Drucksache - V/1108  

 
 
Betreff: Drogenproblematik im Bezirk Treptow-Köpenick
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDBA, SozGes
Verfasser:BA, SozGesBuch, Angelika
Drucksache-Art:Große AnfrageSchriftliche Beantwortung
Beratungsfolge:
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
25.11.2004 
33. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung vertagt   
16.12.2004 
34. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung schriftlich beantwortet   
Anlagen:
Große Anfrage, 15.11.2004, SPD
Schriftliche Beantwortung, 03.12.2004, BA

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  1. Welche Informationen besitzt das Bezirksamt zur möglichen Problematik illegaler Drogen im Bezirk?

 

  1. Welche Schwerpunkte des illegalen Drogenkonsums bzw. illegalen Drogenhandels sieht das Bezirksamt im Bezirk:

a)      in öffentlichen Einrichtungen

b)     in öffentlichen Parks bzw. auf öffentlichem Straßenland

c)      auf und um Bahnhöfen?

 

  1. Welche Aktivitäten hat das Bezirksamt in den letzten 12 Monaten veranlasst bzw. unterstützt, die der Eindämmung des Handels bzw. des Konsums mit / von illegalen Drogen dienen?
1

Zu o. g. Anfrage wird nachfolgende Stellungnahme abgegeben:

 

Zu 1.:

 

Der Verkauf und Konsum von illegalen Drogen stellt grundsätzlich eine Straftat dar. Deswegen kann die Frage nach möglichen ortsbezogenen Schwerpunkten der Konzentration von Verkauf illegaler Drogen und von Drogenkonsum zuverlässig nur von den zuständigen Stellen der Polizei beantwortet werden.

Die Problematik illegaler Drogen ist aus der Sicht des BA in unserem Bezirk nicht anders gelagert als in anderen Berliner Stadtbezirken mit ähnlicher Sozialstruktur.

An vielen Oberschulen des Bezirkes gibt es einige SchülerInnen, die im privaten und seltener im schulischen Bereich illegale Drogen konsumieren. Dabei ist die Schwerpunktdroge Cannabis, seltener Kokain und Ecstasy.

Bei vielen Schülern handelt es sich dabei um das Probierstadium, es gibt nur wenige, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig kiffen. Aufputschmittel (z.B. Kokain) tauchen hauptsächlich (wenn auch nur sehr selten) im Gymnasienbereich auf. Ecstasy wird vor allem an den Wochenenden im Partybereich konsumiert.

 

Zu 2.:

 

a. Dem BA liegen hier keine gesicherten Informationen dazu vor, um Schwerpunkte zu erkennen. Bezogen auf die Jugendfreizeiteinrichtungen: diese stellen pädagogische Angebote für die Kinder und Jugendlichen dar und unterliegen selbstverständlich dem Jugendschutzgesetz.

Der Handel und Konsum illegaler Drogen bzw. auch schon der Versuch wird in den Jugendfreizeiteinrichtungen lt. Hausordnung mit Hausverbot und Anzeige geahndet.
Auf die Schulen des Bezirkes bezogen ist keine, die durch besonderen Konsum bzw. Handel illegaler Drogen auffällig geworden ist, bekannt.

 

b./c. Drogenkonsum und auch Handel illegaler Drogen wurden in folgenden Grünanlagen und
        sonstigen Anlagen des Bezirkes festgestellt:

 

        - Telefonhäuschen im Treptower Park, Nähe Puppentheater, Eingangsbereich S- Bahnhof 
          Treptower Park, öffentlicher Spielplatz Willi-Sänger-Straße  (Revier 2)

 

        - Friedhöfe Baumschulenweg und Oberschöneweide; es werden häufiger Spritzbestecke in 
          den öffentlichen Toiletten und in den Containern gefunden

 

        - Kurpark Friedrichshagen (Nähe S-Bahnhof Friedrichshagen - regelmäßig). Die Polizei ist  
          davon informiert. (Revier 12/14)

 

        - Öffentlicher Spielplatz Plönzeile 15 im Bereich des Harry-Potter-Labyrinths

          zwischen 18.00 und 20.00Uhr lt. Angaben beim QM. Das zuständige Polizeirevier selbst 
          hat dies bei den regelmäßigen Kontrollen noch nicht bestätigen können.

          Die Polizei ist vorrangig im Treptower Park tätig.

 

Zu 3.:

 

An allen Grund- und Oberschulen des Bezirkes arbeiten KontaktlehrerInnen, die sich mit der Problematik Suchtprophylaxe beschäftigen und in den Schulen wirksam werden.

Regelmäßig werten die Koordinatoren mit den Schulleitern und der Schulaufsicht die Situation im Bezirk aus.

Generell zielt die Arbeit der Schulen bzw. der Kontaktlehrer daraufhin, durch Primärprophylaxe den Konsum zu verhindern bzw. hinauszuzögern sowie über Drogenkonsum aufzuklären. Betroffene SchülerInnen erhalten professionelle Angebote.

 

Im Bereich der Jugendförderung und Jugendfreizeiteinrichtungen wird das Thema kontinuierlich bearbeitet. Die Konzepte der Jugendfreizeiteinrichtungen beinhalten zum größten Teil spezielle Abschnitte zum Thema Suchtprävention (Konsum von Drogen). Die Konzepte werden im laufenden Diskussionsprozess fortgeschrieben und regelmäßig evaluiert.

 

Im Bereich der Erziehungs- und Familienberatung wird einzelfallbezogen mit den betroffenen jungen Menschen und/oder ihren Eltern daran gearbeitet, die Gründe für den Drogenkonsum herauszufinden und alternative Formen der Freizeitgestaltung und der Konfliktbewältigung zu entwickeln.

Darüber hinaus zielt die Arbeit der Erziehungs- und Familienberatung generell darauf ab, frühzeitig Eltern in ihrer erzieherischen Kompetenz und Kinder und Jugendliche in ihrer Durchsetzungs- und Konfliktfähigkeit sowie ihrem Selbstwertgefühl zu stärken und so dem Entstehen von Entwicklungsauffälligkeiten (also auch Drogenkonsum) vorzubeugen.

Grundsätzlich wird noch einmal unterstrichen, dass bei der Eindämmung des Konsums illegaler Drogen der Präventionsgedanke im Vordergrund steht.

 
 

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