Das Wechselmodell – Wie mit der Kinderbetreuung umgehen?

Mädchen mit Rucksack verabschiedet sich von ihrer im Auto sitzenden Mutter

Eine Woche bei Papa, eine Woche bei Mama, dann wieder bei Papa und so weiter – viele Kinder getrennt lebender Eltern pendeln zwischen den Eltern. Welche Vor- und Nachteile hat dieses Betreuungsmodell für Ihre Kinder, für Sie als Eltern? Und was ist zu beachten, wenn man sich für das Wechselmodell entscheidet? Antworten und passende Beratungsangebote in Berlin finden Sie hier.

Das Wechselmodell erklärt:

  • Beim Wechselmodell verbringen die Kinder gleich viel Zeit bei ihren getrennt lebenden Eltern und wechseln regelmäßig zwischen beiden Haushalten. Der Vorteil: Beide Eltern haben engen Kontakt zu ihrem Kind und können sich gleichermaßen an der Erziehung beteiligen. Das Wechselmodell wird auch Paritätisches, Pendel- oder Doppelresidenzmodell genannt – und in Berlin immer häufiger gelebt.
  • Manche Familien entscheiden sich auch für das Nestmodell. Dabei handelt es sich um eine Variante des Wechselmodells, bei der das Kind in einer festen Wohnung lebt und die Eltern abwechselnd dort leben und das Kind betreuen.
  • Am weitesten verbreitet ist das Residenzmodell, bei dem das Kind seinen Lebensmittelpunkt bei einem Elternteil hat und den anderen Elternteil regelmäßig besucht. Viele Familien kombinieren auch das Wechselmodell und das Residenzmodell und passen so ihr Umgangsmodell ihren individuellen Bedürfnissen an.

Wichtig: Die beste Lösung für das Kind finden

Bei der Wahl des Umgangsmodells soll das Kindeswohl an erster Stelle stehen. Geht es dem Kind mit dem regelmäßigen Wechsel gut oder braucht es einen festen Lebensmittelpunkt? Können beide Eltern die Betreuung gleichermaßen gewährleisten? Das Alter des Kindes, die Wege zwischen den Wohnungen und die Entfernung zu Kita beziehungsweise Schule müssen bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Der berufliche Alltag der Elternteile und ihr Verhältnis zueinander spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da das Wechselmodell einen engeren Austausch und regelmäßigere Absprachen erfordert.

Betrachten Sie das Modell daher auch aus der Sicht Ihres Kindes und erkundigen Sie sich nach den sogenannten Umgangsregelungen, denn Ihr Kind hat einen Anspruch auf Umgang mit beiden Elternteilen.

Unterhalt, Steuern & Co

Beim Wechselmodell beteiligt sich jeder Elternteil hälftig an der Betreuung und Erziehung des Kindes und ist je nach Einkommen dem Kind gegenüber barunterhaltspflichtig. Die Eltern müssen sich einigen, welcher Haushalt als Hauptwohnsitz des Kindes gemeldet wird, wer das Kindergeld beziehen soll, und wer den steuerlichen Entlastungsbetrag für Alleinerziehende in Anspruch nimmt. Erfahren Sie hier mehr zur rechtlichen Situation im Wechselmodell.

Informieren Sie sich oder lassen Sie sich beraten

Kommt das Wechselmodell für Ihr Kind oder Ihre Kinder und Sie als Eltern in Frage? Was ist organisatorisch und finanziell zu beachten? Dazu sollten sich betroffene Familien gut beraten lassen. Umgangsberatung und weiterführende Informationen bieten die Berliner Jugendämter und Berliner Erziehungs- und Familienberatungsstellen. Auch freie Träger wie der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) oder die SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender (SHIA) e. V. beraten Mütter und Väter.

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