Das Berliner Schulsystem im Überblick

Zwei Mädchen sitzen in einer Grundschulklasse im Unterricht.

Das Schulsystem in Berlin ist vielseitig, unabhängig davon, ob Kinder und Jugendliche an einer staatlichen Schule oder einer Schule in privater Trägerschaft lernen. Junge Berlinerinnen und Berliner können in unterschiedlicher Zeit und auf verschiedenen Wegen zu einem Schulabschluss gelangen. Wir zeigen Ihnen, welche Bildungswege es gibt.

In Berlin führen verschiedene Bildungswege bis zum Schulabschluss. Schon in der Grundschule ist zwischen der offenen oder gebundenen Ganztagsschule zu unterscheiden. Grundsätzlich sind aber alle Berliner Grundschulen, die Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt sowie die Grundschulklassen der Gemeinschaftsschulen Ganztagsschulen. Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule findet in der Regel nach der sechsten Klasse statt. Für einige Gymnasien wechseln die Kinder bereits nach der vierten Klasse und in der Gemeinschaftsschule lernen die Kinder bis zu ihrem jeweiligen Abschluss. Auch auf Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt lernen die Kinder gemeinsam bis zu ihrem Abschluss.

Das Berliner Bildungssystem soll für jede und jeden das für die jeweiligen Begabungen und Fähigkeiten passende Angebot machen. Daher ist es vielgestaltig und durchlässig aufgebaut, denn viele Wege führen zum Ziel. Schülerinnen und Schüler haben nach der Grundschulzeit viele flexible Möglichkeiten. An den Gemeinschaftsschulen stehen den Jugendlichen alle Abschlüsse offen. Die Integrierten Sekundarstufen ermöglichen bei entsprechenden Leistungen nach der zehnten Klasse ebenfalls den Übergang in die eigene Oberstufe oder in ein Oberstufenzentrum.

Überblick über die verschiedenen Schulformen in Berlin

  • Die Grundschule

    Berliner Kinder werden im Jahr ihres sechsten Geburtstags schulpflichtig.

    Alle Berliner Grundschulen sind Ganztagsschulen. In Berlin gibt es zwei verschiedene Formen des Ganztagsbetriebs. Sie unterscheiden sich darin, ob die außerunterrichtliche und ergänzende Förderung und Betreuung verpflichtend oder freiwillig angeboten wird.

    Die gebundenen Ganztagsschulen bieten von 8 bis 16 Uhr eine verlässliche Betreuung in der Schule.

    Die offenen Ganztagsschulen bieten als verlässliche Halbtagsschule eine Betreuung von 7:30 bis 13:30 Uhr.

    In beiden Ganztagsformen können Sie darüber hinaus eine Betreuung morgens ab 6 Uhr und abends bis 18 Uhr beantragen.

    In der Regel wechseln die Kinder nach der sechsten Klasse auf eine weiterführende Schule. Bei einigen Gymnasien kann der Übergang schon bereits nach der vierten Klasse erfolgen.

    Gemeinsam inklusiv lernen

    Inklusive Schwerpunktschulen sind allgemeinbildende Schulen, die aufgrund ihrer personellen, räumlichen und sächlichen Ausstattung besonders in der Lage sind, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten aufzunehmen. Im Gegensatz zu den Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt lernen Kinder und Jugendliche dort mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam.

  • Die Gemeinschaftsschule

    Das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen steht an der Gemeinschaftsschule im Vordergrund, und zwar von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss. Genau wie an den Sekundarschulen können auch an Gemeinschaftsschulen alle Schulabschlüsse erworben werden. 

  • Die Integrierte Sekundarschule (ISS)

    Die Integrierten Sekundarschulen (ISS) haben die Haupt-, Real- und Gesamtschulen abgelöst. Sie sind darauf eingestellt, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Talenten und Leistungsniveaus bestmöglich zu fördern. Sie unterrichten von Klassenstufe 7 bis 10 im Ganztagsbetrieb und führen zu allen Schulabschlüssen.

    Einige Sekundarschulen verfügen über eine eigene gymnasiale Oberstufe mit den Klassenstufen 11 bis 13. Alle übrigen ISS haben Kooperationsvereinbarungen mit weiterführenden Schulen, wie beispielsweise den Oberstufenzentren (OSZ) abgeschlossen.

  • Das Gymnasium

    Wer ein Gymnasium besucht, kann nach 12 Schuljahren das Abitur machen. Das Abitur berechtigt dazu, an einer Universität oder Hochschule zu studieren. Viele Gymnasien haben fachliche Schwerpunkte, wie beispielsweise Sprachen, Naturwissenschaften, Sport oder Musik.

    Üblicherweise beginnt das Gymnasium nach der sechsten Klasse an der Grundschule. Über 40 Berliner Gymnasien starten bereits ab der fünften Klasse. Sie richten sich an Kinder mit besonderen Begabungen.

  • Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt (Förderschule)

    Die Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt bieten Kindern und Jugendlichen eine schulische Bildung und Erziehung, die ihrer persönlichen Begabung und ihrem individuellen Leistungsvermögen entspricht. Der Unterricht findet in kleinen Klassen mit meist sechs bis dreizehn Schülerinnen und Schülern statt. Auch in Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt können Schülerinnen und Schüler alle Schulabschlüsse erreichen.

    An Berliner Schulen gibt es folgende sonderpädagogische Förderschwerpunkte:

    • Sehen
    • Hören und Kommunikation
    • Körperliche und motorische Entwicklung
    • Sprache
    • Lernen
    • Geistige Entwicklung
    • Emotionale und soziale Entwicklung
    • Autismus
  • Die Oberstufenzentren (OSZ)

    Die Berliner Oberstufenzentren bieten unterschiedliche Möglichkeiten, den eigenen Bildungsweg fortzusetzen oder zur Weiterbildung. Dazu gehören unter anderem die klassische Berufsschule für junge Menschen, die eine duale betriebliche Berufsausbildung machen und die Berufsfachschule für eine schulische Berufsausbildung.

    Die Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung (IBA) bereitet Schülerinnen und Schüler auf eine Berufsausbildung vor.

    Außerdem können Schülerinnen und Schüler hier die Fach/Hochschulreife (Fachabitur) oder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) mit berufsbezogenen fachlichen Schwerpunkten erwerben.

    In Berlin gibt es knapp 50 OSZ, die sich meist auf bestimmte Berufsfelder spezialisiert haben. Es gibt auch OSZ für gehörlose und blinde Menschen sowie Menschen mit körperlicher Behinderung

    Sie können die einzelnen OSZ an einem Tag der offenen Tür oder bei anderen Veranstaltungen kennenlernen.

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