Drucksache - 1549/XIX  

 
 
Betreff: Tempelhofer Damhirsche im Schöneberger Fadenkreuz
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bezirksverordneter PIRATENBezirksverordneter PIRATEN
  Ickes, Michael
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.06.2015 
47. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die BVV möge beschließen,

 

das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, wie die Nachhaltigkeit der Damhirschpopulation im Francke-Park gewährleistet werden kann.

 

Dabei wird Nachhaltigkeit verstanden als langfristig ökologisch, sozial und wirtschaftlich tragfähig. Momentan sind im Francke-Park 15 Damhirsche, 3 über dem Sollbestand und an der Grenze der Carrying Capacity. Jedes Jahr kommen 5 Hirschkälber dazu. Eine Umsetzung ist aufwendig und kostspielig.

 

Aus sozialer Sicht wäre zu prüfen, ob nicht eine jährliche Volksjagd (nach Schweizer Modell) durchgeführt werden sollte, während der jeweils fünf Hirsche, möglicher Weise publikumswirksam auf dem Tempelhofer Feld, zum Schuss freigegeben werden. Und / Oder ob das Fleisch nicht zum Weihnachtsessen jeweils den Bedürftigen des Bezirks zu Gute kommen sollte.

 

Aus wirtschaftlicher Sicht wäre möglicher Weise eine Verpachtung der Jagd in Erwägung zu ziehen oder Abschussvereinbarungen teuer zu verkaufen. Es wäre darauf zu achten, dass die Gewinne dem Bezirks zu Gute kommen.

 

Begründung:

 

Den Antrag stelle ich in erster Linie des Titels wegen. Es möge Beachtung finden, das Überkreuzen der Tempelhof und Schöneberger Symbole, Kreuz und Hirsch, welches deren Bedeutung in Frage stellen soll. Dazu wird durchaus gewaltsam auf anachronistische lokalpatriotische Sentimente hingewiesen, die von dem demokratisierenden Prinzip der Rekommunalisierung zu unterscheiden ist.

 

Die Jagd ist in Berlin anscheinend verboten und das mag auch durchaus richtig sein. Es soll trotzdem erlaubt sein zu fragen, was denn die durch dieses Verbot entgangenen Einnahmen  für den Bezirk sind und ob er und seine Bedürftigen dafür nicht über den Länderfinanzausgleich entschädigt werden müssten.

 

Des weiteren ist die Frage zu stellen, ob Damwild, mitten in der Stadt zu halten, mit der Achtung vor Leben und Freiheit vereinbar ist und die ästhetisch-sozialen Vorteile tatsächlich und zeitgemäß aufwiegen.

 
 

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