Vortragsreihe „Wildtiere in der Stadt“

Nachtigall im Baum

So viele Wildtiere in Berlin! Wie gehen wir damit um? Auftaktveranstaltung der neuen Vortragsreihe „Wildtiere in der Stadt“

Dienstag, 11. Oktober 2022, 19:00 bis 20:30 Uhr

Im Stadtgebiet von Berlin leben fast alle Arten der mitteleuropäischen Säugetiere. Die Berliner Vogelwelt ist so reichhaltig wie kaum ein Vogelschutzgebiet. Auch andere Tiergruppen sind gut vertreten. Warum ist das so? Was macht die Berliner Umwelt wildtierfreundlich? Und was sollten wir im Umgang mit unseren Wildtieren beachten? Sie bereichern uns sehr, sind uns aber auch Verpflichtung.

Josef H. Reichholf, Mitglied des Berliner Tierschutzbeirates, hat jahrzehntelang über das Leben von Tieren in der Stadt geforscht. Sein Vortrag wird uns das großstädtische Wildtierleben näher bringen.

Kurzbiographie: Der Vortragende, der Münchner em. Professor Dr. rer. nat. Josef H. Reichholf, lehrte drei Jahrzehnte lang „Naturschutz“ an der Technischen Universität München. Er war im nationalen und internationalen Naturschutz tätig und gilt als einer der profiliertesten deutschen Biologen. Vielfach ausgezeichnet, wurden seine Sachbücher in 17 Sprachen übersetzt, darunter auch Japanisch und Arabisch. Für den Tierschutz engagiert er sich mit sachlich-wissenschaftlichen Begründungen ebenso wie mit tiefer Empathie. Seinen Büchern „Rabenschwarze Intelligenz“ (über die Krähenvögel) und „Der Hund und sein Mensch“ ist dies zu entnehmen.

Unser 2. Vortrag in der Reihe “Wildtiere in der Stadt” wird von Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer gehalten. Thema: Wildtiermanagement nach zeitgemäßen biologischen und tierethischen Kriterien.
Ausgehend von der Frage, warum wir Tiere überhaupt moralisch berücksichtigen sollen, spannt sich der Bogen hin zum Lebensrecht aller (empfindungsfähigen) Tiere. Begründet wird dies mit den aktuellen Erkenntnissen der Evolutions-, Kognitions- und Verhaltensbiologie sowie der Tierethik. Der Stand des heutigen Wissens zwingt uns – bei intellektueller Redlichkeit – dazu, Tiere heute völlig anders zu sehen als noch vor einigen Jahren und künftig auch anders mit ihnen umzugehen. Ziel muss gerade im urbanen Bereich ein modernes Wildtier- bzw. Biodiversitätsmanagement sein, das in allen Fällen immer nach dem gelindesten Mittel der Problemlösung sucht. Der Tod durch Falle oder Schuss ist das genaue Gegenteil davon und sollte schleunigst der Vergangenheit angehören.
Kostenfreie Anmeldung

Kurzbiografie: Rudolf Winkelmayer hat an der Veterinärmedizinischen Universität Wien studiert und dort auch nach Absolvierung des Diplomstudiums im Jahr 1981 promoviert. Er ist Fachtierarzt für Kleintiere und Dipl. ECVPH (Lebensmittelwissenschaften). 2006 wurde ihm vom Österreichischen Bundespräsidenten der Berufstitel Professor verliehen. Er war bis zur Pensionierung Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Bezirk Bruck an der Leitha und betrieb eine Ordination in Pachfurth. Gleichzeitig war er immer ein Vordenker in Sachen Tierschutz, Tierethik, Jagdethik und Wildbrethygiene sowie Vortragender und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Fachbücher. Er ist weiterhin beratend und publizistisch tätig. Unlängst erschien sein Buch “Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik” im Sternath Verlag.