Drucksache - 1808/XIX  

 
 
Betreff: Budgetverluste in den Bibliotheken endlich verhindern - funktionierende Zähleinrichtungen für Besuche gewährleisten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Unterausschus "Bibliotheken" Kenntnisnahme
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.02.2016 
55. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
11.05.2016 
58. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Austauschseite
Mitteilung zur Kenntnsinahme

 

Beschlusstext:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, die elektronische Zählung der Besuche in den bezirklichen Bibliotheken im vollen Umfang zu gewährleisten. Hierfür ist es notwendig, dass sämtliche vorhandene Zähleinrichtungen auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Dies gilt insbesondere für Besuche von Gruppen, also dem gleichzeitigen Zugang und Abgang von mehreren Personen.

Sollte das Bezirksamt feststellen, dass Besuche in relevanten Größenordnungen von den vorhandenen Zähleinrichtungen nicht erfasst werden, sind diese entsprechend gegen nachhaltig funktionierende Zähleinrichtungen (z.B. durch Drehkreuze) zu ersetzen.

Das Bezirksamt wird gebeten, zur BVV-Sitzung im Mai 2016 den aktuellen Sachstand in einem Zwischenbericht darzustellen und das Ersuchen der BVV bis zur Sommerpause 2016 zu erfüllen.

 

Begründung:

In der Sitzung des Unterausschusses Bibliotheken wurde berichtet, dass möglicherweise die Zählung der Besuche in den bezirklichen Bibliotheken durch die vorhandenen Zähleinrichtungen nicht im vollen Umfang erfasst werden. Dieses gilt insbesondere bei besonders mengenrelevanten Gruppenbesuchen durch Schulklassen oder Kita-Gruppen. Für die Budgetierung des Bezirks ist es unabdingbar, dass die erbrachten Leistungen erfasst und zur Abrechnung gebracht werden. Werden hier Besuche nicht gezählt, ergeben sich in der Kostenleistungsrechnung falsche und zu hohe Kosten pro Einheit und zu geringe Mengen. Die zu geringen Mengen führen dann bei der Budgetierung zu einem zu geringen Budget. „Besuche“ ist das zweitgrößte Produkt des Bibliotheksbereiches und damit für das Ergebnis des Bibliotheksbereiches maßgeblich.

 

 

 

Hierzu teilt das Bezirksamt als Zwischenbericht Folgendes mit:

 

In den Berliner Öffentlichen Bibliotheken werden die Besuche, wie im Produkt 80008 – Beratung und Vermittlung von Sachinformation – festgelegt, einheitlich durch Zählanlagen im Bibliothekseingang erfasst. Diese Zählgeräte gewährleisten eine hohe, aber keine 100-prozentige Genauigkeit. Zu Ungenauigkeiten kommt es, wenn mehrere Personen gleichzeitig die Anlage passieren, wie dies insbesondere bei Kindergruppen der Fall ist. Wenn mehrere Kinder dicht nebeneinander den Eingang passieren, kann es vorkommen, dass nur eines gezählt wird. Dieses Phänomen ist in Berlin seit Langem bekannt und betrifft alle Bibliotheken in Berlin, die Kindergruppen betreuen und mit Zählanlagen operieren.

 

Abgesehen von diesem grundsätzlichen Problem kann es, wie bei allen technischen Installationen, zu individuellen Verschleißerscheinungen und technischen Störungen kommen, z.B. dass Zählgerät und Höhe des Reflektors nicht mehr übereinstimmen.

 

Lösungen:

Mit der inzwischen abgeschlossenen Einführung der Selbstverbuchung mit RFID sollte ursprünglich die Demontage der bisherigen Zählanlagen in den Öffentlichen Bibliotheken einhergehen. Die Zählung sollte durch ein in die RFID-Sicherungsgates eingebautes Zählwerk übernommen werden. Aus technischen Gründen wurde dieses Konzept, das nicht Bestandteil der Ausschreibung war, im Rahmen der RFID-Einführung jedoch nicht umgesetzt.

Die Stadtbibliothek hat deshalb nach der RFID-Einführung ihre Zählanlagen weiter benutzt.

 

Eine regelmäßige Wartung dieser Anlagen, wie von den anbietenden Firmen empfohlen, ist nicht finanzierbar. Die Stadtbibliothek reagiert aber auf technische Störungen und erkennbare Probleme. So wurden 2016 aufgrund des im o.g. Beschluss beschriebenen Sachverhalts die beiden Zählanlagen in der Bezirkszentralbibliothek überprüft. Eine Anlage, bei der eine Fehlfunktion festgestellt wurde, wurde neu justiert.

 

Nach Ausführung dieser Reparatur wurde bekannt, dass derzeit ein neuer Anlauf erfolgt, die Zählanlagen in die RFID-Sicherheitsgates zu integrieren und damit zugleich eine automatisierte Datenerfassung zu ermöglichen. Die Technik wurde im Bezirk Neukölln in einem mehrmonatigen Probelauf erfolgreich getestet und soll im Juni/Juli 2016 in den Bezirken installiert werden, so dass spätestens ab August 2016 in Berlin eine einheitliche technische Lösung bereitstehen wird.

 

 
 

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