Festnahmen von Graffitisprayern

Polizeimeldung vom 25.03.2018

bezirksübergreifend

Gemeinsame Meldung Bundespolizei und Polizei Berlin
Charlottenburg-Wilmersdorf/Mitte
Nr. 0665
Gestern Abend gegen 20.45 Uhr nahmen Polizisten zwei Sprayer in Wedding vorläufig fest. Fahnder der Bundespolizei bemerkten zuvor acht Personen in den Gleisanlagen am S-Bahnhof Westend, die einen S-Bahnzug auf einer Gesamtfläche von 82 Quadratmetern besprühten. Zur bevorstehenden Festnahme wurden Unterstützungskräfte der Polizei Berlin und der gemeinsame Polizeihubschrauber angefordert. Vor dem Eintreffen der Kräfte verließen die mutmaßlichen Sprayer jedoch die Gleisanlagen und fuhren mit einem Renault und einem VW vom Tatort. Fahnder der Bundespolizei folgten dem VW, mussten dann jedoch die Fahrt absprechen, da der Wagen in den Gegenverkehr des Spandauer Damms in Richtung Schloss Charlottenburg fuhr. Dem VW gelang die Flucht. Zivilfahnder der Polizeiabschnitte 25 und 26 sowie der Bundespolizei folgten dem Renault über die Stadtautobahn in Richtung Wedding und forderten weitere Unterstützungskräfte an. An der Seestraße Ecke Sylter Straße sollten die Insassen an einer roten Ampel festgenommen werden. Ein Beamter eines Funkwagens trat an den Wagen heran und forderte den Fahrzeugführer laut zum Aussteigen auf. Dieser ignorierte den Polizisten und fuhr auf ihn zu. Durch einen Sprung zur Seite konnte sich der Polizeiobermeister in Sicherheit bringen. Der Renault-Fahrer setzte seine Fahrt fort. Polizeifahrzeuge folgten dem Wagen. Eine 69-jährige Fahrerin musste aufgrund der rücksichtslosen Fahrweise eine Vollbremsung vollziehen, um einen Zusammenstoß mit dem Renault zu verhindern. Als ein Zivilfahrzeug der Polizei in gleicher Höhe mit dem Renault war, versuchte der Fahrer das Polizeiauto abzudrängen. Dies konnte verhindert werden. In der Folge wurde weiter versucht, den Renault-Fahrer zum Anhalten zu bewegen, wobei beide Fahrzeuge zusammen stießen. Der Renault kollidierte dann mit einem Baum an der rechten Seite und kam zum Stehen. Der Fahrer und sein Beifahrer wurden vorläufig festgenommen; einem dritten Insassen gelang die Flucht. Bei der Durchsuchung des 21-jährigen Fahrers entdeckten die Beamten zwei kleine Gefäße, offenbar gefüllt mit Betäubungsmitteln und beschlagnahmten diese. Er und der zwei Jahre ältere Beifahrer klagten über Schmerzen und kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Bei dem Renault-Fahrer bestand der Verdacht, dass er unter dem Einfluss von Drogen stand, woraufhin ihm im Krankenhaus Blut abgenommen wurde. Seinen Führerschein beschlagnahmten die Beamten ebenfalls, genauso wie im Kofferraum aufgefundene Spraydosen, Handschuhe und den Renault selbst. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Festgenommenen entlassen. Der Polizist, der sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen musste, erlitt einen Schock und beendete seinen Dienst. Die Ermittlungen zu den Graffiti werden bei der Bundespolizei geführt; die anderen Ermittlungen bei der Polizei Berlin.