New York Philharmonic gibt drei Konzerte

Eine Nachbildung der Freiheitsstatue vor der Seebrücke in Ahlbeck

von Mareike Klinkenberg/Axel Seitz

So manch ein Strandspaziergänger hat sich in den vergangenen Wochen verwundert die Augen gerieben, denn neben der Ahlbecker Seebrücke reckt seit der einiger Zeit eine, dem Original in New York nachempfundene, Freiheitsstatue stolz ihre Fackel in den Himmel über Usedom. Erste Neugierige haben schon gemessen, die Statue ist etwa fünf Meter hoch und bereits jetzt ein beliebtes Fotomotiv vor der Meereskulisse. An einem herrlichen Eckchen mit Blick auf die bekannte Seebrücke in Ahlbeck hat sie sich einen wunderschönen Platz für ihren Besuch ausgesucht. Doch was das Ganze zu bedeuten hat, darauf gab es zunächst nur mysteriöse Hinweise.

Doch jetzt wurde das Rätsel dahinter gelüftet: Das berühmte New York Philharmonic gibt im nächsten Jahr drei Konzerte auf der Sonneninsel! Mit dem internationalen Spitzenorchester kommt nicht nur eines der Top-Five-Ensembles dieser Welt auf die Insel Usedom, sondern auch ein Stück der internationalen Metropole nach Vorpommern – exklusiv für drei Tage vom 20. bis 22. Mai 2022.

Die Weltstars werden an historischem Ort im Kraftwerk Peenemünde spielen. Als Solisten können die Besucher dann mit der Violinistin Anne-Sophie Mutter, dem US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson und dem polnisch-kanadischen Pianisten Jan Lisiecki wirkliche Weltstars der Klassik live in Vorpommern erleben. Im Projekt side by side spielen außerdem die Musiker des Baltic Sea Philharmonic gemeinsam mit ihren New Yorker Kollegen auf einer Bühne.

Vor dem Hintergrund der besonderen Geschichte der ehemaligen Heeresversuchsanstalt in Peenemünde, betont Thomas Hummel, Intendant des Usedomer Musikfestivals, die einzigartige Bedeutung dieses Events auf Usedom: „Wenn ein Spitzenorchester wie das New York Philharmonic mit drei der bedeutendsten Interpreten unserer Zeit gerade an den Ort kommt, an dem einst die Waffen entwickelt wurden, die auch New York vernichten sollten, ist dies schon fast ein historisches Ereignis. Darum wollen wir mit der Residenz dieses Orchesters vor allem eins: Den Frieden, die Freiheit und die Vielfalt feiern, Brücken bauen und der Opfer von Nationalsozialismus und Krieg gedenken.“

Das Projekt wird auch durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln der Europäischen Union gefördert. Wegen der zu erwartenden hohen Nachfrage können sich Interessenten ausschließlich im Internet auf der Homepage für den Kartenvorverkauf registrieren, heißt es in der Konzertankündigung.