Auszug - Sanierungsmaßnahmen im Stadion Alte Försterei - was kann der Bezirk leisten?
Frau Klinger begrüßte
als Gast Herrn Zingler als Präsident des 1. FC Union und bat die
Ausschussmitglieder um Erteilung eines Rederechts. Dieses wurde erteilt. Herr
Bezirksstadtrat Simdorn führt aus, dass es in jüngster Zeit zwischen dem
Bezirksamt - Frau Bürgermeisterin Schöttler und Herrn Bezirksstadtrat Simdorn
-, dem 1. FC Union sowie Vertretern des Landes Berliner verschiedene Gespräche
zu den Sanierungsmöglichkeiten des Stadions stattgefunden hätten. Über die
Ergebnisse der Gespräche wäre Stillschweigen vereinbart worden. Von der
ursprünglichen Idee, Union Berlin das Stadion für einen symbolischen Preis von
einem Euro zu verkaufen, sei man aufgrund der negativen Entscheidung der
EU-Kommission mittlerweile abgekommen. Jetzt gehe es darum, dass die öffentliche
Sportstätte Alte Försterei durch einen Erbbauvertrag zu veränderten Zins an den
1.FC Union Berlin übertragen wird, damit der Verein das Stadion zusammen mit
Sponsoren sanieren könne. In diesem
Zusammenhang hätte ein vom Bezirk in Auftrag gegebenes Baugutachten eklatante
Mängel festgestellt, so dass die Sperrung für den Spielbetrieb die logische
Folge sein könnte. Die Mängel, die auch vom DFB hinsichtlich des
Lizenzierungsverfahren für Union Berlin bemängelt worden wären, beträfen u.a.
die Stehplatzränge, den Zustand der Zu- und Abgänge, die
„Wellenbrecher“, die Geländer sowie die Treppenanlagen. Für den
Bezirk bestehe als Eigentümer dieser bezirkseigenen Liegenschaft die
gesetzliche Verpflichtung, hinsichtlich der gröbsten baulichen Mängel für
Abhilfe zu sorgen, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund
werde der Bezirk Treptow-Köpenick versuchen, als Eigentümer des Stadions ca.
270.000 Euro aus dem Bezirkshaushalt für die dringenden Sanierungsarbeiten zur
Verfügung zu stellen Ziel des Bezirkes sei es, das Stadion dem 1. FC Union in
einem nutzungsfähigen Zustand übergeben zu können. Von Seiten des Senats
existieren Signale, ggf. den vom DFB geforderten Einbau einer Rasenheizung in
Höhe von ca. 600.000 Euro übernehmen zu wollen. Herr Zingler
erläutert als Präsident des 1. FC Union die existenzielle Notwendigkeit der
Stadionsanierung zur Zukunftssicherung des Vereins. Gegenüber dem DFB müsse der
Verein im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens eine Erklärung für eine angehende
Sanierung abgeben. Mit den politisch Verantwortlichen in Bezirk und Senat stehe
man in einem intensiven Dialog, die Frage nach der Übertragung des Stadions als
auch dessen Sanierung positiv zu gestalten. Der Verein investiere neben seiner
Regionalligamannschaft auch sehr viel in die Kinder- und Jugendarbeit. Der
Aufbau eines Frauenleistungszentrums sei geplant. Seit dem Jahr 2006 existiere
auch ein privat finanziertes Lernzentrum. Die Sanierung und der Umbau des
Stadions sollen vorwiegend privat finanziert werden. Frage Herr
Sambill: Welche Summe ist insgesamt laut Baugutachten für die Sanierung des
Stadions notwendig, um die Spielfähigkeit sicherzustellen? Antwort Herr
Simdorn: Er könne jetzt noch keine endgültige Summe nennen. Der Kollege
Schneider übernehme für das Bezirksamt die Koordinierung der Sanierung. Dabei
soll aus Bezirkssicht die Spielfähigkeit einer bezirkseigenen Liegenschaft im
Rahmen eines Maßnahmenkatalogs hergestellt werden. Diese Sanierung müsse vor
der Übertragung an Union begonnen werden. Frage Herr Schmidt:
Welche Folgen haben die ca. 270.000 Euro für den Bezirkshaushalt? Antwort Herr
Simdorn: Das Geld muss aus dem Bezirkshaushalt insgesamt erwirtschaft werden. In diesem
Zusammenhang merkte Herr Zingler an, dass der Verein das Stadion in einem
nutzungsfähigen Zustand übernehmen wolle. Bezüglich des Zinssatzes im Rahmen
des Erbbauvertrags sei ein Zinssatz von ca. 3 % statt der üblichen 6 % im
Gespräch. Frage Frau
Kappel: Wird Hauptplatz nur für Profis genutzt? Antwort Herr
Zingler: In der Regel ja. Der Platz werde aber bei herausragenden Spielen auch
von Seiten der A-Jugend sowie der 2. Bundesliga-Mannschaft der Frauen benutzt. Frage Frau
Kappel sowie Herr Sauerteig: Was passiert, wenn Union bezüglich des
Erbbauvertrages in finanzielle Schwierigkeiten geraten sollte? Antwort Herr
Zingler: Bei einer Insolvenz von Union würde das Stadion an den Bezirk bzw. den
Liegenschaftsfonds des Landes zurückfallen. Es bestehe kein Risiko für den
Bezirk. Der 1. FC Union zahle Umsatzsteuer, beschäftigte 42 Personen und sei seit
vielen Jahren ein positiver Werbeträger für den Bezirk deutschlandweit. In diesem
Zusammenhang merkte Frau Klinger an, dass sie in der Diskussion um die Zukunft
der Alten Försterei Herrn Zingler darum bittet, keine negativen
Pauschalierungen gegenüber Bezirksverordneten vorzunehmen. Herr Zingler führt
dazu aus, dass das Stadion kurz vor einem möglichen Aufstieg von Union in die
Zweite Fußballbundesliga vor einer baupolizeilichen Sperrung stehe. Seit vielen
Jahren führe der Verein schon Verhandlungen mit der öffentlichen Hand über die
Zukunft der Alten Försterei. Er habe mit seinen öffentlichen
Interview-Äußerungen keine pauschalisierenden Äußerungen über Bezirksverordnete
vorgenommen. Frage Herr
Sauerteig: Werden GA-Mittel bei der Sanierung beantragt? Antwort Herr
Simdorn: Es seien keine GA-Mittel bei der beabsichtigten Form der Übertragung
möglich. Den Erbbauvertrag werde der Liegenschaftsfonds im Auftrag des Landes
mit Union entwerfen. |
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