Säulen für Olympia
Bauarbeiter an der Tiefgarage des Olympiastadions stießen im Winter 2001/2002 auf Säulen und andere Architekturteile im Erdreich. Nach dem Abtragen von vier Meter Erde und der Freilegung der Funde wurden sofort die Archäologen des Landesdenkmalamts Berlin gerufen. Sie fanden sieben freistehende Säulen (Höhe: 3,70 Meter) mit einem verbindenden Architraph (Dachbalken) vor sowie Teile eines pompejanisch rot gestrichenen Gebäudes mit Fenstern und Türen. Die Säulen sind aus Beton, sehen aber durch einen scharrierten (das heißt: mit Rillen versehenen) Putzauftrag aus wie Naturstein. Anhand historischer Pläne ließen sich die Architekturfragmente schnell als Reste des alten Schwimmstadions identifizieren, das 1913 als Teil des Deutschen Stadions errichtet worden war. Bei dem Bodendenkmal handelt sich um ehemalige Umkleidekabinen; die antikisierenden Säulen leiteten als repräsentative Schauarchitektur über zum Schwimmbecken, das nicht erhalten ist. Ursprünglich stand ein Pendant dazu auf der gegenüberliegenden Schmalseite des Beckens.