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Denkmaldatenbank
Komische Oper
Obj.-Dok.-Nr.: | 09065009 |
Bezirk: | Mitte |
Ortsteil: | Mitte |
Strasse: | Behrenstraße |
Hausnummer: | 54 & 55 & 56 & 57 |
Denkmalart: | Baudenkmal |
Sachbegriff: | Theater |
Datierung: | 1891-1892 |
Umbau: | 1928 & 1966-1967 |
Entwurf: | Grenander, Alfred (Architekt) |
Entwurf: | Nierade, Kunz (Architekt) |
Entwurf: | Kühn, Fritz (Kunstschmied) |
Entwurf: | Fellner und Helmer (Architektensozietät) |
Ausführung: | Held und Francke (Baugeschäft) |
Bauherr: | Actien-Bau-Verein Unter den Linden |
In den Neu- und Erweiterungsbau der Komischen Oper, Behrenstraße 54-57, 1966-67 durch den Architekten Kunz Nierade errichtet, wurden das Haupttreppenhaus und der Theatersaal des unmittelbar nach dem Krieg provisorisch wieder hergestellten "Theaters Unter den Linden", später "Metropoltheater", integriert. (1) Dieses 1891-92 von den bekannten Wiener Theaterarchitekten Fellner & Helmer erbaute Haus hatte im Krieg an Straßenfronten und Bühne schwere Schäden erlitten, konnte aber bereits 1947 wieder bespielt werden. (2)
Die Baumaßnahmen von 1966-67 waren notwendig geworden, da Raumnot und technische Unzulänglichkeiten die Arbeit des erfolgreichen Ensembles der Komischen Oper beeinträchtigten. Sie umfassten neben der neuen baulichen Hülle unter anderem eine Vergrößerung des Bühnenhauses durch Seitenbühnen, die Einrichtung einer Probebühne und den Neubau eines Funktionsgebäudes zur Straße Unter den Linden. Im Gegensatz zu dem reich geschmückten Theatersaal im Stil des Wiener Spätbarock mit Hermen, die in das stuckierte Deckengewölbe überleiten und dem eleganten stuckierten Treppenhaus sind die neuen Räume sachlich-schlicht gehalten. An den fast vollständig geschlossenen, mit Sandsteinplatten verkleideten Fassaden ist nur der Eingangsrisalit an der Behrenstraße, der im oberen Teil großflächig verglast und mit strukturiertem Kupferblech von Fritz Kühn verkleidet ist, gestalterisch herausgehoben. Hinter den Glasflächen sind die drei großen Bogenfenster des historischen Theatergebäudes erkennbar. Die geschlossene, ruhige Westfassade liegt an der Glinkastraße, die erst 1961 aus verkehrstechnischen Gründen von der Behrenstraße bis zur Neustädtischen Kirchstraße durchgelegt worden war.
Durch eine Brücke mit dem Theater verbunden ist das Funktionsgebäude Unter den Linden. Es enthält das Büro des Intendanten sowie weitere Büro- und Werkstatträume. Es öffnet sich zu den Linden mit einem durchgehenden Schaufensterband, die Obergeschosse werden bestimmt durch den Wechsel von durchgehenden Fensterbändern und hellen Brüstungsbändern. Benachbart liegt das Apartmenthaus für Gäste und Freunde des Theaters.
(1) Vgl. Nierade 1967.
(2) Vgl. o.V., Das Theater Unter den Linden in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 12 (1892), S. 437-440; BusB 1896, Bd. II, S. 505-508; L.A., Umbau des Berliner Metropoltheaters, in: Bauwelt 19 (1928) 44, S. 1054.
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