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Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Notes from Underground)

A life without limits in the big city, the demand for freedom and the preeminence of one’s own life plans – of a life exclusively on one’s own terms: At the end of the day, there is very little room for all of this in “real” life.

  • Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

    Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

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So the question is: Is there such a thing as “free will”? Is it even possible to “live on your own terms”? Or are all these things only for the “happy few”, in a world that has long been priced and sold? In a process of both reckoning and rappro- chement, Dostoevsky’s protagonist goes through his life once more. He preaches and rages, always searching for a genuine life within the abysses of society. .

Artists/Collaborators: von Fjodor M. Dostojewski (Autor/in), Oliver Kraushaar, Max Lindemann, Katja Pech, Anneke Goertz, Johannes Nölting

Runtime: Sat, 23/09/2023 to Fri, 19/04/2024

Die Unsichtbaren

Die meisten Dinge im Leben sind in Systemen geordnet; seien es politische Systeme und Staatsformen, Wirtschaftssysteme, Sitten und Sprache, Mythen und Glaube oder Organisationsformen von Wissen. Menschen schaffen Systeme, um sich die Natur, die Umwelt und jede Form von Miteinander handhabbar zu machen. Sie schützen vor dem Nichts – vor der Sinnlosigkeit und Grausamkeit der Welt.Ein Problem allerdings, das sich damit stellt, ist, dass Systeme immer auch Macht bedeuten. Sie machen die Welt zwar verfügbar, aber so gut wie nie komplett und nie für alle. Die Menschen nun, die – selten freiwillig – außerhalb dieser Systeme geraten, sind es, die im Mittelpunkt von Dostojewskis Werk stehen: Die Unsichtbaren, die nicht reich, klug, jung oder fortschrittlich genug sind. Diese Menschen sind nicht gern gesehen und sie kommen auch selten in der Literatur vor. Die Gefahr, die die Unsichtbaren darstellen, ist nämlich, dass sie sichtbar machen, dass Systeme menschengemacht sind und damit veränderbar; sie sind gefährdet und gefährdend gleichermaßen. Diese Unsichtbaren zeigen, dass es etwas gibt, das außerhalb des Systems ist und das liegt daran, dass Systeme nicht natürlich sind. Und wenn die Welt veränderbar ist, bedeutet das auch, dass wir, die wir in den Systemen leben, für sie verantwortlich sind und einen Umgang mit dem, was außerhalb ist, finden müssen.Die Totalität von Systemen nivelliert den Menschen – das zeigt sich bei Dostojewski an denjenigen, die in ihnen nicht vorkommen, die am Rand oder vor dem Abgrund stehen und nicht weiter wissen. Denn in ihnen offenbart sich die menschliche Existenz – als schmerzhaft und gefährdet, aber frei. Denn der Mensch hat eine Wahl – wenn auch keine leichte. Dostojewski besteht darauf, dass sich die Freiheit des Menschen, die er zwischen den zwei Polen der Welt – dem Glauben und dem Wissen – verloren sieht, im Wollen besteht. Wo der Glaube den Menschen zu sittlicher Demut ermahnt und das Wissen dem Menschen beweist, dass er nichts weiter als eine Reihe molekularer Kausalketten ist, können wir Freiheit wollen und sind damit verantwortlich. Die Welt ist ein System vor dem Abgrund – und es liegt an uns sie zu gestalten.

•Johannes Nölting

MIT Oliver Kraushaar
REGIE Max Lindemann
BÜHNE Katja Pech
KOSTÜM Anneke Goertz
LICHT Arnaud Poumarat
DRAMATURGIE/BEARBEITUNG Johannes Nölting

Next date: Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

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