Drucksache - 0061/XIX  

 
 
Betreff: Gedenken an Franz Hessel
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
  Schöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.01.2012 
4. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Beratung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
15.05.2013 
20. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die BVV fasste am 18.01.2012 folgenden Beschluss:

 

Die BVV ersucht das Bezirksamt zu prüfen, ob eine Ehrung Franz Hessels durch die  Anbringung einer Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Lindauer Straße 8 erfolgen kann.

 

Begründung:

Franz Hessel 1880 in Stettin geboten und 1941 in Sanary-sur-Mer gestorben, hat mit seinen Feuilletons Berlin ein wunderbares „Denkmal“ gesetzt. Die Feuilletons, die 1929 unter dem Titel „Spazieren in Berlin“ zum ersten Mal erschienen, wurden in den achtziger Jahren vom Verlag Das Arsenal wieder neu aufgelegt unter dem Titel „Ein Flaneur in Berlin“. Dort heißt es in einem Verlagsprospekt:

„Bekannt wurde er im Berlin der Zwanziger Jahre als empfindsamer Feuilletonist, durch seine Proust- und Balzac-Übersetzungen und vor allem durch Spazieren in Berlin (1929), in dem Walter Benjamin 'die Wiederkehr des Flaneurs' in der deutschen Literatur sah. Franz Hessel, der nach 1933 nichts mehr veröffentlichen durfte, emigrierte 1938 nach Frankreich, wurde bei Kriegsbeginn im berüchtigten Lager Les Milles interniert (und starb an den Folgen).“

Bevor er nach Paris floh, wohnte Franz Hessel in der Lindauer Str. 8 in Schöneberg. Er ist im Übrigen der Vater von Stéphane Hessel, der gerade mit der Schrift „Empört Euch!“ von sich reden macht.“

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

 

Am 15. April 2013 wurde eine Gedenktafel im Rahmen einer Feierstunde in Anwesenheit von Frau Dr. Irene Tobben (Initiatorin der Gedenktafel), Herr Manfred Flügge (Schriftsteller und Biograph) und dem Ehepaar Heiniz (Eigentümer des Wohnhauses) der Öffentlichkeit übergeben.

 

 

Der Text der Tafel lautet:

 

Heimat ist Geheimnis, nicht Geschrei.

In diesem Haus wohnte von 1933 bis 1936

Franz Hessel

(28.11.188006.01.1941)

Schriftsteller, Übersetzer, Lektor

Nach Jahren in Berlin, München und Paris

Starb er als Emigrant in Sanary-sur.Mer.

Er schrieb Romane, Gedichte und kleine Prosastücke,

übersetzte französische Romane,

erklärte den Berlinern als Flaneur ihre Stadt.

 
 

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