Auszug - Zustimmung zur Ausbauvariante für den Ausbau des Eisenhutweges im Abschnitt zwischen Stubenrauchstraße und Akeleiweg
Aussprache: Herr Sauerteig: Grundsätzlich ist die Fraktion B90Grüne für einen den
Verkehrserfordernissen entsprechenden Ausbau. Zwei tragische Ereignisse
veranlassen ihn hier einige Anmerkungen zu machen: Mitte September verunglückte
ein Fahrradfahrer auf der Mahlsdorfer Straße auf einem baulich angelegten
Radweg verbotenerweise in entgegengesetzt fahrender Richtung tödlich. Zwei Tage
später starb in Siemensstadt ein älterer Radfahrer, weil er auf einem baulich
angelegten Radweg von einem LKW in einer Ausfahrt übersehen wurde.
Verkehrsfachleute in der Senatsverwaltung und der Polizei haben bestätigt, dass
die Unfälle sich vermutlich auf Radfahrstreifen nicht ergeben hätten, da: 1.
Radfahrstreifen werden selten in entgegengesetzter Richtung genutzt, 2. die
Aufmerksamkeit von PKW- und LKW-Fahrern sind um ein vielfaches höher. Baulich
angelegte Radwege sind Notlösungen. Die Unfallstatistiken in Berlin sprechen
eine deutliche Sprache für Radfahrstreifen und gegen baulich angelegte Wege.
Deshalb fällt es seiner Fraktion schwer, der Vorlage zuzustimmen. Außerdem
möchte er zu Bedenken geben, dass nach Auskunft der Senatsverwaltung der
Radfahrstreifen die kostengünstigere Variante ist. Herr Franzke: Genau die Diskussion wurde im Ausschuss geführt.
Mehrheitlich war der Ausschuss anderer Meinung. Die Angebotsstreifen sind nicht
immer die sicherste Lösung. Es wurde weiter ausgeführt, dass ein Bedarf an
Parktaschen besteht, weil man dort eine Bebauung in drei Reihen habe. Durch die
Parktaschen würde der Angebotsstreifen somit über die Straße führen und eine
absolute Sicherheit wäre nicht mehr gegeben. Der Ausschuss hat gesagt, Radweg –
ja, Tempo 30 – ja, Gehwegüberfahrten – ja. Eine erneute Ausschussüberweisung
ist nicht erforderlich. Herr Sauerteig: Er war nicht gegen die Anlegung von Parktaschen,
vielmehr ging es um die Anzahl. Er habe auch keine Überweisung beantragt. BzStR Hölmer: Zu Herrn Sauerteig. Es ist ein Abwägungsprozess. In
der Tat bieten die Angebotsstreifen eine erhöhte Sicherheit. Zu bedenken war
aber, dass gerade hier Seniorinnen, Senioren und Kinder mit ihren Eltern diesen
nutzen würden. Diese aber fühlen sich sicherer auf einem auf dem Gehweg
angelegten Radweg. Er gebe Herrn Sauerteig Recht, dass jede Straße separat
geprüft werden muss. Abstimmung: Mehrheitlich bei 4 Gegenstimmen und 7 Enthaltungen
beschlossen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Die Bezirksverordnetenversammlung stimmt der in Anlage 1 zum BA-Beschluss Nr. 258/08 dargestellten Ausbauvariante zum Ausbau des Eisenhutweges zwischen Stubenrauchstraße und Akeleiweg zu. Abstimmungsergebnis: dafür: mehrheitlich dagegen: 4. Enthaltung: 7.
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