Freiwilliges Engagement in der Corona-Krise

ZiviZ-Studie Zivilgesellschaft und Corona

In der Corona-Krise haben sich viele Berlinerinnen und Berliner gegenseitig geholfen. Es gibt viel freiwilliges Engagement in der Nachbarschaft und eine Vielzahl ehrenamtlicher Aktivitäten, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Doch die Zivilgesellschaft ist auch Leidtragende der Krise. Die Studie des ZiviZ-Instituts im Stifterverband unter dem Titel „Lokal kreativ, finanziell unter Druck, digital herausgefordert. Die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der Corona-Krise“ hat die Leistungen, aber auch die Herausforderungen für die Zivilgesellschaft untersucht und jetzt vorgelegt. Der Berliner Senat hatte sie zusammen mit anderen Ländern in Auftrag gegeben.

Wichtige Ergebnisse der Studie sind:

  • Nachbarschaftliche Einkaufshilfen, kiezgebundene Spendenaktionen, Onlinekurse zum Fitbleiben: Bürgerschaftliches Engagement fängt in der Corona-Krise verschiedene Problemlagen auf und sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  • Die Corona-Krise stellt allerdings für einzelne Bereiche des gemeinnützigen Sektors eine existenzgefährdende Bedrohung dar. Von Problemen berichten unter anderem Jugend- und Bildungsstätten, Kultureinrichtungen, Selbsthilfeorganisationen oder muslimische Glaubensgemeinschaften. Kurzarbeit ist, sofern die Organisationen Beschäftigte haben, weit verbreitet. Ursachen sind der Wegfall von Kollekten und der Ausfall von Gebühren und Entgelten wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe.
  • Die Studie zeigt zudem, dass die Umstellung auf digitale Formen der Zusammenarbeit eine große Herausforderung darstellt, die von vielen Organisationen gemeistert wird, aber auch viele gemeinnützige Organisationen und freiwillig Engagierte vor Probleme stellt.
  • Existenzbedrohte Organisationen brauchen Zugang zu finanzieller Soforthilfe und Unterstützung bei der Bewältigung der finanziellen Langzeitfolgen. ZiviZ empfiehlt daher dem Bund und den Ländern, einen Schutzschirm für existenzbedrohte Organisationen und neue Dialogstrukturen zu schaffen, um die Zivilgesellschaft als mitgestaltenden Akteur in die Krisenbewältigung einzubeziehen.

Informationen zur Studie

Die Studie wurde von den Ländern Berlin, Bayern, Rheinland-Pfalz und der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegeben. Im Zeitraum von 16. Bis zum 30. April wurden 45 qualitative Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden auf der Landes- und der Bundesebene, von Infrastruktureinrichtungen im Bereich der Engagementförderung, der organisierten Selbsthilfe und von Bürgerstiftungen durchgeführt.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung.

ZiviZ-Studie Zivilgesellschaft und Corona

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