In Berlin zeugen viele Spuren von der Geschichte des Kolonialismus: hier fand 1884 die Afrika-Konferenz statt, hier hatten koloniale Verwaltungen, Handelszentren und Verbände ihren Sitz, hierher wurden Kulturgüter aus den Kolonien verbracht. Am gravierendsten sind jedoch die mentalen Folgen der Kolonialität: Das „Ordnungssystem“ des Rassismus, das Menschen unterschiedlich bewertet und durch gesellschaftliche Praxis und Strukturen die einen privilegiert, die anderen diskriminiert, prägt unsere Gesellschaft. Zuletzt zeigte die Debatte um das Berliner Humboldt Forum, wie umstritten der Umgang mit dem Erbe des Kolonialismus ist.
Politische Bildungsangebote – sowohl in historischer als auch in aktueller Ausrichtung – tragen dazu bei, postkoloniale Strukturen wahrzunehmen, kritisch zu reflektieren und Strategien dagegen zu entwickeln.