«Karneval der Kulturen» geht neue Wege

Tänzer beim Karneval der Kulturen

Tänzer beim Karneval der Kulturen.

Der «Karneval der Kulturen» ist Berlins Metropolen-Schaufenster. Damit auch alles so bleibt, springt der Senat ein. Aber die Parade steht vor einem Richtungswechsel.

Federn, Ponchos, Saris, Samba-Rhythmen und Elektro-Beats - bunt, laut, bewegt soll der «Karneval der Kulturen» am verlängerten Pfingstwochenende (18. bis 21. Mai) auch in diesem Jahr werden. Doch erstmals zieht die Multikulti-Parade unter der finanziellen Obhut des Senats durch die Straßen Berlins - und erstmals auch in entgegengesetzter Richtung.

Karneval steht finanziell auf sicheren Beinen

Das Fest, zu dem wieder Hundertausende erwartet werden, wird mit 830 000 Euro aus den Mitteln der Kulturverwaltung gefördert. Nach den Finanzsorgen vergangener Jahre wolle der Senat damit «Kontinuität und Verlässlichkeit» des Festes sichern, sagte Kultur-Staatssekretär Torsten Wöhlert am 14. Mai 2018. Die Vielfalt der Stadtgesellschaft stehe im Mittelpunkt. Bisher hatte der Senat den Karneval auch gefördert, nun hat das Fest einen festen Haushaltstitel bekommen und steht finanziell damit auf sicheren Beinen. Außerdem bekommt die Riesenparty auch Sponsorenhilfe.

180-Grad-Drehung

Auch eine andere Premiere gibt es: Die Parade mit mehr als 4000 Teilnehmern in 68 Gruppen wird am Pfingstsonntag (20. Mai, Start 12.30 Uhr) nicht wie bisher vom Hermannplatz über die Hasenheide, die Gneisenau- und die Yorckstraße nach Kreuzberg ziehen - sondern genau andersherum. Damit soll der Umzug vom Straßenfest rund um die Amerika-Gedenkbibliothek entzerrt werden, wie Karnevals-Leiterin Nadja Mau sagte. «Wir laufen andersrum.» Startpunkt ist nun an der Yorckstraße/Ecke Großbeerenstraße.

Verstärke Kontrollen, mehr Personal

Geplant sind auch strengere Zugangskontrollen. Sobald 75 Prozent der Kapazität erreicht sind - rechnerisch sind das zwei Personen pro Quadratmeter - sollen je nach Lage einzelne Zugangsstraßen gesperrt werden. Dadurch seien auch mehr Ordner notwendig, was wohl auch finanziell zu Buche schlagen werde. Bis in letzter Minute würden entlang der Strecke noch Hindernisse aus dem Weg geräumt, sagte Mau.

East2West: Zwei Bühnen werden eine

Auch beim Straßenfest, das bereits am 18. Mai um 16.00 Uhr beginnt, ändert sich einiges: Es werde nur noch drei Bühnen geben, 300 Stände bieten wieder Leckerbissen und Kunstgewerbe aus aller Welt. Die Bühnen «Bazár Berlin» und «Eurasia» verschmelzen zur neuen «East2West»-Bühne, der Grüne Bereich wird vom Rand mitten in das Festgelände verlegt.

Bis zu 700 000 Besucher werden erwartet

Bei der erwarteten Besucherzahl geben sich die Organisatoren vorsichtig. In den vergangenen Jahren seien stets weniger als eine Million Menschen gekommen, die Zahl habe sich stabilisiert, man rechnet mit bis zu 700 000 Besuchern. Das Wetter dürfte nach bisherigen Vorhersagen sommerlich werden. Der große Umzug am Sonntag könnte etwas Regen abbekommen. Der Karneval der Kulturen begann 1996 als kleines Multikulti-Fest von Ausländer-Initiativen. Mit den Jahren wuchs die Idee zu einer großen Parade, die inzwischen auch zahlreiche Touristen anlockt.

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Quelle: dpa

Aktualisierung: 14. Mai 2018