Auszug - Ergebnis Preisgericht zum Neubau der Gustav-Heinemann-Schule  

 
 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Schule Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Di, 04.11.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Beschluss

Kurze Einführung zum weiteren Procedere durch Frau Kaddatz: Eine Zielsetzung des Bauvorhabens war das nachhaltige Bauen und die Partizipation der Schule bei diesem Projekt

Kurze Einführung zum weiteren Procedere durch Frau Kaddatz: Eine Zielsetzung des Bauvorhabens war das nachhaltige Bauen und die Partizipation der Schule bei diesem Projekt. Drei Pilotschulen in Berlin stehen hier im Zusammenhang (Clay-, Heinemann- und Leonardo da Vinci-Schule).

Nach einem mehrmonatiger Prozess mit einem Workshop mit der GHO zur Umsetzung ihres Konzepts wurde acht Arbeiten prämiert.

Der 1. Platz (Tarnnummer 1381) wurde mit 43.000 €, der 2.Platz (Tarnnummer 1377) mit 28.000 €, der 3. Platz (Tarnnummer 1390) mit 19.000 € und der 4. Platz mit 14.000 € prämiert. Platz 5 – 8 wurde mit jeweils 6.500 € Anerkennung ausgezeichnet.

Aus dem Ergebnisprotokoll wurden im Rahmen einer Niederschrift die Empfehlungen des Preisgerichts für den Siegerentwurf mit der Tarnnummer 1381 zur Realisierung und weiteren Bearbeitung dargestellt. So sind die Raumzuschnitte in Teilbereichen zu überarbeiten, die Programmunterschreitungen in der Oberstufe zu korrigieren und der Musikbereich zu optimieren. Räume der 5. und 6. Klassen sind anders zuzuordnen, die Belichtung einzelner Räume zu überprüfen und der Reinigungsaufwand der Glasflächen ist zu prüfen.

Festzuhalten ist, dass keine der eingereichten Arbeiten allen vorgegebenen Kriterien genüge und die zwingend einzuhaltende Kostengrenze von 26 Millionen Euro eingehalten hat.

 

Frau Kaddatz stellt abschließend fest, dass es im Hinblick auf ein optimales Ergebnis nun Gespräche zwischen allen Beteiligten, wie der Schule, der Hauptverwaltung und dem Bezirksamt geben müsse. Auch wenn es verschiedene Sichtweisen auf die Bewertung der eingereichten Arbeiten geben kann, habe man hier die einmalige Chance, einen Neubau unter intensiver Einbeziehung der Nutzer/innen zu gestalten. Sie verweist auf die unbedingte Einhaltung der Kostengrenze und die Nutzungskosten, auch im Hinblick auf die Budgetierung.

 

Stadtrat Krüger ergänzt, dass die Wettbewerbsentwürfe bei der Vorstellung im FM-Ausschuss um die Klarnamen der Architekturbüros erweitert wurden. Die Entscheidung des Preisgerichts, bestehend aus vier Sach- und fünf Fachpreisrichtern fiel am 16. Oktober 2014 in den Räumen der Senatsverwaltung.

 

Herr Garske ergänzt, dass der Wettbewerb dem europäischen Vergaberecht unterliege und damit der Bewertung des Preisgerichts höchste Priorität zukommt. Der Siegerentwurf entspricht den meisten der vorgegebenen Bewertungskriterien.

 

Die Ausschussvorsitzende Frau Zander-Rade bemängelt, dass die Schule bei der Entscheidung des Preisgerichts kein Stimmrecht hatte. Frau Kaddatz stellt fest, dass Bau- und Schulfachleute jeweils einen anderen Blickwinkel auf die Planungen und Entwürfe haben.

BV Höppner erfragt das weitere Procedere in diesem Verfahren. Frau Kaddatz lädt zu einem Treffen der Hauptverwaltung, des Bezirksamts und der Schule in der kommenden Woche, um den weiteren Verfahrensweg zu besprechen.

BV Rauchfuß weist darauf hin, dass er die bisherigen Ausführungen der Herren Krüger und Garske dahingehend interpretiert, dass Abweichungen von der Entscheidung des Preisgerichts einer vergaberechtlichen Begründung bedürfen.

Frau Kaddatz weist darauf hin, dass es sich hier um das größte Bauvorhaben seit Kriegsende für den Bezirk handelt. Stadtrat Krüger und Herr Garske erläutern ihre Bedenken hinsichtlich des Risikos einer Konkurrentenklage. Auf die konkreten Nachfragen einer möglichen Regresspflicht, wenn nicht der Siegerentwurf zum Zuge kommt, erklärt Herr Garske: „Es kommt drauf an.“ Stadtrat Krüger ergänzt, dass ein Entwurf nicht 1:1 umgesetzt wird, es auch Gespräche mit der Schule geben wird. Zu Nachfragen eines möglichen Spielraumes gab es keine Auskunft. Die höheren Baukosten seien nach seinem Kenntnisstand allein kein Grund, von dem 1. Platz abzuweichen.

BV Zander stellt fest, dass das Bezirksamt bis heute keine endgültige Entscheidung getroffen habe, welcher der Preisträgerentwürfe umgesetzt werde und sich nach Würdigung aller Aussagen in dieser Diskussion nicht zwingend darstelle, warum der 1. Platz des Wettbewerbs realisiert werden müsse.

 

Herr Hintze, Schulleiter der GHO, verweist auf die Wichtigkeit der Partizipation und die Nachhaltigkeit des pädagogischen Prozesses einer funktionierenden Schule im neuen Baukörper. Die Schulkonferenz der GHO hat einen 15 Kriterien umfassenden Bewertungskatalog für sich selbst als Entscheidungsgrundlage erstellt.

Nach einer intensiven Beratung der Schulkonferenz stimmten in ihrer gestrigen Sitzung elf Mitglieder für den zweit platzierten Entwurf (Tarnnummer 1377), niemand für den 1. Platz.

Herr Hintze erläutert die Kritikpunkte an dem Gewinnerentwurf: mehrgeschossiger Eingangsbereich, Lärmpegel, große Fenster, Raumaufteilung usw. und berichtet von der Kernaussage der Beratung in der Schulkonferenz, dass die vorgeschlagene Bauweise nicht identitätsstiftend sei.

 

BV Höppner fragt nach, ob sich an der Raumaufteilung noch etwas korrigieren lasse. Herr Garske erläutert, dass nur ein architektonisches Konzept geprüft wurde und plädiert für einen „Feinschliff“ im künftigen Dialog.

 

BV Sielaff verweist nochmals auf die von Stadträtin Kaddatz dargestellte Möglichkeit, unter den prämierten Entwürfen als Auftraggeber eine eigene Auswahl treffen zu können. Bei einem Ergebnis von 144 zu 118 von 225 möglichen zu vergebenen Punkten (Kriterienkatalog der Schule) verbiete es sich, von einem total überzeugenden Entwurf zu sprechen.

 

BV Penk fragt an, ob die Kostengrenze von 26 Millionen Euro eingehalten werden kann und woher die Mittel kommen. Herr Garske erläutert, dass ein Bedarfsprogramm vorgegeben wurde und es sich um gezielte Zuweisungen handelt.

 

BV Franz bemängelt nochmals die nicht genügende Einbindung der Schule in die bisherige Entscheidungsfindung.

 

BV Zander verweist auf die Historie der GHO. Früher gab es dort eine große Halle mit abgehenden Räumen, womit sich ebenfalls erklären lasse, weshalb sich die Schule nach diesen Erfahrungen mit unterschiedlichen Baukörpern als Schulgebäude für den Zweitplatzierten ausspreche. Er verweist auf die Sitzung des Schulausschusses vor kurzem in der Gustav-Heinemann-Schule, in der sich der Schulausschuss dafür ausgesprochen hatte, dass der Neubau den bisherigen bewährten Charakter des Schuldorfes berücksichtigen solle. Auch der Kostenunterschied zwischen dem 1. und 2. Entwurf von jetzt schon zwei Mio. € sei erheblich, so dass vieles für eine Umsetzung des zweitplatzierten Entwurfs spreche.

 

Frau Kaddatz stellt abschließend nochmals dar, dass die Kostengrenze zwingend einzuhalten sei und die Vergleichsdaten im 2. Entwurf die günstigsten sind. Und Stadtrat Krüger ergänzt, dass letztendlich beide Entwürfe zu diskutieren sind, denn der Nutzer sollte nicht mit einem unbefriedigenden Ergebnis am Ende dastehen.

 

BV Höppner regt an, die fachliche Entscheidung für die vier erstplatzierten Entwürfe als Grundlage für die weiteren Schritte des Schulausschusses auf der nächsten Sitzung zu diskutieren.

 

Die Ausschussvorsitzende Zander-Rade schlägt vor, sich mit der Begründung für Platz 1 oder 2 begnügen zu können und das Ergebnis des Gesprächs zwischen Schule und Bezirksamt am 11. November auch mit in die Überlegungen einfließen zu lassen. Sie verweist auf den Sachstand, dass es noch keine Entscheidungsreife gibt. Der Ausschuss verständigt sich in dieser Form auf seine weitere Vorgehensweise.

Die Ausschussvorsitzende dankt Herrn Hintze und der GHO für ihr Kommen.

 
 

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