Auszug - Dem Kieztheater OtonArt unbürokratisch helfen Beratung der Situation der Theater im Bezirk Tempelhof-Schöneberg  

 
 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 4.2
Gremium: Ausschuss für Bildung und Kultur XIX. Wahlperiode Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 04.09.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum 2113
Ort: Rathaus Schöneberg
1177/XIX Dem Kieztheater OtonArt unbürokratisch helfen
     
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
 
Beschluss


BV Kiderlen möchte diesen Antrag noch um das Theater Morgenstern und Hans Wurst Nachfahren erweitern.

Dem Theater Morgenstern wurden seitens der Senatskanzlei und des Bezirksamtes mehrere Vorschläge für neue Räumlichkeiten gemacht, die, nach Ansicht von BV Kiderlen, aus verständlichen Gründen abgelehnt wurden, da das Theater Morgenstern ein privates Theater ist und somit keine Subventionen erhält. Es lebt davon, 180-200 Plätze pro Vorstellung zu verkaufen. Demnach braucht man Räumlichkeiten, die diese Plätze fassen. Weiter berichtet sie, sie habe nach Räumlichkeiten im Flughafengebäude Tempelhof gefragt. Da das Theater eine vollständige Podesterie mitbringt, würde sich auch ein leerer Raum anbieten. Das Flughafenmanagement verneinte dies, weil diese nicht an langfristigen Vermietungen, sondern kurzfristigen Events interessiert sind. Auch im Wirtschaftsausschuss trug BV Kiderlen ihr Anliegen vor. Dort ist der Standpunkt des Flughafenmanagements bekannt gewesen und es wurde ihr gesagt, man kümmere sich drum. Deshalb hat BV Kiderlen eine Beschlussempfehlung verfasst:

„Das Bezirksamt (Kultur, Wirtschaft und FM) mögen sich beim Gebäudemanagement des Tempelhofer Flughafens für geeignete Räumlichkeiten für das Theater Morgenstern einsetzen.“

Aus ihrer Sicht ist es nicht einzusehen, dass dort nur kurzfristige Events stattfinden.

Zum Thema Hans Wurst Nachfahren stellt sich für sie die große Frage, wie das Berliner Ideenmanagement dieses Theater einfach verkaufen kann, ohne Rücksprache mit Bezirks- beziehungsweise Kulturamt zu halten. Bezirksstadträtin Kaddatz schlägt vor, sich erst einmal auf den vorliegenden Antrag zu beziehen. Weiter möchte sie ein Missverständnis beseitigen: Das Bezirksamt ist nicht zuständig für private Theater jeglicher Natur, sondern für die Förderung der öffentlichen Kultur. Das Bezirksamt hat aber keinerlei finanzielle Mittel, um ein Privattheater, in welcher Form auch immer, zu unterstützen.

Bezüglich des Theaters OtonArt kann Bezirksstadträtin Kaddatz nicht verstehen, wie es zu einer Deckungslücke kommen konnte, zumal dies auch nicht aus dem Antrag hervorgeht und betont nochmals, dass auch hier keine Verpflichtung gegenüber dem Theater besteht. Sie fragt BV Kiderlen, aus welchen Beweggründen das Bezirksamt prüfen sollte, hier eine Deckungslücke zu schließen. Selbstverständlich werden auch die kleinen Basiseinrichtungen des Bezirkes gefördert, wenn sie sich um ein Projekt bemühen. So ist dies auch beim Theater OtonArt geschehen – mit zwei Projekten in 2012 mit 3.800 € und 2014 mit 3.000 €. Bezirksstadträtin Kaddatz erhielt eine Begründung, weshalb der Zuschlag vom Theater zurückgegeben wurde: Der Regisseur des einen Projektes hatte eine andere Arbeit angenommen.

Bezirksstadträtin Kaddatz empfindet es als undurchdacht, anzunehmen, das Bezirksamt komme für eine Deckungslücke auf, ohne zu hinterfragen, weshalb diese entstanden ist.

Zum Thema Theater Morgenstern möchte Bezirksstadträtin ausdrücklich betonen, dass das Bezirksamt alles getan hat, was in seiner Macht stand.

Die Vorsitzende BV M. Kühnemann bittet den Ausschuss um das Rederecht für die anwesenden Gäste.

BV Böltes wird im Namen der SPD-Fraktion dem Antrag der Fraktion der Grünen zustimmen, da es sich um einen Prüfantrag handelt. Bezüglich der von BV Kiderlen verfassten Beschlussempfehlung empfindet BV Böltes es als schwierig, in einer Sitzung mit Forderungen auf eine Beschlussempfehlung konfrontiert zu werden und dazu spontan Stellung zu nehmen. Die SPD wird dieser daher nicht zustimmen.

BV Steuckardt möchte die Thematik etwas strukturieren und den Leiter des Theaters OtonArt, Herrn Bernd Boßmann, anhören.

Er berichtet, dass ihm durch diverse Behörden, wie zum Beispiel dem Finanzamt, mit Vollstreckung und Pfändung gedroht wird. Um Hilfe zu erhalten hat er sich auch an Senat und Presse gewandt. Durch seine Not habe sich auch sein körperlicher Zustand verschlechtert. Herr Boßmann ist der einzige Sponsor den das Haus hat. Er hat keine finanziellen Möglichkeiten mehr, um den Betrieb am Laufen zu halten. Hinzu kommt, dass er dieses Jahr zweimal um insgesamt 8.000 € bestohlen worden ist. Die Fixkosten des Hauses belaufen sich im Monat auf 15.000 – 20.000€. Die Vorsitzende BV M. Kühnemann bedankt sich bei Herrn Boßmann für seine Ausführungen.

BV Kiderlen möchte den Antrag um einen Satz ergänzen: „Insbesondere sind vom Bezirksamt die zuständigen Stellen im Senat anzusprechen.“ BV Böltes äußert, dass der Prüfantrag dieses ja schon umfasst. Daher ist diese Ergänzung unnötig. Die Vorsitzende lässt über den Antrag in unveränderter Form abstimmen. Der Antrag ist einstimmig angenommen.

 

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen