Auszug - Ersatzstandort Friedenau  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Unterausschusses ´Bibliotheken´
TOP: Ö 4
Gremium: Unterausschus "Bibliotheken" Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 13.07.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Mittelpunktbibliothek, Hauptstraße 40, 10827 Berlin
Ort:
 
Beschluss


Es werden die Fragen und deren Beantwortungen zum Fragenkatalog der SPD durchgegangen.

 

BV Oltmann erbittet vergleichende Aussagen zum Verhältnis der Verkehrsflächen von Standort Rathaus mit Handjerystraße. Frau Fahnemann führt aus, dass deutlich mehr Verkehrsfläche schon deswegen benötigt werde, da statt einer zwei Etagen bespielt werden müssten. Es geht dabei nicht nur um die 0,85m Abstand zu den Wänden, sondern man benötige eine doppelte Anzahl von Gates, Infostellen, Mitarbeiterplätze (aus Sicherheitsgründen und für Auskünfte), Bewegungsfläche und Selbstverbuchungsgeräten.

 

Auf Nachfrage von BV Rauchfuß erläutert das Bezirksamt die Personalsituation. Die Umsetzung von Mitarbeitern aus der GHB in die MPB erfolgte, weil oberstes Credo die Sicherung der Öffnungszeiten an den großen Bibliotheken ist, da dort die wichtigen Mengen und Termine erbracht werden. Der Besucherzulauf und damit die Entleihungszahlen wären gefährdet, wenn die Öffnungszeiten nicht verlässlich sind.

 

BV Wissel fragt, woher das zusätzlich für die Handjerystraße benötigte Personal komme – Neueinstellungen oder aus den anderen Standorten? Frau Fahnemann stellt klar, dass dies nur über Neueinstellungen erfolgen könne. Seit dem Antrag der BVV im Zusammenhang mit den Beratungen zu Hertie habe man entsprechend der Vorgabe, beim Personal 10% zu kürzen, 7 Stellen eingespart. Das vorhandene Personal reicht aktuell eigentlich schon gar nicht mehr aus, um urlaubs- oder krankheitsbedingte Ausfälle zu kompensieren.

 

BV Oltmann bittet darum, die Stelleneinsparungen bis zur 1. Lesung zum neuen Haushalt nachvollziehbar darzustellen.

 

BV Rauchfuß fragt, wie das Bezirksamt die Entleihungen geschätzt habe. Aus seiner Sicht seien die Zahlen recht niedrig. Frau Fahnemann erwidert, seriös könnten die Zahlen nur geschätzt werden, wenn man sich am bisherigen Standort in Friedenau orientiere. Bei 7 Entleihungen und mehr liegen nur die großen Standorte Lichtenrade, BZB und MPB, alle anderen bei unter 5. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass am Rüdesheimer Platz eine sehr gut eingerichtete Kinder- und Jugendbibliothek sei, die aufgrund der Nähe zu Friedenau eine große Konkurrenz darstelle. Auch das Schloss habe ein sehr großes Angebot für den Kinder- und Jugendbereich, das in der Handjerystraße nicht annähernd erreicht werden könnte.

BV Oltmann hält die vom Bezirksamt als Berechnungsgrundlage angenommenen Entleihungszahlen hingegen für sehr optimistisch. Es sei utopisch, die recht guten Zahlen vom Rathausstandort einfach so in die Handjerystraße übertragen zu können. Denn erstens sie die Lage schlechter, zweitens könne nur aufgrund der Räumlichkeiten ein begrenzteres Angebot gemacht werden und drittens würde man sich in der Frage der Zielgruppe einengen, die zudem gut erreichbare bessere Alternativen habe.

BV Zander schließt sich den Ausführungen von BV Oltmann im Wesentlichen an. Der Ersatzstandort habe im Vergleich zum bisherigen in Friedenau nicht nur in allen wichtigen Parametern eine schlechtere Ausgangslage, sondern er müsse zudem noch personalintensiver betrieben werden. Wenn zudem noch ortsnah bessere Alternativen für die Bevölkerung bestünden, spricht nicht nur die fehlende Wirtschaftlichkeit des Standortes dafür, von einem Ersatzstandort in der Handjerystraße abzusehen. Eine Anmietung um jeden Preis könne nicht erfolgen.

 

BV Rauchfuß möchte in der nächsten Sitzung das Thema Förderverein, Ehrenamt und Sponsoring auf die Tagesordnung setzen und sich darüber austauschen, wie diese Möglichkeiten ausgeschöpft werden können.

 

BV Oltmann bittet das Bezirksamt darum, bei den Infrastrukturkosten in der Wirtschaftlichkeitsberechnung nachzurecherchieren. Die Kosten seien aus seiner Sicht zu gering, da Nebenkosten wie Strom und Reinigung nicht enthalten seien.

 

Ferner wird gebeten zu überprüfen, ob die Umlagekosten nicht entsprechend dem Personalanteil angepasst werden müssen.

 

Die SPD-Fraktion wird kurzfristig Rückmeldung geben, ob und in welchen Punkten zu ihren Fragen noch Antworten fehlen und Nachfragen ggf. schriftlich einreichen.

 

 
 

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