Heinz Nerger

Berliner Original. Latschenpaule. Drehorgelspieler

Ausstellung vom 18.06.2010 bis 20.11.2011
Museum Pankow – Standort Heynstraße

Heinz Nerger wurde am 24. Oktober 1917 in Pankow geboren und ist hier am 31. Oktober 2008 gestorben. Sein Lebens­mittel­punkt lag zwischen der Neuen Schönholzer Straße, wo er seine Kinder- und Jugend­jahre ver­brachte, der Florastraße, wo er wohnte, bis er im Alter ins Senioren­heim Haus Ruth am Bürgerpark wechselte.
Heinz Nerger hatte als Kind einen Traum, er wollte Dreh­orgel­spieler werden, doch sein Vater bestand auf einer ge­sicher­ten Existenz für den Sohn und so arbeitete dieser viele Jahre als Kellner. Dann im Jahre 1968 erhielt er eine 33er Trom­pe­ten­orgel aus der Werkstatt von G. Bacigalupo geschenkt und begann eine zweite Karriere als Dreh­orgel­spieler Latschen­paule. Unter diesem Namen wurde er vor allem, aber nicht nur den Ost­berlinern bekannt. Beinahe konkurrenz­los trat Heinz Nerger alias Latschenpaule in Gast­stätten, auf Betriebs­feiern, bei Straßen­festen, offiziellen Anlässen oder im Rund­funk auf. Dabei entwickelte er einen ganz eigenen Stil und kritisierte andere Vorstellungen vom Dreh­orgel­spieler, wodurch er sich nicht nur Freunde machte.
Seine Bacigalupo 33er Trompeten­orgel hat er nie wieder aus der Hand gegeben, sie war seine „Lebens­gefährtin“. Bevor er starb, legte er fest, dass seine Dreh­orgel an den Museums­ver­bund Pankow gehen solle. Das Museum hat dieses Erbe zum Anlass für diese Ausstellung genommen. Die Präsentation geht anhand des Nach­lasses und mit Hilfe von Weg­gefährten der Biographie Heinz Nergers und seiner Dreh­orgel­spieler­karriere als Latschen­paule nach, verweist auf den Beruf des Drehorgel­spielers allgemein und die Dynastie der legendären Drehorgel­bauer­familie Bacigalupo. Und selbst­verständ­lich ist auch die 33er Trompeten­orgel aus der Werk­statt von G. Bacigalupo aus der Schönhauser Allee 79 zu sehen und zu hören.

Museumsfest und Aus­stel­lungs­eröffnung in der Heynstraße 8; Pressemitteilung vom 16.06.2010

  • Plakat: Heinz Nerger

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