Drucksache - 0779/XX
Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 21. November 2018 den folgenden Beschluss:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, sich bei den zuständigen Stellen des Berliner Senats dafür einzusetzen, dass der im Rahmen des Berliner Tourismuskonzepts realisierte "Pfad der Freiheit", neben dem Rathaus Schöneberg, um die folgenden Stationen erweitert wird:
Dabei ist selbstverständlich zu berücksichtigen und zu erläutern, dass die genannten Orte, beispielsweise der Flughafen Tempelhof oder das Kammergerichtsgebäude, im Laufe ihrer facettenreichen Geschichte auch Orte der Unfreiheit, der Unterdrückung und des Unrechts durch den Nationalsozialismus waren.
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
In der Zusammenarbeit mit visitBerlin setzt sich das Bezirksamt stets konsequent dafür ein, dass in den gemeinsam erstellten Publikationen, Internetauftritten oder Apps wichtige Orte in Tempelhof-Schöneberg angemessen Berücksichtigung finden.
Die Tour "Pfad der Freiheit" ist Bestandteil der durch visitBerlin betreuten App "About Berlin", in der u. a. zwölf Touren durch und diverse Stories über Berlin angeboten werden.
Die folgenden 15 Stationen sind in der Tour "Pfad der Freiheit" enthalten: Hansaviertel, Reichstag, Brandenburger Tor, Max-Liebermann-Haus, Neue Synagoge, Clärchens Ballhaus, Alexanderplatz, Berliner Dom, Schlossportal IV, Bebelplatz, Alte Philharmonie, Kunstsalon Dr. Otto Burchard, Flughafen Tempelhof, Glienicker Brücke und Schloss Cecilienhof, über die jeweils durch kurze historische Artikel informiert wird. Im Gegensatz zur Aussage in der Beschlussbegründung gehört nicht das Rathaus Schöneberg, sondern der Flughafen Tempelhof zu dieser Tour.
Auf nachdrückliche Bitte der bezirklichen Tourismusbeauftragten, neben dem Flughafen Tempelhof die fünf weiteren, oben genannten Standorte gemäß BVV-Beschluss in die Tour einzubeziehen, versicherte die zuständige Mitarbeiterin von visitBerlin, dass die Tour (wie andere Touren auch) mit wissenschaftlicher Begleitung der Freien Universität Berlin, der Universität Potsdam und dem Institut für Zeitgeschichte München - Berlin (IfZ) langfristig als einheitliches Gesamtwerk konzipiert und abgeschlossen worden war. Ein Hinzufügen weiterer Standorte hätte den gesetzten Rahmen gesprengt und war nicht möglich.
Unter Verweis auf die übrigen Touren und Stories in dieser App wurde weiter ausgeführt, dass zahlreiche wichtige Standorte im Bezirk, die nachfolgend beispielhaft - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - genannt werden, (manchmal auch mehrfach) enthalten sind:
Flughafen Tempelhof (Stadt der Moderne und Vom Flugfeld zum Freiraum und Gebauter Geschichte aufs Dach steigen)
Nollendorfplatz (Nächster Halt: Hochbahn)
Danatbank - Nollendorfplatz (Tod einer Bank)
Der blaue Vogel (Leben in "Charlottengrad" - Goltzstraße 9 - erste Spielstätte des russisch-deutschen Theaters)
Sportpalast (Mann gegen Mann und Joseph Goebbels verkündet den "totalen Krieg")
Mahnort Kurfürstenstraße 115/6 (Vom Brüdervereinshaus zum Dienstort Adolf Eichm anns) Nationalhof - Bülowstraße 37 (Was ist das Leben ohne Liebe)
ECF-Farm in der Malzfabrik (Urban Farming - hier wächst die Zukunft)
Schwerbelastungskörper und Gedenkort SA-Gefängnis Täterorte (NS-Täterorte)
Siedlung Lindenhof (Grüne Insel in der Großstadt)
Kammergericht Berlin (Verwaltung des befreiten Landes)
RIAS-Funkhaus (Eine freie Stimme für ganz Berlin)
Rathaus Schöneberg (Eine Glocke läutet für die Freiheit).
Während die Mehrzahl der einzelnen Touren bereits komplett sind, ist die App "About Berlin" nicht abgeschlossen, sondern wird ständig durch visitBerlin weiterentwickelt. Neue Touren kommen fortlaufend dazu, ebenso werden neue Stories erzählt.
Die bezirkliche Tourismusbeauftragte sieht es hier als ihre Aufgabe an, gegenüber visitBerlin zum Ausdruck zu bringen, dass die Einbeziehung wichtiger Standorte Tempelhof-Schönebergs in die App dazu beitragen wird, ihre historische Authentizität und Attraktivität zu stärken. Neben der (in der Drucksache vorgeschlagenen) notwendigen Ergänzung der App durch das Notaufnahmelager Marienfelde, den Schulenburgring 2 und den Kaiser-Wilhelm-Platz an geeigneter Stelle sollte beispielsweise das Bayerische Viertel mit seiner Geschichte in der "Radtour durch's jüdische Berlin" nicht fehlen. Künftig wird der Wirtschaftsausschuss fortlaufend über die Weiterentwicklung der App im Sinne der bezirklichen Standorte informiert. Auch wenn angesichts der aktuellen Pandemie die Themen der App gerade keine Priorität haben, kann davon ausgegangen werden, dass der Tourismus in den Berliner Bezirken in der Zukunft bald wieder ein wichtiger Schwerpunkt sein wird.
Wir bitten daher, die Drucksache hiermit als erledigt anzusehen.
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