Ex-Bauhaus-Chef: Konzertabsage schadet Demokratie und Kultur

Philipp Oswalt

Philipp Oswalt, Architekt und früherer Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, spricht auf einer Kundgebung gegen Rechts. Foto: Hendrik Schmidt

Die Absage eines geplanten Konzerts der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet im Bauhaus Dessau hat aus Sicht von dessen ehemaligem Chef Philipp Oswalt die Demokratie und das kulturelle Leben im Land beschädigt.

«Aber nicht nur das: Es hat ein jahrzehntelanges Bemühen von Tausenden von Menschen, das Bauhaus in Dessau auch zu einem Ort einer Aktualisierung von Bauhaus-Ideen zu machen, schweren Schaden zugefügt. Und dies ist besonders bitter», sagte Oswalt am Dienstag bei einer Kundgebung gegen Rechts und für Kunstfreiheit vor dem Anhaltischen Theater in Dessau.

Oswalt forderte, Bauhaus-Direktorin Claudia Perren und Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) sollten sich für den Schaden entschuldigen, den sie verursacht hätten. An der Kundgebung vor dem Theater in Dessau nahmen nach Polizeiangaben rund 200 Menschen teil, darunter Landtagsabgeordnete, Gewerkschafter und viele Vertreter aus der Kultur.

Nachdem die Stiftung Bauhaus Dessau die Band als Reaktion auf rechte Proteste ausgeladen hatte, wollten die Musiker am Abend in der Alten Brauerei spielen. Am Veranstaltungsort wollen Vertreter des rechten Spektrums auch gegen das Konzert demonstrieren.

Quelle: dpa