Drucksache - 0423/XVIII
Das
Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit: Die
Arbeit der Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg basiert auf § 71
Sozialgesetzbuch XII; der Altenhilfe. Die Leistungen der Altenhilfe sollen dazu
beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter bestehen, zu verhüten, zu
überwinden oder zu mildern und alten Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am
Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Neben Leistungen zu einer Betätigung
und zum gesellschaftlichen Engagement werden in der Gesetzesgrundlage u.a. auch
Leistungen bei der Beschaffung und zur Erhaltung der Wohnung, Beratung und
Unterstützung sowie Leistungen zum Besuch von Veranstaltungen oder
Einrichtungen genannt. Leistungen sollen auch erbracht werden, wenn sie der
Vorbereitung auf das Alter dienen. Sie sollen ohne Rücksicht auf vorhandenes
Einkommen und Vermögen geleistet werden, soweit im Einzelfall Beratung und
Unterstützung erforderlich ist Die
Leitgedanken der Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg orientieren sich an den
“Grundsätzen und Zielen der Politik für Seniorinnen und Senioren -.
Berliner Leitlinien 2005”, wonach “die
Berliner Politik für Seniorinnen und Senioren von dem Grundsatz geprägt wird,
ein Altern in Würde zu ermöglichen. Dazu ist es unerlässlich, die
Selbständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe der älteren Generation zu
erhalten und zu stärken und dabei die gegebenenfalls unterschiedlichen
Interessen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. Eine zeitgemäße
Altenpolitik setzt sich für die Bedürfnisse der heute Hochbetagten, aber auch
für die Zukunft der jungen Alten ein... Eine
aktivierende Seniorenpolitik fördert Eigeninitiative, Selbsthilfe und
bürgerschaftliches Engagement zum Zwecke der gesellschaftlichen und sozialen
Integration. Im Rahmen der Eigenvorsorge künftiger Altengenerationen wird der
Bedarf nach Beratung rund ums Alter steigen (Alterssicherung,
Versicherungsschutz, Verträge mit Pflegeanbietern etc.). Der Verbraucherschutz
ist zum Schutz vor unseriösen Anbietern auszubauen und zu qualifizieren... Aufgrund
der Singularisierung der Gesellschaft werden soziale Netzwerke teilweise
familiäre Strukturen ersetzen. Selbsthilfe, ehrenamtliches und
bürgerschaftliches Engagement müssen in den Strukturen gefördert werden... Lebenslanges
Lernen darf kein Schlagwort bleiben. Eine Weiterbildungsoffensive mit Anreizen
für Ältere ist erforderlich... Die
Lebenserfahrung und das Erfahrenswissen der älteren Generation sind häufig
ungenutzte gesellschaftliche Potenziale, die es – nicht nur im
Arbeitsleben – zu erhalten und zu reaktivieren gilt... In
der gerontologischen Forschung gilt der Zusammenhang zwischen einem aktiven
Altern und der Lebenszufriedenheit, sozialer Eingebundenheit und positivem
Gesundheitszustand als nachgewiesen. Die Freiwilligenarbeit von Älteren trägt
zudem dazu bei, ein negatives Altersbild korrigieren zu helfen... Bis
zum Jahr 2010 wird sich die Zahl der in Berlin lebenden Migrantinnen und Migranten über 65 Jahre fast verdoppeln... Den
hier lebenden älteren Menschen ausländischer Herkunft ist die Teilhabe an den
kulturellen, sozialen und gesundheitlichen Angeboten zu ermöglichen.” Die
Seniorenbetreuung Tempelhof-Schöneberg möchte den Leitlinien Rechnung tragen
und mit der Programmplanung für das Jahr 2008 Akzente im Bereich der Angebote
für “Junge Senioren” sowie Migrantinnen und Migranten setzen.
Ferner wird ein Schwerpunkt gelegt auf Informationsangebote und Führungen, ohne
auf die in der Vergangenheit sehr beliebten Veranstaltungen, wie die
Saisoneröffnungsfeier, das Familienfest, das Galakonzert in der Philharmonie
oder die Weihnachtsfeiern zu verzichten. Um den Anteil der in dem Bereich der
Seniorenbetreuung unterrepräsentierten Männer zu erhöhen, wird bei der
Programmgestaltung verstärkt darauf geachtet, dass die meisten Führungen und
Veranstaltungen auch Männer ansprechen. Im
Zuge des Altersstrukturwandels ist von einer steigenden Nachfrage im Bereich
der offenen Altenhilfe auszugehen. Der Anteil derjenigen, die bis ins hohe
Alter aktiv und mobil sind, wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. In ständigem
Dialog mit den Nutzern werden die Angebote verändert, um noch besser auf deren
Bedarf eingehen zu können. In den Stadtratgesprächen haben die Senioren die
Möglichkeit, Kritik zu äußern, Anregungen zu geben, um damit Einfluss auf die
Programmgestaltung zu nehmen. Auch
im Bereich der Seniorenfreizeitstätten wird das Programm den heutigen
Freizeitgewohnheiten angepasst, um die Attraktivität des Angebots zu steigern.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier bei den neuen Medien, aber auch bei
Bewegungs- und Entspannungsangeboten. Ferner führen die Altenpfleger vor Ort
vermehrt persönliche Beratungen durch. Im
ehrenamtlichen Dienst ist es das Ziel, die Zahl der
Sozialkommissionsmitarbeiter zu erhöhen, vorwiegend im Besuchsdienst in den
Heimen. Ferner sind vier Fortbildungsveranstaltungen für die ehrenamtlich
Tätigen geplant. Das
Programm der Seniorenbetreuung für das Jahr 2008 wird zur Zeit noch erstellt.
Es wird erstmals vollständig im Seniorenratgeber “Gemeinsam in die
Zukunft” veröffentlicht, der zur Saisoneröffnungsfeier am 24.03.2008
erscheint. Der Ratgeber informiert die Seniorinnen und Senioren, neben dem
Programm der Seniorenbetreuung, über alles für sie Wissenswerte im Bezirk und
hat eine Auflage von 30.000 Exemplaren. Zusätzlich wird im halbjährlich
erscheinenden Programmheft der Seniorenfreizeitstätten auf die wichtigsten
Veranstaltungen der Seniorenbetreuung hingewiesen. Alle
Veranstaltungen bewegen sich selbstverständlich im Rahmen der im Haushalt 2008
hierfür bereitgestellten Mittel von insgesamt 174.000 € (Kapitel 3990
Titel 54053 und 67141) und dem mit diesen Ausgaben korrespondierenden
Einnahmetitel 11126 (Einnahmevorgabe: 65.000 €). Wie in den Vorjahren ist
die Seniorenbetreuung bemüht, diese Einnahmevorgabe zu übertreffen. Folgende
Führungen sind bereits gebucht: ·
KaDeWe am 15.03
/ 29.11. ·
Hauptbahnhof am
31.03. / 05.09. ·
Flughafen
Tempelhof am 04.04. / 11.06. / 29.08. ·
Stadtspaziergänge
am 08.04. / 07.05. / 12.06. ·
Jüdisches Museum
am 18.04. / 16.06. / 11.11. ·
Bäckerinnung am
23.04. / 22.10. ·
Maritim Hotel
– Hausführung am 24.05. / 16.08. ·
Flughafen
Schönefeld am 30.05. / 15.10. ·
Berliner
Friedhöfe am 25.06. ·
Berliner u-Bahn
Museum am 04.07. ·
Archäologie in
Berlin am 10.07. ·
“Berlin
von unten und oben” - Potsdamer Platz / Holocaust Mahnmal am 27.08. ” - Potsdamer Platz / Herz-Jesu-Kirche am
04.06. ” - Museumsinsel / Dom mit Turmbesteigung
am 28.05. ·
Bundeskanzleramt
am 02.09. / 07.11. ·
“Molle
& Korn” Brauereigeschichte zu Fuß mit Verkostung am 17.09. ·
Verschüttete
Geschichte – Jüdisches Leben in Prenzlauer Berg am 01.10. ·
Bundesrat am
27.10. ·
Schultheiß
Brauerei am 05.11. In
Planung sind folgende Führungen: ·
Kunst- und
Architekturführungen: Paul-Löbe-Haus / Marie-Elisabeth-Lüders-Haus /
Jacob-Kaiser-Haus / Reichstag ·
Brunch in einer
Botschaft / Botschaftsbrunch im Maritim-Hotel Es
wurde besonderer Wert darauf gelegt, neben den in diesem Jahr gut besuchten Führungen
auch solche anzubieten, die bisher nicht im Programm waren und die auch
“Junge Senioren” ansprechen. Folgende
Veranstaltungen stehen für das Jahr 2008 bereits fest: ·
Saisoneröffnung
im Hotel Estrel am 24.02. ·
Theater
Morgenstern: “Oliver Twist” im Schlesiensaal am 14.03. ·
Hans-Wurst-Nachfahren:
Loriot’s Dramatische Werke am 11. oder 25.04. ·
Chansons mit
Lisa Sandhaus “Die Frau, die weiß was sie will” im Saal der
Bezirksverordnetenversammlung am 16.04. ·
Ball “Tanz
in den Mai” im Hotel Maritim/Stauffenbergstraße am 03.05. ·
10-Seen-Rundfahrt
ab Wannsee am 17.06. / 16.07. ·
Gesangsgruppe
“Chorlabor” im Gemeinschaftshaus Lichtenrade am 20.06. ·
Schaufelraddampferfahrt
“Innenstadt” ab Tegel am 01.07. ·
Oberhavelrundfahrt
ab Tegel am 29.07. ·
Dampferfahrt
Werder ab Wannsee am 06.08. ·
Dampferfahrt
Oberhavel und Lehnitzsee am 19.08. ·
Familienfest am
13.09. ·
Galakonzert in
der Philharmonie mit einem prominenten Künstler am 31.10. ·
Margot
Rothweiler im Saal der Bezirksverordnetenversammlung / Rathaus Schöneberg am
14.11. Die
Planungen für zwei Musikveranstaltungen im Gemeinschaftshaus Lichtenrade im
April und Oktober sowie ein Konzert mit dem Sonari-Chor im Schlesiensaal im
November sind noch nicht abgeschlossen. Zwei Weihnachtsfeiern sind im Dezember
geplant; eine klassische Weihnachtsfeier im Rathaus Schöneberg und eine
Weihnachtsfeier in einem Berliner Hotel. Ferner werden ein Ausflug für
Einkommensschwache im Sommer, je nach Haushaltslage ein weiterer im Winter, und
16 Tagesausflüge geplant. Hinzu kommen Besuche von Seniorenreisegruppen aus
zwei Partnerschaftsstädten. Im November sind erneut in Kooperation mit dem
Verkehrssicherheitsberatungsteam der Berliner Polizei die dreitägigen
Seniorensicherheitstage “Mobil, aber sicher” vorgesehen. Die
Angebote werden ergänzt durch Kommissionskarten, die von den Theatern (Theater
am Kurfürstendamm / Komödie am Kurfürstendamm / Renaissance-Theater), dem
Polizeichor Berlin und verschiedenen Künstleragenturen zum ermäßigten Preis zur
Verfugung gestellt und an die Seniorinnen und Senioren weiterverkauft werden. Für
den Jahrgang 1946 werden Altersvorsorgeveranstaltungen durchgeführt. Die
Veranstaltungen sollen an einem Samstag stattfinden, um mehr Personen die Möglichkeit
zur Teilnahme zu geben. Es sollen im nächsten Jahr drei, statt bisher zwei
Termine angeboten werden: in Lichtenrade / Marienfelde, Mariendorf / Tempelhof
sowie Schöneberg. Für
die Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund sind mehrere Veranstaltungen
in Planung, die die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigen. Neu
ist, dass alle Seniorenfreizeitstätten einen “Tag der offenen Tür”
sowie ein Stadtratgespräch anbieten werden. Außerdem sind erstmalig zu
verschiedenen Schwerpunktthemen, wie “Pflegeversicherung”,
“Wohnen im Alter”, “Vorsorgevoll- macht
und Patientenverfügung” sowie “Ernährung im Alter”
Podiumsdiskussionen im ehemaligen Bezirksverordnetensaal im Rathaus Tempelhof,
im Rathaus Schöneberg sowie im Gemeinschaftshaus Lichtenrade an vier Terminen
vorgesehen. |
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