Gemeinschaftsgarten-Newsletter #12

April 2025

Gartenarbeitsschule Wedding

Schul-Umwelt-Zentrum Mitte – Gartenarbeitsschule Wedding

European Award for Ecological Gardening 2025

Alle zwei Jahre schreibt “Natur im Garten“ den europäischen Preis für ökologisches Gärtnern aus. Gesucht werden neue Lösungsansätze und Ideen für qualitätsvolle Aufenthaltsräume und eine gute gemeinsame Zukunft. Bis zum 31. Mai 2025 können die Bewerbungen in den folgenden Kategorien eingereicht werden:

  1. Gärtnern im Zeichen der Gemeinschaft
  2. Biodiversität und Klimawandelanpassung im Garten und Grünraum
  3. Trends für die Zukunft: Neues Wissen – neue Vielfalt

Die Berliner Gemeinschaftsgärten bieten in allen drei Kategorien etliche tolle Ansätze – mal sehen, ob auch Berlin unter den Prämierten vertreten sein wird. Unbedingt bewerben!

Der erste interkulturelle Garten in Berlin: der Wuhlegarten wurde 2003 gegründet.

Der erste interkulturelle Garten in Berlin: der Wuhlegarten wurde 2003 gegründet.

Solidarische Gärten, solidarische Ernte: Tagung zur Bedeutung von Gärten im Erfahrungsfeld von Migration, Flucht und Trauma

Gemeinschaftsgärten sind mehr als grüne Oasen – sie können auch Orte der Heilung sein. Vom 27. bis 29. Juni 2025 laden die anstiftung und Xenion e.V. zur Tagung nach Berlin ein, um diesen Zusammenhang zu beleuchten.

Dass Gemeinschaftsgärten zuweilen auch heilende Orte sind, war eine prägende Erfahrung der urbanen Gartenbewegung, die sich in Deutschland Ende der 1990er Jahre aus den Interkulturellen Gärten heraus entwickelte. Synchron dazu bildeten sich auch in Behandlungszentren für traumatisierte Menschen gartentherapeutische Zugänge.

Diese beiden Entwicklungsstränge sollen nun auf der Tagung zusammengebracht werden. Im Zentrum stehen Fragen wie diese:

  • Wie können Gemeinschaftsgärten Menschen in der Trauma- und Trauerbewältigung unterstützen?
  • Welche Rolle spielen Heilpflanzen für Heilungsprozesse?
  • Wie können Ernte, Wissen und Medizin solidarisch geteilt werden?

Expert:innen aus unterschiedlichen Regionen der Welt thematisieren die Bedeutung von Gärten im Erfahrungsfeld von Migration, Flucht und Trauma.

Neben Vorträgen und Diskussionen gibt es auch praxisnahe Workshops – etwa zur solidarischen Heilkräuterapotheke HEKAYAT im Gemeinschaftsgarten Hevrin Xelef.

FEAST-Hackathon

FEAST-Hackathon in Berlin mit spannenden Ergebnissen

Wie können wir einen ansprechenden Einarbeitungsplan für neue urbane Gärtner:innen entwickeln? Wie können wir der Gemeinschaft effektiv dabei helfen, gemeinsames internes Wissen aufzubauen? Wie können wir urbane Gärten in inklusivere öffentliche Räume verwandeln? Wie können wir urbanen Gärten helfen, ihre Werte und Aktivitäten bestmöglich zu kommunizieren?

Das waren die Fragen, die beim Berliner Hackathon des FEAST-Forschungsprojekts im Mittelpunkt standen. Vier wunderbare Ideen wurden von den Teams entwickelt. Als Gewinner prämiert wurde das Team von KiezGarden mit Paige Postma, Dishunee Pandya, Niklas Michels und Minette Mangahas.

Ihr innovatives Konzept stach als Lösung hervor, um Kommunikationslücken in Gemeinschaftsgärten zu überbrücken. Einerseits ein analoges Tool (das KiezGarden Wheel), das im Garten aufgestellt werden kann und die derzeitigen Ernte-Möglichkeiten kommuniziert. Andererseits ein digitaler Planer, um den Wissensaustausch zu fördern, die Planung zu vereinfachen und ein Gefühl der Verbundenheit innerhalb und zwischen Gemeinschaftsgärten zu stärken. Beide Bausteine werden geraden zusammen mit OpenDot in Mailand weiterentwickelt.

Gutsgarten Hellersdorf

Gutsgarten Hellersdorf

Hellersdorfer Gemüse

Einwohner:innen und soziale Einrichtungen in Marzahn-Hellersdorf kommen jetzt in den Genuss einer ganz besonderen Beratung: Rund ums Thema Gemüseanbau (insbesondere in der Frage, wie die Produktivität im Anbau gesteigert werden kann) berät und unterstützt das Team vom prinzessinnengarten kollektiv: immer donnerstags, von 15 bis 19 Uhr (Hauptsaison) bzw. von 14 bis 18 Uhr (Nebensaison) im Gutgarten Hellersdorf (Alt-Hellersdorf 17, 12629 Berlin).

Es wird zudem auch Workshops zum Thema Gemüseanbau geben, wie bspw.

  • Neuanlage eines Bodenbeetes inkl. Tropfbewässerung
  • saisonale Pflanzplanung inkl. Fruchtfolge-und Mischkulturplanung
  • Kochen mit und Haltbarmachung von Ernte aus dem Garten
  • Obstbaumschnitt.

Das Projekt wird aus dem Programm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ (der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen) gefördert und vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf koordiniert.

Kiezgarten Fischerstraße

Kiezgarten Fischerstraße

Schutz vor Hanta-Viren bei der Gartenarbeit

Vorsicht beim Ausfegen von Schuppen und Gewächshäusern!

Aufgrund eines aktuellen Falls in den USA wurde in den letzten Wochen gelegentlich wieder über Hanta-Viren berichtet. Daher und weil es (noch) keine Impfung gibt – hier zur Erinnerung – wie Hanta-Viren oft übertragen werden: Es passiert häufig im Frühjahr. Der Dachboden, das Gewächshaus oder der Garten-Schuppen werden nach dem Winter ausgefegt. Auf dem Boden finden sich Extremente von Nagetieren. Über den aufwirbelnden Staub können dann Hanta-Viren (die sich hauptsächlich im Speichel und im Kot von Rötel- und Brandmäusen finden) in die Luft gelangen und durch den Menschen eingeatmet werden. Gegenmaßnahmen sind u.a.: Atemmaske, Handschuhe und das (Vorab)-Befeuchten der staubigen Bereiche.

Die ausführlichere Beschreibung der präventiven Maßnahmen des Robert-Koch-Instituts finden Sie hier.