Königin der Pappeln

Blick auf die Babisnauer Pappel

von Hans-Jürgen Kolbe

Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt! Und dazu gehört zweifelsohne die Babisnauer Pappel – ein beliebter Aussichtspunkt bei Dresden linksseits der Elbe.

Die Babisnauer Pappel ist seit ich denken kann ein beliebtes Ausflugsziel bei Dresden. Ich kenne die Babisnauer Pappel schon als Kind. Mich führten jedenfalls nicht gezählte Schulwandertag an dieses Wunderwerk der Natur. Sie befindet sich südlich von Dresden bei der Gemeinde Babisnau einem Ortsteil von Kreischa.

Sie steht exponiert auf einer Hochfläche südlich von Dresden und ist als Landmarke weithin sichtbar. Der Babisnauer Gutsbesitzer Johann Gottlieb Becke pflanzte die Pappel 1808 als Grenzbaum an der Grenze seines Besitzes. Sie ist seit dem Jahre 1936 als Naturdenkmal ausgewiesen. Die Pappel hat bei starken Stürmen in den Jahren 1967 und 1996 einen Großteil ihrer runden Krone verloren. Sie ist 17,3 Meter hoch, der Stamm hat einen Umfang von 5,1 Metern.

Der Baum ist wegen der Aussicht nach allen Seiten und zur Stadt Dresden ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders reizvoll ist der Blick über das Elbtal mit Dresden im Zentrum. Aber man kann auch die Berge der Böhmischen und Sächsischen Schweiz sehen.

Im Deutschen Krieg 1866 diente die Pappel mit einem vorübergehend eingebauten Beobachtungsgerüst als Ausguck. Ein festes Aussichtsgerüst neben dem Baum entstand 1885 und wurde in den Jahren 1922, 1963 und 1999 erneuert. Die Pappel wurde ab 1993 mehrmals vegetativ vermehrt. Einer Legende nach zeigt die Pappel mit ihrer Blüte, die nicht in jedem Jahr erscheint, das nahende Ende eines Krieges an. Zweimal im Jahr findet mit dem Wendelauf ein Volkslauf um die Pappel statt.

An der neuen Aussichtsplattform ist die Höhe mit 330 Metern angegeben. Der Zughübel, so nennt sich die Anhöhe, hat an seinem höchsten Punkt 337 Meter, etwa in 300 Meter Entfernung südwestlich der Babisnauer Pappel.

Babisnauer Pappel Geschichte

Auf einer Tafel am Aussichtsgerüst wird über die Geschichte der Babisnauer Pappel informiert. Ich zitiere:
  • 1808 Als Grenzmarkierung pflanzt der Babisnauer Gutsbesitzer Becke eine Schwarz-Pappel (Populus nigra L.)
  • 1884 Kauf des Baumes durch den Gebirgsverein für die Sächsisch-Böhmische Schweiz
  • 1885 Errichtung eines hölzernen Aussichtsgerüstes
  • 1890 Bismarck-Eiche wird gepflanzt. Als Einzige von insgesamt vier 1887-1896 gesetzten Eichen steht sie noch heute
  • 1937 Unterschutzstellung der Schwarz-Pappel
  • 1963 3m hohe stählerne Aussichtsplattform wird gebaut
  • 1967 Gewittersturm verursacht den ersten und größten Schaden an der Pappel
  • 1996/97 Erwerb der Grundstücke mit allen Anpflanzungen durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V.
  • 1999 Fördermittel sowie Sponsoren ermöglichen das neue Aussichtsgerüst und die Gestaltung des Areals