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Denkmaldatenbank
Admiralspalast
Obj.-Dok.-Nr.: | 09065048 |
Bezirk: | Mitte |
Ortsteil: | Mitte |
Strasse: | Friedrichstraße |
Hausnummer: | 101 & 102 |
Strasse: | Planckstraße |
Hausnummer: | 21 & 23 |
Denkmalart: | Baudenkmal |
Sachbegriff: | Bad & Eisarena & Kino & Gaststätte & Theater |
Datierung: | 1910-1911 |
Umbau: | 1922 & 1930-1940 |
Entwurf: | Schweitzer, Heinrich (Architekt) |
Entwurf: | Baumgarten d. Ä., Paul (Architekt) |
Ausführung: | Fraenkel, Joseph (Baugeschäft) |
Bauherr: | Admiralspalast AG |
Entwurf: | Kaufmann und Wolffenstein |
Die Straßenfront gegenüber bestimmt die originelle Fassade des ehemaligen Admiralspalastes, seit 1955 Metropoltheater, Friedrichstraße 101-102. Auf dem weitläufigen Grundstück des früheren "Admiralsgartenbades" wurde der mehrflügelige Gebäudekomplex 1910-11 von Heinrich Schweitzer als Vergnügungspalast mit luxuriösen Bädern, Eislaufbahn und Restaurants entworfen. Im Sinne antiker Thermenanlagen wollte man Sport- und Freizeiteinrichtungen mit dem Badebetrieb verbinden und dem Vergnügungsviertel rund um den Bahnhof Friedrichstraße eine neue Attraktion hinzufügen. (1) Die Eisbahn im hinteren Gebäudeteil an der Planckstraße, zu dem man durch das Vorderhaus über einen repräsentativ in neobarocken Formen gestalteten Hof gelangte, wurde 1922 von Kaufmann und Wolffenstein zu einem Theater mit 1065 Plätzen umgebaut, die darüber liegenden Bäder blieben zunächst unangetastet. (2) Nach mehreren Umgestaltungen des Theaterraumes in den 1930er Jahren erfolgte 1939-40 ein durchgreifender Umbau nach Plänen von Paul Baumgarten, der trotz späterer Veränderungen die Raumgestaltung des Theaters bis heute prägt. (3)
Die der ursprünglichen Nutzung entsprechende Gestaltung der Straßenfassaden an Friedrichstraße und Planckstraße mit verspielt pompösem Schmuck in freier Adaption antiker Formen ist weitgehend erhalten. Für die Front an der Friedrichstraße, die zugleich ganz plakativ Werbung für das Etablissement machen sollte, schuf der Architekt eine Gliederung mit kolossalen dorischen Halbsäulen aus Granit und Relieftafeln von Franz Naager aus istrischem Kalkstein. Die Tafeln füllen die Wandflächen zwischen Fenstern und Säulen und wirken wie eine Sammlung antiker Spolien. Die Fassade an der Planckstraße hat der Bildhauer Ernst Westphal unter Verwendung von römischen und maurischen Motiven entworfen.
(1) Neben römisch-russischen Bädern, Massage-, Sport- und Ruheräumen gehörten dazu Kegelbahnen, Cafés, Bar, Klubräume und ein Kino. Vgl. Ahrends 1911; Wagenführ 1912.
(2) Die Bäder sind in ihrer Raumanordnung teilsweise noch erkennbar, Teile der Ausstattung befinden sich im Märkischen Museum.
(3) Vgl. BusB V, Bd. A, S. 120f.; Heun 1923; Marées 1940
Literatur: |
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