Drucksache - V/1279  

 
 
Betreff: Hartz IV - Zusatzjobs mit Mehraufwandsentschädigung und ihre Auswirkungen auf die soziokulturelle Infrastruktur
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:PDSBA, SozGes
Verfasser:Dr. Johanna HambachBuch, Angelika
Drucksache-Art:Große AnfrageSchriftliche Beantwortung
Beratungsfolge:
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
26.05.2005 
39. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung vertagt   
23.06.2005 
40. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung beantwortet   
Anlagen:
Große Anfrage, 16.05.2005, PDS
Schriftliche Beantwortung, 27.05.2005, BA

1

 

  1. Wie viele MAE-Stellen gibt es seit dem 01.01.2005 in Treptow-Köpenick?
     
  2. Sind diese Stellen ein Ersatz von früheren ABM- , SAM-Stellen bzw. anderen Formen von Projekten, die die soziokulturelle Infrastruktur des Bezirkes zu großen Teilen bestimmten?
     
  3. Welcher Art sind die Träger von MAE-Projekten? Wie viele Träger sind aus dem Bezirk Treptow-Köpenick und wie viele von außerhalb? (Bitte eine Liste als Handreichung dazu)
     
  4. Wie viele und welche bezirklichen Einrichtungen haben MAE beantragt? Wie viele wurden berücksichtigt und mit welchem Inhalt?
     
  5. In welchen Bereichen der soziokulturellen Infrastruktur sind besonders häufig MAE-Projekte angesiedelt?
     
  6. Wonach werden Angebote für MAE-Projekte zur Bewilligung ausgewählt?
     
  7. Inwieweit werden Inhalte ehemaliger ABM- oder SAM-Projekte für diese neue Form von Beschäftigungsprojekten berücksichtigt?
     
  8. Wie kann gewährleistet werden, daß es sich um zusätzliche, bisher nicht angebotene Arbeiten handelt?
     
  9. Welchen Personengruppen (differenziert nach Alter) werden insbesondere solche Zusatzjobs angeboten?
     
  10. Gibt es Unterschiede zwischen MAE-Projekte für U25 und MAE für Personen über 25? Gibt es spezielle Angebote für über 55jährige?
     
  11. Bei welcher Art von Projekten werden Qualifizierungsmodule angeboten? Inwieweit sind dies anerkannte zertifizierte Qualifizierungen? Sind sie arbeitsmarktorientiert?
     
  12. Wie hoch ist der Qualifizierungsanteil?
     
  13. Welche Erfahrungen gibt es, inwiefern die Qualifizierungsmodule während der MAE die Vermittlungschancen der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen verbessern ?
     
  14. Wie hoch ist der Anteil derjenigen, die im Anschluß an einen Einsatz in einer MAE oder während solch einer Maßnahme in eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle kommen?
Zu 1

Zu 1.:

 

Seit dem 01.01.2005 gibt es folgende Stellen über MAE:

 

- für U25 Sprungbrett:730 Stellen

- für Ü25 beim Bezirksamt: 1.000 Stellen + 250 Stellen aus dem Jahr 2004

              bei Trägern:984 Stellen + 390 Stellen z. Z. in Vorbereitung

 

Insgesamt gibt es bereits 3.354 Stellen für MAE.

 

Zu 2.:

 

Es kann festgestellt werden, dass die heutigen MAE-Stellen bei den Trägern bis 2004 zum

großen Teil ABM- oder SAM-Stellen waren, welche die Infrastruktur des Bezirkes Treptow-Köpenick mitbestimmten bzw. heute auch noch mitbestimmen.

 

Zu 3.:

 

Als Anlage 1 ist eine Übersicht beigefügt, welche alle bisher bewilligten Maßnahmen beinhaltet. Die Träger wurden aus ganz Berlin ausgewählt, wobei die Einsatzstellen der Teilnehmer überwiegend im Bezirk Treptow-Köpenick sind.

 

Zu 4.:

 

19 Fachbereiche im Bezirksamt, darunter Büro-, Organisationshilfen, Grünpflege

55 Kitas pädagogische, Küchen-, Reinigungs- und Hausmeisterhilfe

44 SchulenHausmeister-, Sekretariats- und Betreuungshilfen

 

Zu 5.:

 

Folgende Bereiche wurden besonders häufig beantragt:

 

- Seniorenbetreuung und Mobilitätshilfe

- Recherchearbeiten und Erstellung von unterschiedlichen Informationsbroschüren

- Arbeit mit und für Kinder

- Arbeiten im Umweltbereich.

 

Zu 6.:

 

Alle eingehenden MAE-Anträge werden mit Hilfe einer Kriterienliste (Beispiel Anlage 2) bewertet. Seit dem 19. Mai 2005 wird die “Positivliste” zugrunde gelegt.

 

Zu 7.:

 

Ehemalige ABM- oder SAM-Projekte stellen oft die Grundlage für die Errichtung von MAE-Maßnahmen dar. Es erfolgt durch die Träger eine Modifizierung der einzelnen Tätigkeiten und der Qualifizierungsangebote für die Teilnehmer. Einige ABM-Tätigkeiten sind für MAE-Maßnahmen nicht geeignet. Viele Tätigkeiten wurden z. B. von der IHK Berlin als ABM anerkannt, aber als MAE abgelehnt.

 

Zu 8.:

 

Bei der Auswahl der MAE-Maßnahmen wurde verstärkt darauf geachtet, dass keine Tätigkeiten im gewerblichen bzw. handwerklichen Bereich durchgeführt werden. Zukünftig wird entsprechend der “Positivliste” (Anlage 3) ausgewählt. Die Träger werden immer aufgefordert, neue, kreativere Angebote einzureichen. Die Zusätzlichkeit wird im Einzelfall geprüft, wie es auch schon in der Vergangenheit stets der Fall war.

 

Zu 9.:

 

Die Auswahl der Teilnehmer obliegt den zuständigen Fallmanagern bzw. Vermittlern. Es werden alle Personengruppen in MAE-Maßnahmen eingesetzt.

 

Zu 10.:

 

Es wurde für den Bereich U25 eine spezielle Form der MAE entwickelt. Sprungbrett. Hier erfolgt eine tägliche Zuweisung der Teilnehmer zu den Trägern. Spezielle Maßnahmen für Ü55 gibt es nicht. Die Maßnahmen sind alle so gestaltet, dass sie für alle Altersgruppen möglich sind. Die Bundesregierung plant darüber hinaus ein Sonderprogramm für ältere Hilfeempfänger für 2006.

 

Zu 11.:

 

Alle MAE-Maßnahmen sollen Qualifizierungen beinhalten. Die Angebote der Träger unterscheiden sich dabei sehr in der Qualität und Quantität. Die Träger behalten sich vor, entsprechend der zugewiesenen Teilnehmer, eine Qualifizierung individuell festzulegen. Weiterhin nutzen die Träger die Möglichkeit, die Teilnehmer durch zeitlich begrenzte Praktikas in der freien Wirtschaft für den 1. Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Bisher gibt es nur 2 Träger, welche die zentralen Qualifizierungsmodule nutzen. Es kann festgestellt werden, dass der Anteil der Maßnahmen mit zertifizierter Qualifizierung eher gering ist.

 

Zu 12.:

 

Der Qualifizierungsanteil beträgt 10 - 20 Prozent.

 

Zu 13.:

 

Erfahrungen gibt es dafür noch nicht, da die Maßnahmen gerade erst begonnen haben.

 

Zu 14.:

 

Der Anteil kann als gering eingeschätzt werden, da die Maßnahmen gerade erst begonnen haben.

 

Dr. Klaus UlbrichtDr. Angelika Buch

BezirksbürgermeisterBezirksstadträtin für Soziales

und Gesundheit

 
 

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