Raus aus dem Technik-Zoo hinein in digitale Erlebniswelten

Staatssekretärin Sabine Smentek bei einer Veranstaltung

Liebe Leserinnen und Leser,

raus aus dem Technik-Zoo hinein in digitale Erlebniswelten könnte das Motto der letzten Legislaturperiode lauten. Die Gehege waren zu unterschiedlich, zu klein, die Ausstattung veraltet, zu viele Programme und Anwendungen mussten sich ein Gehege teilen. Deshalb haben wir mit dem Bau einer Erlebniswelt und damit der Standardisierung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bei den Berliner Behörden begonnen. Dazu mussten Programme upgedatet, neue Kabel gelegt, Laptops beschafft und insgesamt die IKT modernisiert werden, um überhaupt den Grundstein für die Erlebniswelt von morgen zu schaffen.

Die größten Baustellen sind dabei der Umzug einiger Behörden zum ITDZ, die Einführung der Digitalen Akte und die Umstellung der Verwaltungsleistungen auf digitale Angebote. Wir befinden uns teilweise in der Planungsphase, führen Gespräche mit den Architekten, oder haben schon erste Bauarbeiten hinter uns. Doch eine Erlebniswelt kann nicht von heute auf morgen gebaut werden, ebenso wird uns auch die Digitalisierung nicht auf Knopfdruck gelingen. Aber wir nehmen uns ein Beispiel an den Bibern und bauen stetig unsere Gehege weiter aus, justieren an der ein oder anderen Stelle, bis wir unsere moderne Erlebniswelt geschaffen haben.

Faxe in den Gesundheitsämtern, fehlende mobile Arbeitsfähigkeit, zu wenige digitale Verwaltungsleistungen, schlechte Bandbreiten in den Gebäuden waren die Ausgangslage in unserem Technik-Zoo, um nur einige Beispiele zu nennen. Trotz der Altlasten haben wir es innerhalb von kürzester Zeit geschafft in der Coronazeit die mobile Arbeitsfähigkeit von 10 Prozent auf 50 Prozent zu steigern. Bald schon werden wir eine hundertprozentige mobile Arbeitsfähigkeit herstellen können. Damit können alle, die ihre Tätigkeit auch im Homeoffice ausführen können, dies auch tun. Das ist Bauphase Eins. Parallel lief die Planung von Bauphase Zwei, in der wir mit der Einführung der einheitlichen Digitalen Akte allen Behörden ein behördenübergreifendes und medienbruchfreies Arbeiten ermöglichen. Dazu haben wir die Gehege ertüchtigt und starten im November in einem ersten Bezirk, weitere Behörden folgen.

Doch ganz zentral ist auch die Herstellung von einem barrierefreien und digitalen Rundgang um die Gehege, die den direkten Eintritt mittels digitaler Verwaltungsleistungen herstellen. Publikumsnah wird er sein und einfach gehen. Wichtige Treiber auf diesem Digitalisierungsrundgang sind die sogenannten IKT-Basisdienste. Sie sind das digitale Bindeglied zwischen Onlinedienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und den Fachverfahren in der Verwaltung. Also der Weg vom zentralen Rundgang in die einzelnen Tierhäuser. Dazu zählen unter anderem das Service-Portal Berlin und die verschiedenen Online-Angebote, die wir massiv verbessert und ausgebaut haben. Publikumslieblinge, also die Pandas der Digitalisierung, sind die 36 neuen digitalen Anträge. Alleine seit März 2020 wurden über 115.000 Anträge online eingereicht und haben die einzelnen Fachverwaltungen insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie massiv entlastet.

Weitere Umbaumaßnahmen folgen. Doch die Sanierung der Häuser und Gehege wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir die moderne und digitale Erlebniswelt vollständig eröffnen können.

Ihre Sabine Smentek
Staatssekretärin für Informations- und Kommunikationstechnik