Drucksache - 0432/XIX  

 
 
Betreff: Geschlechtersensible Jungenarbeit fördern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Herr Schworck, OliverSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
28.11.2012 
13. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses mit Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
24.10.2012 
13. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Beratung
26.11.2014 
37. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses      
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Beratung
12.12.2012 
15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
19.11.2014 
40. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Beratung
28.01.2015 
39. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
25.02.2015 
40. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
02.03.2015 
41. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Beschlussempfehlung - Austauschseite
MzK

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 12.12.2012 folgenden Beschluss:

 

Der JHA ersucht das Jugendamt  die geschlechtersensible Jungenarbeit in die Aufgabenstellung des Jugendamtes personell verbindlich zu integrieren und  dafür zu sorgen, dass zunächst eine bezirkliche Bestandsaufnahme der Jungenarbeit und ein regelmäßiger Austausch der handelnden Akteure  über verschiedenen Arbeitsansätze ermöglicht wird. Darauf aufbauend sollen inhaltliche und organisatorische Vorschläge zu einer kontinuierlichen Weiterarbeit entwickelt werden.

 

Dem JHA ist regelmäßig zu berichten.

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

 

Nachfolgend, wie gewünscht, der erste Zwischenbericht zur Jungenarbeit im Bezirk.

 

Seit August 2013 ist die Aufgabenstellung der geschlechtersensiblen Jungenarbeit personell besetzt.

 

Seitdem wurde die Arbeitsgruppe „Jungenarbeit im Bezirk“ eingerichtet. Diese Gruppe besteht aus Mitarbeiter_innen aus den Einrichtungen und den Sozialraumkoordinator_innen und wird vom Jugendamt koordiniert und fachlich vom SFBB begleitet. Aufgabe dieser regelmäßig tagenden Gruppe ist der kontinuierliche fachliche Austausch, sich zu vernetzen, Projekte zu entwickeln, Fortbildungen zu entwickeln und zu besuchen und das Thema Jungenarbeit in die tägliche Arbeit zu überführen und dort zu verankern.

 

Praxis

Es wurde eine Bestandsaufnahme der Angebote für Jungen und junge Männer im Bezirk erstellt. Diese Bestandsaufnahme ist zurzeit noch im Prozess und wird zum Dezember des Jahres in einer ersten Version fertig gestellt.

 

 

Ziel dieser Bestandsaufnahme ist zum einen die Darstellung der bereits laufenden Angebote zum Thema, zum zweiten aber auch der fachliche Austausch über förderliche Bedingungen der Jungenarbeit. Eine Best-Practice-Auflistung von spezifischen Methoden und Ansätzen der praktischen Jungenarbeit ist dabei ein Hauptaugenmerk dieser Sammlung von Angeboten.

 

In der täglichen Anwendung konnten so bereits praktische Angebote von einigen Einrichtungen auf andere übertragen werden. Genannt seien hier bspw. die Einführung von regelmäßigen Jungengruppen oder Jungentagen, unregelmäßig stattfindenden Jungenübernachtungen, das Kennenlernen von alternativen Sportangeboten und die Öffnung von bislang nur einer Zielgruppe angedachten Angeboten auch für Jungen.

 

Der gemeinsame Austausch über die damit gemachten Erfahrungen ist bei der konzeptionellen Verankerung der Jungenarbeit in den jeweiligen Teams von relevanter Bedeutung.

 

Fachliche Entwicklung

Da die fachliche Fortbildung ein zentrales Anliegen der Gruppe ist, werden regelmäßig Fachveranstaltungen durchgeführt: So wurde bereits im Oktober 2013 eine Kick-off-Veranstaltung zu den theoretischen Grundlagen der Jungenarbeit durchgeführt; im April 2014 fand ein Basisseminar „Queer“ statt. Von der Gruppe wird momentan ein Inhouse-Fortbildungstag zum Thema „Sex und Internet – Schwerpunkt Jungenarbeit“ vorbereitet.

 

Die Inhalte der besuchten Fortbildungsangebote, wie bspw. zur Basisqualifizierung Jungenarbeit oder zum Thema Geschlechterreflektierende Strategien gegen rechte und menschenfeindliche Einstellungen bei Jugendlichen werden den Teilnehmer_innen der Arbeitsgruppe regelmäßig und in geeigneter Weise zugänglich gemacht.

 

Konzeptionsentwicklung

Gemeinsam mit den Teilnehmer_innen der Gruppe „Jungenarbeit im Bezirk“ wird ein Konzept zur zukünftigen Arbeitsweise und zu den Standards der Jungenarbeit erarbeitet. Ziel dieser partizipativen Konzeptentwicklung ist eine möglichst breite Akzeptanz aller im Bereich der Jungenarbeit tätigen Akteure. Das Konzept soll zum Dezember 2014 in einer abstimmungsfähigen Version vorgelegt werden können.

 

Projektentwicklung

Im Austausch untereinander und gemeinsam mit der Fach-AG Mädchen und junge Frauen wurde das Projekt „Mitternachtssport in Tempelhof-Schöneberg“ um geschlechtersensible Angebote weiterentwickelt.

 

Projekte mit regionalen Bezug, wie bspw. das „Netzwerk Jungensport“ und die Folgeprojekte werden durch die Gruppe diskutiert und auf Übertragbarkeit hin untersucht.

 

Außerdem wurden zwei großflächig angelegte Genderprojekte im Bereich Jugendförderung durchgeführt. Zum Thema „Der perfekte Mädchenclub – Der perfekte Jungenclub“ waren Kinder und Jugendliche aufgerufen, sich als Expert_innen in eigener

 

Sache zu engagieren und ihre Vorstellungen für eine (gender)gerechtere Welt einzubringen.

 

Gemeinsam mit der „Fach AG Mädchen und junge Frauen“ wurde der „Girls´ und der Boys´Day“ für das Jugendamt koordiniert und fachlich begleitet.

 

Zusammenarbeit

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist Teilnehmer der Berliner Fachrunde Jungenarbeit, die sich aus allen Koordinatoren der Berliner Jungenarbeit zusammensetzt. Zudem besteht ein regelmäßiger Austausch mit der „Fach AG Mädchen und junge Frauen“. Auf Landesebene besteht eine Zusammenarbeit mit der Bildungsinitiative QUEER und DISSENS e.V.

 

Länderübergreifend ist vor allem der Austausch mit dem Bremer Jungenbüro zu erwähnen, das für die laufende Konzeptentwicklung ein wichtiger Ansprechpartner ist.

 

 

 
 

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