Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 2435
Nach tagelangen intensiven Ermittlungen der 8. Mordkommission des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Berlin wurde vorgestern ein Supermarkt im Bahnhof Lichtenberg kurzfristig geschlossen und durchsucht.
Grund dafür war, dass am 19. September 2016 ein 34-jähriger Moldawier mit schweren Gesichtsverletzungen in der Praxis eines Arztes in Lichtenberg erschien und angab, zwei Tage zuvor geschlagen worden zu sein. Der Arzt veranlasste, dass der Verletzte zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus kam. Von dort wurde die Polizei informiert. Einen Tag später erlag das Opfer seinen schweren Kopfverletzungen.
Bei dem Polizeieinsatz am Dienstag mit über 40 Beamten wurden zwei Verantwortliche des Lebensmittelmarktes vorläufig festgenommen. Zudem erfolgte eine intensive Spurensuche, da Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Markt um den möglichen Tatort handeln könnte.
Die Ermittlungen im Supermarkt und anschließende Vernehmungen ergaben, dass der Verstorbene in den Morgenstunden des 17. September als Ladendieb in dem Geschäft festgestellt wurde. Anstatt ihn der Polizei zu übergeben, soll er von dem 29-jährigen Filialleiter derart körperlich misshandelt worden sein, dass er an den Folgen der Verletzungen verstarb. Gegen den 29-Jährigen wurde gestern ein Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge erlassen.
Die Ermittlungen zu weiteren, gleichgelagerten Vorfällen in diesem Markt dauern an. Es liegen bereits diverse Erkenntnisse und Aussagen vor, dass es in der Vergangenheit dort zu weiteren tätlichen Angriffen, unter anderem auf Ladendiebe, kam.