Drucksache - 1808/XVIII
Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:
Der Tisch, an dem General Weidling als Befehlshaber der Verteidigungsbereichs Berlin am 2. Mai 1945 den Befehl an die deutschen Truppen formulierte, den Kampf sofort einzustellen, wurde Ende 2009 vom Tempelhof Museum auf Anfrage der Judas-Thaddäus-Gemeinde an diese zurückgegeben.
In den 70er Jahren wurde der Tisch aufgrund seiner überregionalen Bedeutung als Leihgabe für die Ausstellung im Reichstag „Fragen an die deutsche Geschichte“ zur Verfügung gestellt. Nach 1982 wurde er als Exponat in die Sonderausstellung zur Kapitulation ins Heimatmuseum Tempelhof übernommen und ging in den Folgejahren in die dortige Dauerausstellung über.
Nach der Fusion der Berliner Bezirke 2001 wurde eine Neukonzeption für das Heimatmuseum Tempelhof entwickelt und umgesetzt. Auch der Schwerpunkt NS-Geschichte wurde zugunsten einer Darstellung ausgewählter Biographien und bedeutsame Orte der NS-zeit (u.a. SA-Gefängnis, Zwangsarbeiterlager) umgestaltet. In diesem Zusammenhang kam der o.g. Tisch ins Depot des Museums, wo er geschützt aufbewahrt wurde.
Unabhängig von den Eigentumsrechten empfiehlt es sich aufgrund seiner überregionalen Bedeutung für die Berliner (und deutsche) Geschichte nicht, den Tisch wieder zurück in das eher regional ausgerichtete Tempelhof Museum zu holen.
Deshalb wurde von Seiten des Fachbereichs Museen geprüft, ob der Tisch aufgrund seiner historischen Bedeutung an ein Museum gegeben werden könnte, dass sich explizit mit dieser Thematik beschäftigt. Die Anfragen haben folgendes ergeben:
Das Museum Karlshorst erarbeitet derzeit eine neue Konzeption für eine Dauerausstellung, in der ein Baustein dem Kriegsende in Berlin gewidmet ist, weitaus umfangreicher als bisher. Hier soll auch die Biografie von Herrn Dörnberg mit einbezogen werden, der bei den Kapitulationsgesprächen im Schulenburgring als Dolmetscher teilgenommen hat. Aus diesem Grund bekundete die Museumsleitung großes Interesse an dem sog. Kapitulationstisch. Die Ausstellungseröffnung ist für Oktober 2012 geplant.
Das Deutsche Historische Museum könnte den Tisch vorerst nicht zeigen und meldet daher kein Interesse an. Es unterhält aber mit dem Museum Karlshorst eine Verwaltungskooperation, so dass es bei Bedarf jederzeit auf das Exponat zurückgreifen könnte.
Die Integration in das Gedenkkonzept rund um die Geschichte des Tempelhofer Feldes und des Columbia-Hauses ist nicht gegeben, da dort zur Zeit keine Gedenkstätte in Form eines festen Hauses/Museums angedacht ist.
Zu bedenken ist allerdings, dass die letztliche Entscheidung über den Verbleib des Tisches beim Kirchenvorstand liegt. Diese versteht sich als eigentliche Eigentümerin des Tisches, den die damalige Wohnungsbesitzerin der Gemeinde in der Nachkriegszeit als Konferenztisch übergeben hatte. Der Fachbereich Museen wird sich deshalb mit einer entsprechenden Anfrage an die Judas-Thaddäus-Gemeinde wenden.
Die Bezirksverordnetenversammlung wird über ihren Fachausschuss über den Fortgang der Angelegenheit unterrichtet. |
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