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Ausstellungen

Ausstellungsprogramm: Flucht und Integration

Vielerorts zeigen in Berlin zahlreiche kreative und phantasievolle Projekte auf beeindruckende Weise, dass gerade mit den Mitteln der Kunst und Kultur gesellschaftliche Integration gelingt. Mit einem Ausstellungsprogramm im Jahr 2019 hat die Koordinierungsstelle Flüchtlingsmanagement die Vielfalt des Engagements und die Aktivitäten Geflüchteter sichtbar gemacht. Die Themen Flucht und Migration in Berlin erhalten ein Gesicht.

Dort, wo ganz verschiedene Akteur*innen – Künstlerinnen und Künstler, Unternehmerinnen und Unternehmer, Engagierte aus verschiedenen Communities, Verbände und Initiativen sowie Verwaltung und Politik – beteiligt sind, um Geflüchteten ein Ankommen zu ermöglichen, werden gegenseitiges Verstehen und Zusammenhalt entstehen.

Die wechselnden Ausstellungen werden im Foyer der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gezeigt und können werktags von 8.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden.

Konzept Ausstellungsprogramm zum Thema Flucht und Migration

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Veranstaltungsprogramm Geflüchtete

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Abschluss 2021: KEIN RAUM - Begegnungen mit Menschen ohne Obdach

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Bild: Deborah Ruppert

Am 1. September 2021 eröffnete die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales die Fotoausstellung „KEIN RAUM – Begegnungen mit Menschen ohne Obdach“, eine Ausstellung mit Aufnahmen von Menschen, die auf den Straßen Berlins leben, anlässlich eines Expert*innen-Talks zum Thema Wohnungslosigkeit. Gemeinsam in zwei Podiumsrunden wurde im Rahmen einer Hybridkonferenz mit der Sozialsenatorin Elke Breitenbach und Expert*innen über die Situationen von wohnungslosen Menschen diskutiert.

Mit dem Anfang 2018 gestarteten Strategieprozess zur Wohnungslosenhilfe rückte die Lage von Wohnungslosen noch stärker ins Licht. Die erste Erfassung obdachloser Menschen auf der Straße im Januar 2020 hat Ansatzpunkte geliefert, wie viele Menschen in Berlin tatsächlich auf der Straße leben. Die im Mai/ Juni 2021 stattgefundene 5. Strategiekonferenz hat gezeigt, welche Fortschritte in den vergangenen Jahren mit der engagierten Zivilgesellschaft und den Organisationen und Dienstleistern erzielt worden sind. Klar zu Tage getreten sind aber auch die Herausforderungen, die auf dem Weg zum Ziel, die Wohnungslosigkeit in Berlin bis 2030 zu beseitigen, zu bewältigen sind. Die Berliner Fotografin Debora Ruppert beschäftigt sich seit langem mit der Thematik von Obdach- und Wohnungslosigkeit. Seit 2009 porträtiert sie in einfühlsamen Schwarz-Weiß-Aufnahmen Menschen ohne Obdach. Sie sucht die Begegnung mit ihnen, lauscht ihren Geschichten und bringt ihnen im Anschluss ihr entwickeltes Portrait als Geschenk vorbei. Einige dieser fotografischen Dokumentationen können in der aktuellen bis Dezember 2021 öffentlich zugänglichen Ausstellung in der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales besichtigt werden.

Sommerausstelllung 2021: Eindrücke

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Bild: Srour Alwani

Anknüpfend an unseren Expert*innentalk „Empowerment von Geflüchteten und Förderung des Ehrenamtes in Berlin“ anlässlich des Internationen Tages für Menschenrechte im Dezember 2020 wurden auch diesmal Geflüchtete, Neu-Berliner*innen und das ehrenamtliche Engagement in Zeiten der Pandemie thematisiert.

Parallel dazu wurde die Ausstellung „Eindrücke“ mit Bildern von Zahra Ramazani, Shirin Shanibaqi, Ahmad Yasin und Srour Alwani eröffnet.
In ihren Bildern erzählen die zwei Schülerinnen mit künstlerischem Talent ihre Fluchterfahrungen aus dem Irak bzw. Afghanistan. Sie gaben uns einen Einblick in verschiedene Lebenswelten und Extrem-Situationen, die nun in der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ausgestellt sind. Auch erfreut sich die Senatsverwaltung an den Bildern von Ahmad Yasin und Srour Alwani, die ebenfalls Teil der Ausstellung waren und ihre eigene Geschichte erzählen.

Ausstellungszeitraum: Juni 2021 bis August 2021

Winterausstellung 2021: Zweites Leben – Du kennst meinen Namen, aber nicht meine Geschichte

Die Pandemie stellt uns seit März dieses Jahres vor neue Herausforderungen. Auch im ehrenamtlichen Engagement sind neue Hürden zu überwinden und kreative Lösungsansätze zu entwickeln. Die Einschränkungen und Anpassungsmaßnahmen sollen uns nicht daran hindern, den aktiven Austausch weiterhin zu fördern und zugleich die kleinen und großen Erfolge sichtbar zu machen. Gemeinsam wollen wir in einen wertschätzenden und kritischen Dialog anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte gehen.

Die Veranstaltung besteht aus drei Teilen, in der zunächst die durch die Senatsverwaltung für Integration Arbeit und Soziales (SenIAS) geförderten Mini- und Midi-Projekte 2020 durch Geflüchtete und Unterstützer*innen vorgestellt werden. Im zweiten Teil ist ein Podiumsgespräch mit drei Gästen geplant: Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg, ein Geflüchtetenvertreter vom Pankower Projekt „Be visible“ in Trägerschaft von trixiewiz e.V. und ein Protagonist der Ausstellung „Zweites Leben – Du weißt meinen Namen, aber nicht meine Geschichte“. Im letzten Teil der Videokonferenz wird die Ausstellung der Hochschule der populären Künste (hdpk) eröffnet und ein virtueller Rundgang mit dem Initiator Prof. Fischer-Piel erfolgen.

Das Projekt ist die Fortsetzung der im November 2016 im Haus am Kleistpark gezeigten Ausstellung „Zwischen Welten – Abschied, Ankunft, Ankommen“. „Zweites Leben“ setzt vor allem an dem letzten Punkt des vorausgegangenen Projekts an und vermittelt uns einen Eindruck davon, ob und wie sich geflüchtete Menschen integriert haben, ob sie sich ein Leben hier vorstellen können und auf welche Schwierigkeiten sie seit ihrer Ankunft treffen. Sollte mit dem Themenkomplex „Ankommen“ der Versuch unternommen werden, die Integration von Geflüchteten zu fördern und zu visualisieren, spiegelt das jetzige Projekt die Realität von hier seit drei und mehr Jahren lebenden Menschen wider. So zum Beispiel der Versuch, wie ein Geflüchteter die Lebenssituation von obdachlosen Menschen sieht, welche Wirkung die Natur auf einen Flüchtling hat oder wie die Vorstellung von Luxus und einem schönen Leben aussieht. Oder das Erlernen von Regeln der deutschen Sprache, bekannte und unbekannte Menschen auf der Straße oder der Versuch, das jetzige Leben aus künstlerischer und ästhetischer Sicht zu zeigen. Sie alle sind prägend für das zweite Leben von Geflüchteten, deren Geschichte wir nicht kennen.

Fotografien von: Nour Alabras | Farah Alsahli | Jaime A. Beck | Sandro T. Beck | Hayfaa Jaber | Rukan Malas | Maya Rabou | Bilal Urfa | Mohammad Urfa | Ahmad Yasin | Ahmad Yousef | Mona Yousefi | Isra Zaher

Ausstellungszeitraum: Dezember 2020 bis März 2021

Sommerausstellung 2020: The heart of the barracks

the heart of the barracks
Bild: Jon A. Juárez

Ab dem 17.07.2020 eröffnen wir die nächste Fotoausstellung unserer Austellungsreihe “The heart of the barracks” von Jon A. Juarez.

Hintergrund der Ausstellung

Dies ist eine Geschichte über Toleranz, Respekt und Liebe. Eine Geschichte über Bindungen, Freundschaft und Veränderungen. Es ist die Geschichte einer kleinen Gruppe von Familien, die 2015 nach Berlin kamen, um nach der Flucht vor Krieg und Verfolgung in ihren Heimatländern ein neues Leben in einer neuen Kultur zu beginnen. Es ist die Geschichte eines Naturfotografen, dessen Leben sich dank dieser Familien und vor allem ihrer Kinder verändert hat. Angefangen hatte alles mit einem Job als Sportpädagoge für Flüchtlingskinder in der alten Militärkaserne in Berlin-Spandau. Am Anfang war es nur ein Job, und die Erwartungen daran waren ziemlich gering, doch mit der Zeit wurde es zu sehr viel mehr …

Künstler

Jon A. Juárez ist ein Biologe auf dem Papier, aber im Herzen ein Fotograf. Er arbeitet daran, die Menschen näher an die Natur heranzuführen und sie für den Klimawandel und seine Risiken zu sensibilisieren. Seine Fotografie- und Mikroskopie-Workshops für Kinder in Berlin haben ihm ermöglicht, sich mit besorgniserregenden Themen wie Umweltverschmutzung, Insektenschutz und Klimawandel zu befassen, und er konnte seine Liebe zur Natur und Tierwelt an viele Jugendliche weitergeben.
Juárez hat großes Interesse an sozialen Fragen und hat seit verstärkter Zuwanderung im Jahr 2016 aktiv an verschiedenen Projekten in Berlin teilgenommen, an denen Flüchtlingskinder beteiligt waren.
Seit 2015 ist er Vollmitglied der Gesellschaft für Naturfotografen in Deutschland (GDT). Seine Bilder wurden sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa ausgezeichnet und seine Arbeiten in verschiedenen Ausstellungen in Potsdam, Berlin und Spanien gezeigt: www.jonjuarez.photo

Ausstellungsort/-zeitraum:

Foyer Parterre Mitte Juli bis Ende August 2020 / Foyer 1. Etage bis Mitte Oktober 2020.

Ausstellungseröffnung durch Sybill Schulz und des Künstlers Jon A. Juarez

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Formate: video/youtube

Senatorin Elke Breitenbach über die Ausstellung “The heart of the barracks"

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Formate: video/youtube

Das Buch zur Ausstellung “The heart of the barracks” kann gegen ein Entgelt in Höhe von 15,00 €, über die Koordinierungsstelle Flüchtlingsmanagement, bestellt werden. Mit den Einnahmen werden künftige Projekte von Jon A. Juarez gefördert.

Dezember 2019: CROCUS – Common Roots of Cultures

Eine chancengleiche gesellschaftliche Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger sowie die Schaffung einer Akzeptanz demokratischer Grundwerte gehört zu den größten Herausforderungen im alltäglichen Zusammenleben auf der lokalen Ebene. Um ihr zu begegnen, brauchen wir mehr mutiges, kooperatives und öffentlich wirksames Handeln. Um gemeinsame Zukunftsbilder zu schaffen, müssen wir uns die Frage nach den gemeinsamen Wurzeln stellen.
An der Ausstellung haben 26 Menschen, vorwiegend aus Syrien, mitgewirkt, die neu in Berlin angekommen sind (2015 bis 2018) und in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Medizin und Naturwissenschaften in ihrer Heimat tätig waren.

Staaten wie Syrien, Irak, Ägypten oder Lybien gelten als sogenannte „cultural source countries“, also Quellenländer für eine große Anzahl bedeutender Funde als Zeugnisse der ersten Hochkulturen der Menschheit. Was können uns die Menschen, die aus diesen Ländern geflüchtet sind, darüber erzählen?

September 2019: Zwischen Welten. Abschied. Ankunft. Ankommen

Das Fotoprojekt geflüchteter Künstler*innen in Kooperation mit der SRH Hochschule der populären Künste (hdpk) zeigt die Situation von Flüchtlingen vor, während und nach ihrer Flucht. Fotografien aus dem Alltag der jeweiligen Heimat – Afghanistan, Eritrea, Syrien, Pakistan – verdeutlichen den Verlust, den die Geflüchteten erleiden mussten.
Bilder von der Flucht und der Ankunft in einem für sie noch fremden Land vermitteln uns einen Eindruck davon, was die Geflüchteten auf ihrem Weg hierher auf sich genommen haben. Schließlich soll mit dem Themenkomplex „Ankommen“ der Versuch unternommen werden, die Integration von Flüchtlingen zu fördern und zu visualisieren.

Juli 2019: Das, was war und das, was ist

Die Wanderausstellung stellt mit eindrücklichen Erzählungen und lebendigen Fotografien das Leben von Frauen in ihrem Heimatland Kenia dar. Ihre Vorgeschichten und das Leid werden anhand von Kurzbiographien skizziert, mit ihrer aktuellen, verbesserten Lebenssituation kontrastiert. Durch Momentaufnahmen wird der Alltag der Frauen auch visuell eingefangen.
2018 veranstaltete SOLWODI in Zusammenarbeit mit der GIZ und gefördert durch das BMZ eine Tagung mit dem Thema: Rückkehr und Reintegration ins Heimatland. In diesem Zusammenhang wurde auch das SOLWODI Rückkehrprojekt vorgestellt, das seit 1992 Frauen bei der Rückkehr ins Heimatland berät und unterstützt. Es wurde während der Tagung viel über die Bedingungen, Probleme und Ziele einer gelungenen Rückkehr und einer erfolgreichen Integration diskutiert.

Der eigentliche Ansatz von SOLWODI ist es jedoch, die Frauen im Heimatland so zu stärken, dass eine Migration gar nicht in Betracht gezogen werden muss. Die Frauen werden in ihrem Umfeld dabei unterstützt, sich eine Existenzgrundlage aufzubauen, damit sie sich und ihre Kinder selbstständig versorgen können.

So entstand die Dokumentation „Das, was war und das, was ist“.
Fotografie & Interviews: Gudrun Angelis, SOLWODI Deutschland e. V. unter Einbeziehung von “Das, was war” Interviews von Elizabeth Nyambura, SOLWOGIDI Kenia e.V.

April 2019: Bridge the Gap

Im Jahr 2015 beschäftigten sich im Rahmen von „Bridge the Gap“ geflüchtete Jugendliche gemeinsam mit nicht-geflüchteten jungen Menschen anhand des Mediums der Fotografie mit ihrer Identität, ihrer Herkunft und ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten.
Das Fotoprojekt bestärkte die Jugendlichen darin, sich Sichtbarkeit zu verschaffen und vermittelte ihnen, wie sie ihr Empfinden und ihre Lebensrealitäten aus eigener Perspektive visualisieren können. Bei regelmäßigen Treffen erkundete die Gruppe Berlin, experimentierte mit dem fotografischen Blick und lernte verschiedene fotografische Techniken und Ausdrucksweisen kennen (Straßenfotografie, Porträtfotografie). Dazu trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an verschiedenen Orten wie z. B. in den Galerien des Willy-Brandt-Hauses, in den Räumlichkeiten der Gesellschaft für Humanistische Fotografie und im IB-Übergangswohnheim Marienfelder Allee, einem geschichtsträchtigen Ort für Geflüchtete: Ehemals diente das Wohnheim als Notaufnahmelager für DDR-Flüchtlinge, seit 2010 bietet dort der Internationale Bund Wohnen und soziale Unterstützung für 700 geflüchtete Menschen an.
Künstlerisches Resultat des Projektes „Bridge the Gap“ ist diese Fotokunst-Ausstellung, in der die beteiligten Jugendlichen ihr Leben aus der eigenen Perspektive beleuchten und Momentaufnahmen ihrer Welt präsentieren.
Wer bin ich im Prozess des Erwachsenwerdens? Wo komme ich her? Wo will ich hin?

Projektdurchführung: Lela Ahmadzai (Multimedia Journalistin), Murwarid Basri (Diplom Sozialpädagogin/-arbeiterin) und Anke Göhring (Freie Künstlerin)