Drucksache - 0423/XVIII  

 
 
Betreff: Programm der Seniorenbetreuung transparent gestalten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
Verfasser:Herr Hapel, DieterBand, Ekkehard
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.10.2007 
12. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin mit Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksamt Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
16.01.2008 
15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Bildung und Kultur XIX. Wahlperiode Entscheidung
07.02.2008 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
MzK

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:

 

Die Arbeit der Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg basiert auf § 71 Sozialgesetzbuch XII; der Altenhilfe. Die Leistungen der Altenhilfe sollen dazu beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter bestehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und alten Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Neben Leistungen zu einer Betätigung und zum gesellschaftlichen Engagement werden in der Gesetzesgrundlage u.a. auch Leistungen bei der Beschaffung und zur Erhaltung der Wohnung, Beratung und Unterstützung sowie Leistungen zum Besuch von Veranstaltungen oder Einrichtungen genannt. Leistungen sollen auch erbracht werden, wenn sie der Vorbereitung auf das Alter dienen. Sie sollen ohne Rücksicht auf vorhandenes Einkommen und Vermögen geleistet werden, soweit im Einzelfall Beratung und Unterstützung erforderlich ist

 

Die Leitgedanken der Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg orientieren sich an den “Grundsätzen und Zielen der Politik für Seniorinnen und Senioren -. Berliner Leitlinien 2005”, wonach

 

“die Berliner Politik für Seniorinnen und Senioren von dem Grundsatz geprägt wird, ein Altern in Würde zu ermöglichen. Dazu ist es unerlässlich, die Selbständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe der älteren Generation zu erhalten und zu stärken und dabei die gegebenenfalls unterschiedlichen Interessen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. Eine zeitgemäße Altenpolitik setzt sich für die Bedürfnisse der heute Hochbetagten, aber auch für die Zukunft der jungen Alten ein...

Eine aktivierende Seniorenpolitik fördert Eigeninitiative, Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement zum Zwecke der gesellschaftlichen und sozialen Integration. Im Rahmen der Eigenvorsorge künftiger Altengenerationen wird der Bedarf nach Beratung rund ums Alter steigen (Alterssicherung, Versicherungsschutz, Verträge mit Pflegeanbietern etc.). Der Verbraucherschutz ist zum Schutz vor unseriösen Anbietern auszubauen und zu qualifizieren...

Aufgrund der Singularisierung der Gesellschaft werden soziale Netzwerke teilweise familiäre Strukturen ersetzen. Selbsthilfe, ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement müssen in den Strukturen gefördert werden...

Lebenslanges Lernen darf kein Schlagwort bleiben. Eine Weiterbildungsoffensive mit Anreizen für Ältere ist erforderlich...

Die Lebenserfahrung und das Erfahrenswissen der älteren Generation sind häufig ungenutzte gesellschaftliche Potenziale, die es – nicht nur im Arbeitsleben – zu erhalten und zu reaktivieren gilt...

In der gerontologischen Forschung gilt der Zusammenhang zwischen einem aktiven Altern und der Lebenszufriedenheit, sozialer Eingebundenheit und positivem Gesundheitszustand als nachgewiesen. Die Freiwilligenarbeit von Älteren trägt zudem dazu bei, ein negatives Altersbild korrigieren zu helfen...

Bis zum Jahr 2010 wird sich die Zahl der in Berlin lebenden Migrantinnen und  Migranten über 65 Jahre fast verdoppeln...

Den hier lebenden älteren Menschen ausländischer Herkunft ist die Teilhabe an den kulturellen, sozialen und gesundheitlichen Angeboten zu ermöglichen.”

 

Die Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg möchte den Leitlinien Rechnung tragen und mit der Programmplanung für das Jahr 2008 Akzente im Bereich der Angebote für “Junge Senioren” sowie Migrantinnen und Migranten setzen. Ferner wird ein Schwerpunkt gelegt auf Informationsangebote und Führungen, ohne auf die in der Vergangenheit sehr beliebten Veranstaltungen, wie die Saisoneröffnungsfeier, das Familienfest, das Galakonzert in der Philharmonie oder die Weihnachtsfeiern zu verzichten. Um den Anteil der in dem Bereich der Seniorenbetreuung unterrepräsentierten Männer zu erhöhen, wird bei der Programmgestaltung verstärkt darauf geachtet, dass die meisten Führungen und Veranstaltungen auch Männer ansprechen.

 

Im Zuge des Altersstrukturwandels ist von einer steigenden Nachfrage im Bereich der offenen Altenhilfe auszugehen. Der Anteil derjenigen, die bis ins hohe Alter aktiv und mobil sind, wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. In ständigem Dialog mit den Nutzern werden die Angebote verändert, um noch besser auf deren Bedarf eingehen zu können. In den Stadtratgesprächen haben die Senioren die Möglichkeit, Kritik zu äußern, Anregungen zu geben, um damit Einfluss auf die Programmgestaltung zu nehmen.

 

Auch im Bereich der Seniorenfreizeitstätten wird das Programm den heutigen Freizeitgewohnheiten angepasst, um die Attraktivität des Angebots zu steigern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier bei den neuen Medien, aber auch bei Bewegungs- und Entspannungsangeboten. Ferner führen die Altenpfleger vor Ort vermehrt persönliche Beratungen durch.

 

Im ehrenamtlichen Dienst ist es das Ziel, die Zahl der Sozialkommissionsmitarbeiter zu erhöhen, vorwiegend im Besuchsdienst in den Heimen. Ferner sind vier Fortbildungsveranstaltungen für die ehrenamtlich Tätigen geplant.

 

Das Programm der Seniorenbetreuung für das Jahr 2008 wird zur Zeit noch erstellt. Es wird erstmals vollständig im Seniorenratgeber “Gemeinsam in die Zukunft” veröffentlicht, der zur Saisoneröffnungsfeier am 24.03.2008 erscheint. Der Ratgeber informiert die Seniorinnen und Senioren, neben dem Programm der Seniorenbetreuung, über alles für sie Wissenswerte im Bezirk und hat eine Auflage von 30.000 Exemplaren. Zusätzlich wird im halbjährlich erscheinenden Programmheft der Seniorenfreizeitstätten auf die wichtigsten Veranstaltungen der Seniorenbetreuung hingewiesen.

 

Alle Veranstaltungen bewegen sich selbstverständlich im Rahmen der im Haushalt 2008 hierfür bereitgestellten Mittel von insgesamt 174.000 € (Kapitel 3990 Titel 54053 und 67141) und dem mit diesen Ausgaben korrespondierenden Einnahmetitel 11126 (Einnahmevorgabe: 65.000 €). Wie in den Vorjahren ist die Seniorenbetreuung bemüht, diese Einnahmevorgabe zu übertreffen.

 

Folgende Führungen sind bereits gebucht:

 

·        KaDeWe am 15.03 / 29.11.

·        Hauptbahnhof am 31.03. / 05.09.

·        Flughafen Tempelhof am 04.04. / 11.06. / 29.08.

·        Stadtspaziergänge am 08.04. / 07.05. / 12.06.

·        Jüdisches Museum am 18.04. / 16.06. / 11.11.

·        Bäckerinnung am 23.04. / 22.10.

·        Maritim Hotel – Hausführung am 24.05. / 16.08.

·        Flughafen Schönefeld am 30.05. / 15.10.

·        Berliner Friedhöfe am 25.06.

·        Berliner u-Bahn Museum am 04.07.

·        Archäologie in Berlin am 10.07.

·        “Berlin von unten und oben” - Potsdamer Platz / Holocaust Mahnmal am 27.08.

                               - Potsdamer Platz / Herz-Jesu-Kirche am 04.06.

                               - Museumsinsel / Dom mit Turmbesteigung

am 28.05.

·        Bundeskanzleramt am 02.09. / 07.11.

·        “Molle & Korn” Brauereigeschichte zu Fuß mit Verkostung am 17.09.

·        Verschüttete Geschichte – Jüdisches Leben in Prenzlauer Berg am 01.10.

·        Bundesrat am 27.10.

·        Schultheiß Brauerei am 05.11.

 

In Planung sind folgende Führungen:

 

·        Kunst- und Architekturführungen: Paul-Löbe-Haus / Marie-Elisabeth-Lüders-Haus / Jacob-Kaiser-Haus / Reichstag

·        Brunch in einer Botschaft / Botschaftsbrunch im Maritim-Hotel

 

Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, neben den in diesem Jahr gut besuchten Führungen auch solche anzubieten, die bisher nicht im Programm waren und die auch “Junge Senioren” ansprechen.

 

 

 

Folgende Veranstaltungen stehen für das Jahr 2008 bereits fest:

 

·        Saisoneröffnung im Hotel Estrel am 24.02.

·        Theater Morgenstern: “Oliver Twist” im Schlesiensaal am 14.03.

·        Hans-Wurst-Nachfahren: Loriot’s Dramatische Werke am 11. oder 25.04.

·        Chansons mit Lisa Sandhaus “Die Frau, die weiß was sie will” im Saal der Bezirksverordnetenversammlung am 16.04.

·        Ball “Tanz in den Mai” im Hotel Maritim/Stauffenbergstraße am 03.05.

·        10-Seen-Rundfahrt ab Wannsee am 17.06. / 16.07.

·        Gesangsgruppe “Chorlabor” im Gemeinschaftshaus Lichtenrade am 20.06.

·        Schaufelraddampferfahrt “Innenstadt” ab Tegel am 01.07.

·        Oberhavelrundfahrt ab Tegel am 29.07.

·        Dampferfahrt Werder ab Wannsee am 06.08.

·        Dampferfahrt Oberhavel und Lehnitzsee am 19.08.

·        Familienfest am 13.09.

·        Galakonzert in der Philharmonie mit einem prominenten Künstler am 31.10.

·        Margot Rothweiler im Saal der Bezirksverordnetenversammlung / Rathaus Schöneberg am 14.11.

 

Die Planungen für zwei Musikveranstaltungen im Gemeinschaftshaus Lichtenrade im April und Oktober sowie ein Konzert mit dem Sonari-Chor im Schlesiensaal im November sind noch nicht abgeschlossen. Zwei Weihnachtsfeiern sind im Dezember geplant; eine klassische Weihnachtsfeier im Rathaus Schöneberg und eine Weihnachtsfeier in einem Berliner Hotel. Ferner werden ein Ausflug für Einkommensschwache im Sommer, je nach Haushaltslage ein weiterer im Winter, und 16 Tagesausflüge geplant. Hinzu kommen Besuche von Seniorenreisegruppen aus zwei Partnerschaftsstädten. Im November sind erneut in Kooperation mit dem Verkehrssicherheitsberatungsteam der Berliner Polizei die dreitägigen Seniorensicherheitstage “Mobil, aber sicher” vorgesehen.

 

Die Angebote werden ergänzt durch Kommissionskarten, die von den Theatern (Theater am Kurfürstendamm / Komödie am Kurfürstendamm / Renaissance-Theater), dem Polizeichor Berlin und verschiedenen Künstleragenturen zum ermäßigten Preis zur Verfugung gestellt und an die Seniorinnen und Senioren weiterverkauft werden.

 

Für den Jahrgang 1946 werden Altersvorsorgeveranstaltungen durchgeführt. Die Veranstaltungen sollen an einem Samstag stattfinden, um mehr Personen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Es sollen im nächsten Jahr drei, statt bisher zwei Termine angeboten werden: in Lichtenrade / Marienfelde, Mariendorf / Tempelhof sowie Schöneberg.

 

Für die Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund sind mehrere Veranstaltungen in Planung, die die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigen.

 

Neu ist, dass alle Seniorenfreizeitstätten einen “Tag der offenen Tür” sowie ein Stadtratgespräch anbieten werden. Außerdem sind erstmalig zu verschiedenen Schwerpunktthemen, wie “Pflegeversicherung”, “Wohnen im Alter”, “Vorsorgevoll-

macht und Patientenverfügung” sowie “Ernährung im Alter” Podiumsdiskussionen im ehemaligen Bezirksverordnetensaal im Rathaus Tempelhof, im Rathaus Schöneberg sowie im Gemeinschaftshaus Lichtenrade an vier Terminen vorgesehen.

 

 
 

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