Drucksache - 1392/XIX  

 
 
Betreff: Kompromiss für den Wannseebahngraben finden
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUDie Fraktion der CDU
Verfasser:Herr Steuckardt, MatthiasOlschewski, Ralf
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.02.2015 
43. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:


Das Bezirksamt wird ersucht, aufgrund der bei der Einwohnerversammlung zur Neugestaltung des Wannseebahngrabens nochmals deutlich gewordenen erheblichen Differenzen zwischen dem Wunsch der Anwohnerschaft nach wohnungsnahem Grün und den überörtlichen Interessen zur Realisierung eines 4 Meter breiten Verkehrsweges im Crellekiez einen zeitlich begrenzten runden Tisch mit allen Beteiligten einzurichten, der folgendes Ziel hat:

 

Realisierung einer Planung, die der von den Anwohnern favorisierten Variante 1 unter weitestgehendem Erhalt der bisherigen Vegetation entspricht.

 

Dafür sind im Rahmen des runden Tisches noch folgende Fragestellungen zu klären:

 

  1. Inwieweit mit der Deutschen Bahn Regelungen getroffen werden können, die doch eine Realisierung der vom Bezirk gewünschten Variante 1 ermöglichen.

 

  1. Prüfung eines modifizierten Multifunktionsweges ab Höhe Crellemarkt, der im Wannseebahngraben lediglich als schmaler Fußweg Richtung Westpark fortgeführt wird, und gleichzeitig Prüfung eines doppelspurigen Fahrradweges über Manstein- und Bülowstraße, der ebenfalls in den Westpark geführt wird.

 

Der BVV ist ein abschließender Bericht mit möglichen Handlungsoptionen bis spätestens 30.04.2015 vorzulegen.

 

Begründung :

Im Wannseebahngraben droht dem Bezirksamt bei der Realisierung der jetzigen „Planungsalternative 1a“ ein völliges Desaster seiner Bürgerbeteiligung. Mehr als 1000 Anwohner haben in einem Einwohnerantrag deutlich gemacht, dass sie eine Realisierung der beabsichtigten Planungsvariante mit hohem Vegetationsverlust strikt ablehnen.

Die Prüfung eines modifizierten Multifunktionsweges, der in einem kleinen Reststück zwischen Crellemarkt und Westpark in zwei parallel laufende Funktionswege aufgespalten wird, scheint als mögliche Lösungsalternative parallel zu den Verhandlungen mit der Bahn AG mindestens bedenkenswert.

Bei der Abwägung zwischen den Interessen der Menschen im Crellekiez beim Erhalt ihrer regional genutzten Grünanlage und der Schaffung eines überregionalen Verkehrsweges für Radfahrer sieht die CDU es als durchaus vertretbar an, den Radverkehr auf einer Alternativroute ab Crellemarkt fortzuführen. Dies gilt umso mehr, als in etwa 200 Meter Entfernung ein weiterer Multifunktionsweg in 4 Meter Breite im Flaschenhalspark existiert, der ebenfalls seinen Ausgang am Bahnhof Südkreuz und seinen Endpunkt am Potsdamer Platz hat. Mit einer entsprechenden Beschilderung ist dies für jeden Radfahrer problemlos erkennbar, zumal der Weg durch den Flaschenhalspark ohnehin die Verlängerung des Radweges nach Süden darstellt und damit logischerweise zur Hauptroute des Nord-Süd-Radverkehrs wird. Die Funktion der Schöneberger Schleife als Grünverbindung in die zentrale Berliner Innenstadt wäre durch einen modifizierten Multifunktionsweg nicht beeinträchtigt.

Stadtplanung dient den Menschen, sie soll kein Selbstzweck sein. Der Bezirk ist in Gefahr, diesen Grundsatz aus den Augen zu verlieren.

 

 
 

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