Drucksache - 0496/XX  

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 21.03.2018 folgenden Beschluss:

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, den Internetauftritt des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg um ein Geographisches Informationssystem zu erweitern, welches einen Geo-Datenviewer darstellt und zur Bearbeitung und Erfassung räumlicher Daten dient.

Die Anwendung soll folgende Punkte beinhalten:

- Daten visualisieren
- Daten erkunden, abfragen und Karten layouten
- Daten erstellen, editieren, verwalten und exportieren
- Daten analysieren
- Karten im Internet veröffentlichen
- ggf. Erweiterungen der Funktionalität mittels Plugins

Der BVV ist bis Oktober 2018 zu berichten.


Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

Im Zwischenbericht aus dem Oktober 2018 wurde bereits ausgeführt, dass nach dem Geodatenzugangsgesetz Berlin (GeoZG Bln) die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenSBW) für den Aufbau und Betrieb der Geodateninfrastruktur des Landes Berlin zuständig ist. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg obliegen die damit zusammenhängenden Aufgaben dem Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Vermessung und Geoinformation (FB VermG).

Bereits über das von der SenSBW betriebene Geoportal Berlin (FIS-Broker) lassen sich bezirkseigene Geodaten visualisieren und abfragen. Voraussetzung ist jedoch die Abstimmung mit allen Bezirken, die passende Inhalte ins Netz stellen wollen. Für solche abgestimmten Datensätze wurde in Zusammenarbeit mit SenSBW und der Technologiestiftung ein Workflow erarbeitet, der die Veröffentlichung von bezirklichen Geodaten künftig vereinfacht. Beispielhaft sind über den FIS-Broker nicht personengebundene Behindertenparkplätze und Zierbrunnen abrufbar.

Zum Aufbau einer bezirkseigenen unabhängigen Geodateninfrastruktur steht der FIS-Broker als Datenhaltungskomponente seit Oktober 2018, im Rahmen einer Landeslizenz, allen Bezirken kostenfrei zur Verfügung. Als Präsentationskomponente ist vom FB VermG BROKERagilis beschafft worden. Mit BROKERagilis lassen sich Geodaten als Browseranwendung visualisieren, abfragen, und je nach Szenario eigene Daten erstellen bzw. editieren. Für die Nutzung im Intranet wurde von der IT-Stelle ein Server zur Verfügung gestellt.

Dieses browserbasierte Geoinformationssystem ist vom FB VermG zunächst für die Mitarbeiter_innen des Stadtentwicklungsamtes eingerichtet und 2019 mit bereits vorhandenen Daten in Betrieb genommen worden. Inzwischen steht in diesem Auskunftssystem ein weitreichender Themenkatalog, und seit 2021 auch die Recherchemöglichkeit nach zuständigen Sachbearbeiter_innen des Stadtentwicklungsamtes zur Verfügung.

Im April 2021 wurde das browserbasierte Geoinformationssystem im Rahmen einer Videokonferenz der OE-Leiterrunde vorgestellt. Seitdem besteht die Möglichkeit für jeden Bereich eigene themenspezifische Kartenanwendungen im Intranet zur Verfügung zu stellen. In einigen Ämtern sind die dazu notwendigen Zugänge inzwischen eingerichtet worden. So kann beispielhaft das Wohnungsamt selbstständig in einer Karte "Vor-Ort-Besuche" zur Ermittlung von Zweckentfremdung koordinieren.

Für die Präsentation von Geodaten für die Öffentlichkeit ist ein Webserver mit Internetanbindung notwendig. Die Bereitstellung durch die IT-Stelle ist auf Grund der hohen Sicherheitsanforderungen nicht möglich. Deshalb ist seit Anfang 2022 ein externer Server für das Hosting der Geodateninfrastruktur bei der Firma SRP GmbH angemietet worden. Seitdem besteht die Möglichkeit, mit den Fachbereichen abgestimmte Geodaten mit entsprechenden Zusatzinformationen auf der Internetpräsenz des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg in Form einer Karte im Browser der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dem Hochladen der festgesetzten Bebauungspläne und den im Verfahren befindlichen Bebauungsplänen ist das System im Mai in Betrieb genommen worden. Die Pläne können mit den jeweils aktuellen Katasterdaten und den neuesten Luftbildern überschnitten werden.

Das neue Geoinformationssystem steht weiteren Fachdaten offen. Der Fachbereich Vermessung und Geoinformation berät bei der Aufbereitung der Daten und übernimmt den Transfer in das System.

Die bezirklichen Vermessungsstellen verhandeln derzeit mit der Firma SRP-GmbH, um im Rahmen einer Sammellizenz den dauerhaften Betrieb bzw. notwendige Kapazitätserweiterungen sicherzustellen.

Wir bitten darum, die Drucksache als erledigt zu betrachten.