Auszug - Sanierungsmaßnahmen im Stadion Alte Försterei - was kann der Bezirk leisten?  

 
 
14. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Sport
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Sport Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 10.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 21:00 Anlass: ordentliche
Raum: Sporthalle
Ort: Groß-Berliner Damm, 12489 Berlin

Frau Klinger begrüßte als Gast Herrn Zingler als Präsident des 1

Frau Klinger begrüßte als Gast Herrn Zingler als Präsident des 1. FC Union und bat die Ausschussmitglieder um Erteilung eines Rederechts. Dieses wurde erteilt.

 

Herr Bezirksstadtrat Simdorn führt aus, dass es in jüngster Zeit zwischen dem Bezirksamt - Frau Bürgermeisterin Schöttler und Herrn Bezirksstadtrat Simdorn -, dem 1. FC Union sowie Vertretern des Landes Berliner verschiedene Gespräche zu den Sanierungsmöglichkeiten des Stadions stattgefunden hätten. Über die Ergebnisse der Gespräche wäre Stillschweigen vereinbart worden. Von der ursprünglichen Idee, Union Berlin das Stadion für einen symbolischen Preis von einem Euro zu verkaufen, sei man aufgrund der negativen Entscheidung der EU-Kommission mittlerweile abgekommen. Jetzt gehe es darum, dass die öffentliche Sportstätte Alte Försterei durch einen Erbbauvertrag zu veränderten Zins an den 1.FC Union Berlin übertragen wird, damit der Verein das Stadion zusammen mit Sponsoren sanieren könne.

In diesem Zusammenhang hätte ein vom Bezirk in Auftrag gegebenes Baugutachten eklatante Mängel festgestellt, so dass die Sperrung für den Spielbetrieb die logische Folge sein könnte. Die Mängel, die auch vom DFB hinsichtlich des Lizenzierungsverfahren für Union Berlin bemängelt worden wären, beträfen u.a. die Stehplatzränge, den Zustand der Zu- und Abgänge, die „Wellenbrecher“, die Geländer sowie die Treppenanlagen. Für den Bezirk bestehe als Eigentümer dieser bezirkseigenen Liegenschaft die gesetzliche Verpflichtung, hinsichtlich der gröbsten baulichen Mängel für Abhilfe zu sorgen, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.

Aus diesem Grund werde der Bezirk Treptow-Köpenick versuchen, als Eigentümer des Stadions ca. 270.000 Euro aus dem Bezirkshaushalt für die dringenden Sanierungsarbeiten zur Verfügung zu stellen Ziel des Bezirkes sei es, das Stadion dem 1. FC Union in einem nutzungsfähigen Zustand übergeben zu können. Von Seiten des Senats existieren Signale, ggf. den vom DFB geforderten Einbau einer Rasenheizung in Höhe von ca. 600.000 Euro übernehmen zu wollen.

Herr Zingler erläutert als Präsident des 1. FC Union die existenzielle Notwendigkeit der Stadionsanierung zur Zukunftssicherung des Vereins. Gegenüber dem DFB müsse der Verein im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens eine Erklärung für eine angehende Sanierung abgeben. Mit den politisch Verantwortlichen in Bezirk und Senat stehe man in einem intensiven Dialog, die Frage nach der Übertragung des Stadions als auch dessen Sanierung positiv zu gestalten. Der Verein investiere neben seiner Regionalligamannschaft auch sehr viel in die Kinder- und Jugendarbeit. Der Aufbau eines Frauenleistungszentrums sei geplant. Seit dem Jahr 2006 existiere auch ein privat finanziertes Lernzentrum. Die Sanierung und der Umbau des Stadions sollen vorwiegend privat finanziert werden.

Frage Herr Sambill: Welche Summe ist insgesamt laut Baugutachten für die Sanierung des Stadions notwendig, um die Spielfähigkeit sicherzustellen?

Antwort Herr Simdorn: Er könne jetzt noch keine endgültige Summe nennen. Der Kollege Schneider übernehme für das Bezirksamt die Koordinierung der Sanierung. Dabei soll aus Bezirkssicht die Spielfähigkeit einer bezirkseigenen Liegenschaft im Rahmen eines Maßnahmenkatalogs hergestellt werden. Diese Sanierung müsse vor der Übertragung an Union begonnen werden.

Frage Herr Schmidt: Welche Folgen haben die ca. 270.000 Euro für den Bezirkshaushalt?

Antwort Herr Simdorn: Das Geld muss aus dem Bezirkshaushalt insgesamt erwirtschaft werden.

In diesem Zusammenhang merkte Herr Zingler an, dass der Verein das Stadion in einem nutzungsfähigen Zustand übernehmen wolle. Bezüglich des Zinssatzes im Rahmen des Erbbauvertrags sei ein Zinssatz von ca. 3 % statt der üblichen 6 % im Gespräch.

Frage Frau Kappel: Wird Hauptplatz nur für Profis genutzt?

Antwort Herr Zingler: In der Regel ja. Der Platz werde aber bei herausragenden Spielen auch von Seiten der A-Jugend sowie der 2. Bundesliga-Mannschaft der Frauen benutzt.

Frage Frau Kappel sowie Herr Sauerteig: Was passiert, wenn Union bezüglich des Erbbauvertrages in finanzielle Schwierigkeiten geraten sollte?

Antwort Herr Zingler: Bei einer Insolvenz von Union würde das Stadion an den Bezirk bzw. den Liegenschaftsfonds des Landes zurückfallen. Es bestehe kein Risiko für den Bezirk. Der 1. FC Union zahle Umsatzsteuer, beschäftigte 42 Personen und sei seit vielen Jahren ein positiver Werbeträger für den Bezirk deutschlandweit.

In diesem Zusammenhang merkte Frau Klinger an, dass sie in der Diskussion um die Zukunft der Alten Försterei Herrn Zingler darum bittet, keine negativen Pauschalierungen gegenüber Bezirksverordneten vorzunehmen. Herr Zingler führt dazu aus, dass das Stadion kurz vor einem möglichen Aufstieg von Union in die Zweite Fußballbundesliga vor einer baupolizeilichen Sperrung stehe. Seit vielen Jahren führe der Verein schon Verhandlungen mit der öffentlichen Hand über die Zukunft der Alten Försterei. Er habe mit seinen öffentlichen Interview-Äußerungen keine pauschalisierenden Äußerungen über Bezirksverordnete vorgenommen.

Frage Herr Sauerteig: Werden GA-Mittel bei der Sanierung beantragt?

Antwort Herr Simdorn: Es seien keine GA-Mittel bei der beabsichtigten Form der Übertragung möglich. Den Erbbauvertrag werde der Liegenschaftsfonds im Auftrag des Landes mit Union entwerfen.


 


 
 

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