Vorstellung der Organisation

Die Zielsetzung des Vereins Die kulturellen Erben wird maßgeblich mitbestimmt durch den Wunsch 1.) Benachteiligungen von Kindern, Jugendlichen & Erwachsenen aufgrund ihres Migrationshintergrundes abzubauen und 2.) die Zielgruppe nachhaltig zu fördern durch integrationsfördernden Maßnahmen und Gewaltprävention. In Gesprächen mit den Berliner Migrantenkinder stellt sich heraus, dass das Gefühl kein gleichberech-tigter Teil der deutschen Gesellschaft zu sein, bleibt. Begrifflichkeiten in der Migrationsdiskussion sind dabei nicht immer förderlich: Deutsche mit Migrationshintergrund, Kinder nicht-deutscher Herkunft, Kinder aus bildungsfernen Schichten oder zum Teil auch soziale Unterschicht. Wann ist man Deutscher? Was ist überhaupt Deutsch? Das sind immer noch aktuelle Fragen der Identitätsfindung auf die man vergeblich Antworten in der deutschen Gesellschaft sucht. Gründe für das fehlende Integrationsgefühl sind: fehlenden Vorbilder und fehlende Bereitschaft der Migrantenkinder und -jugendlichen am sozialen Leben mitzuwirken, vor allem weil die relevanten Angebote fehlen, um sich tatsächlich integrativ zu entfalten und reflektieren zu können, sodass eine eigene Berliner-Kultur ¬– nicht die der Eltern – ermöglicht wird zu pflegen und zu fördern. Stolz zu sein darauf, dass man ein „echter Berliner“ ist und ein vollwertiges Mitglied des Kiezes und somit eben auch der deutschen Gesellschaft. Denn viele sind zwar waschechte Berliner, aber fühlen sich nicht als Deutsche, trotz der Staatsangehörigkeit. An dieser Situation möchte der multikulturelle Verein Die kulturelle Erben e.V. etwas ändern. Jugendliche, die sich nicht verstanden fühlen, haben nachweislich erhöhte Gewaltbereitschaft. Hier fängt das Problem an, welches der Verein in seiner Entstehung bereits verhindern will. Bestehende Fähigkeiten, Erfahrungen und Netzwerke der Projektmitarbeiter*, sollen dabei genutzt werden, um an der Gestaltung des Kiez-Lebens mitzuwirken. Als Kommunikationskanal dient der HipHop, welcher starke Verbreitung in der multikulturellen, urbanen Berliner-Jugendkultur findet. Nicht zuletzt, da HipHop historisch schon immer als Sprachrohr der Minderheiten v.a. aus den Großstadt-Ghettos diente. Die vier Elemente des HipHops sind: Breakdance, Graffiti, DJing (Eigenproduktion von Musik, z.B. Beats mit und ohne Software) und Rap-Musik. Genau in diesen Bereichen setzt der Verein Die kulturellen Erben an, um ein authentischen Weg zu den Jugendlichen zu finden, weiteres Vertrauen zu schaffen und sowohl bei der Identitätsfindung zu helfen als auch ein gemeinschaftliches Gefühl im Kiez zu schaffen mit weniger Frust, Gewalt und Identitätskrisen und mit mehr Vorbildern, Erfolgserlebnissen und Perspektiven.