Drucksache - 0270/XVIII  

Wir fragen das Bezirksamt:

1. Wie ist es möglich, dass Ausgleichsmittel der Bahn, die für Maßnahmen eingesetzt werden müssen, um bei Baumaßnahmen verloren gegangenes Grün an anderer Stelle zu ersetzen, dazu verwendet wurden, im Nelly-Sachs-Park  20 Bäume zu fällen und Wege zu asphaltieren?

2. Was ist der Grund, dass für den  vorgesehenen 4 Meter breiten, asphaltierten kombinierten Fahrrad- und Fußgängerweg, der kerzengerade durch den Park geführt werden soll eine 15 Meter breite Schneise geschlagen wurde  und wie will das Bezirksamt die vorhersehbaren Rasereien von Radfahrern und Skatern auf dieser “Rennstrecke” verhindern, um Zusammenstöße mit Fußgängerinnen und Fußgängern zu vermeiden?

3. Wie erklärt das Bezirksamt, dass  zunächst die Information verbreitet wurde, es handele sich bei diesem Radweg um ein Teilstück des  Radfernwegs von Berlin nach Leipzig?

4. Wann und von wem wurde das hier zur Anwendung kommende Sichtachsen-Konzept entwickelt, wer trägt die Verantwortung und wer trägt die Kosten?

5. Kann das Bezirksamt darstellen welche BVV-Ausschüsse und Dezernate wann und in welcher Form an der Entwicklung und der Vorbereitung und Durchführung des Sichtachsenkonzepts im Nelly-Sachs-Park befasst waren?

6. Welche Logik steht dahinter, in so einer kleinen Grünanlage, eine Sichtachse herzustellen, die  im Süden (Bülowstraße) und  im  Norden (Dennewitzstraße/Flottwellstraße) von den Trassen der Hochbahn begrenzt ist?

7. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass  Büsche und Hecken Nistplätze für Vögel und Aufenthaltsorte für Kleintiere sind?  Welche Erkenntnisse und  Unterlagen der Polizei liegen dem Bezirksamt vor, die es notwendig machten, dass eine große Anzahl von Hecken und Büschen gerodet  wurden?

8.      Wie ist es möglich, dass das Bezirksamt nach den Erfahrungen im Rudolph-Wilde-Park (Ententeich) das Konfliktpotential nicht erkannte, das in der Umgestaltung des Nelly-Sachs-Parkes liegt und sich auf die Zustimmung einer 6 Jahre zurückliegenden Bürgerversammlung beruft?

9. Die Bürgerinitiative  Nelly-Sachs-Park hat innerhalb von 7 Stunden 197 Protestunterschriften gesammelt. Wie gedenkt das Bezirksamt mit diesem  eindeutigen Bürgervotum umzugehen, und welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, Planung und Durchführung der Umgestaltung des Nelly Sachs Parks im Sinne des Bürgervotums zu verändern?