Hannelore Berdich, Beratungsstelle für NeuberlinerInnen

Hannelore Berdich, Mobile Beratungsstelle für NeuberlinerInnen aus Südosteuropa

Hannelore Berdich koordiniert die Mobile Beratungsstelle für NeuberlinerInnen aus Südosteuropa der Caritas, kurz MOBI. Berdich und ihr Team helfen Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die kein oder kaum deutsch sprechen, beim Ausfüllen von Anträgen und bei der Kommunikation mit der Verwaltung.

Da MOBI derzeit nicht wie sonst in den Bezirken unterwegs sein kann, wurden zwei Hotlines eingerichtet, eine rumänisch- und eine bulgarischsprachige. „Es ist frustrierend, dass so viel erarbeitetes Wissen gerade nichts nützt, weil sich die Strukturen Tag für Tag ändern“, sagt Berdich. Zwar hätte sich mittlerweile eine Routine eingestellt, doch dauern die Beratungen jetzt viel länger. Viele Klienten hätten nicht die Möglichkeit, Mails zu verschicken, „also müssen wir raten, welche Art von Behördenbrief die Leute vor sich haben.“

Einen formlosen Antrag bei der Verwaltung zu stellen, sei momentan aber schneller möglich als sonst. „Wir mussten früher so oft um Kleinigkeiten kämpfen“, sagt Berdich und wünscht sich, dass die kurzen Dienstwege auch nach der Krise bleiben. Ein neues Problem ist hingegen, dass viele Menschen zur MOBI kommen, weil sie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Die Arbeitgeber hätten sich in der Kündigung auf Corona bezogen. Oft hätten die Menschen ohnehin nur Minijobs. Zum Glück kennt Berdich eine Beratungsstelle, die auf Arbeitsrecht spezialisiert ist und bei der die Mitarbeitenden auch bulgarisch und rumänisch sprechen.

Doch gerade der Austausch mit anderen Projekten fehle gerade, die Vernetzung leide unter Corona. Was sie dennoch motiviert: Zu sehen, wie viel Energie die Menschen in der Beratung mitbringen und weitermachen, obwohl sie Existenzängste haben. „Also machen wir auch weiter.“ (Text: Maria Kotsev)