuhause haben, brauchen sich keine Sorgen zu machen – in den ersten beiden Wochen des neuen Jahres kann in Kroatien auch noch mit Kuna bezahlt werden. Und in den ersten sechs Monaten von 2023 werden Banken und Wechselstuben Kuna gebührenfrei in Euro umtauschen.

Kroatien erwartet dieses Jahr höhere Einnahmen aus dem Tourismus als im Rekordjahr 2019. Erwarten Sie für 2023 erneut einen Besucheranstieg – besonders hinsichtlich Euro und Schengen?
Romeo Draghicchio: Kroatien verzeichnete bis zur Jahreshälfte ganze 99 Millionen Übernachtungen. Daraus leitete die Kroatische Nationalbank ab, dass wir 2022 mit 11,3 Milliarden Euro Tourismuseinnahmen rechnen können. Vor der Pandemie, also im Jahr 2019, beliefen sich die Einnahmen auf 10,5 Milliarden. Wir sehen also, dass Menschen trotz widriger Umstände und in Krisenzeiten nach Kroatien kommen, um Urlaub zu machen und sich zu erholen.

Was erwartet deutsche Touristen in der kommenden Saison und wieso sollen diese ausgerechnet ihren Urlaub in Kroatien verbringen?
Romeo Draghicchio: Kroatien mit all seinen geografischen Facetten und seiner perfekt ausgebauten touristischen Infrastruktur ist die Destination der Wahl für alle Reisemotive. Aktivsportlern und Outdoorbegeisterten liegt quasi ein ganzes Land zu Füßen, für Kultur- oder Städtetouristen gibt es in jeder Gespanschaft etwas Neues zu entdecken und auch typische Strandurlauber kommen auf ihre Kosten! Und besonders ein Trend reißt 2023 nicht ab – das Campen und zwar in allen Komfortstufen. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Beliebtheit bei deutschen Urlaubern, zählt Kroatien derzeit rund 300 Campingplätze. Als verlässliches Gütesiegel für qualitativ hochwertigste Freizeitangebote, Sanitärbereiche oder Infrastruktur sowie für tolle Bademöglichkeiten gilt die Bezeichnung des ADAC als Superplatz. Im kommenden Jahr tragen 21 der 300 Plätze diese Auszeichnung und gelten damit als Fünf-Sterne-Plätze. Ob Saunalandschaft, hauseigene Craftbier-Braurerei oder Lebensmittel in Bio-Qualität – es ist für alle Bedürfnisse etwas dabei!