Auszug - Vorstellung der Prignitz-Schule durch die Schulleiterin, Frau Dr. Becker  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.03.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:55 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Prignitz-Schule, Pöppelmannstraße 2,12157 Berlin Raum: Mensa
Ort:
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Nach erfolgter Begrüßung berichtet Frau Dr

Nach erfolgter Begrüßung berichtet Frau Dr. Becker, die nunmehr 4 ½ Jahre Schulleiterin der Schule ist, umfassend über ihre Schule, die die Fusion mit der Elisabeth-Rotten-Schule gut überstanden habe. Die Schüler/innen verstehen sich untereinander wider Erwarten sehr gut. Einige von ihnen konnten schon in allgemeinbildende Schulen reintegriert werden. Leider sei von vier Lehrkräften, durch drei Dauererkrankte, nur eine in der Schule angekommen. Durch die Fusion habe sich die Zusammensetzung der Prignitz-Schule sehr verändert. Zuvor hatte man einen Anteil von ca. 80% Schüler/innen nicht deutscher Herkunft, nunmehr liege dieser Anteil bei knapp 60%.

Aktuell habe die Schule 13 Klassen. Viele Klassen werden aus pädagogischen Gründen altersgemischt unterrichtet. Die 9. und 10. Klassen verfügen über folgende vier Schülerfirmen bei denen die Schüler/innen jahrgangsübergreifend unterrichtet werden und sich auf die schulischen Inhalte an den Schülerfirmen orientieren können.

 

„Manumedia“ - beschäftigt sich mit Druck und Medien, Filme schneiden u. ä.,

„Grüner Daumen“ – Pflege von Pflanzen und Außenanlagen,

„Blütenweiß“ – Betreiben einer Wäscherei, auch reinigen der Grundschulspielteppiche,

„Prignitzeria“ – Frühstücksangebot, Buffetvorbereitung etc. bei verschiedenen Anlässen.

 

Des Weiteren verfügt die Schule über eine Klasse „Produktives Lernen“ für Schüler/innen der 10. Klasse. Diese können hier den analogen Berufsbildungsabschluss oder den berufsorientierenden Abschluss erwerben. Ein guter Kontakt zu verschiedenen Firmen sei vorhanden. Die Idee dabei sei, dass die Schüler/innen möglichst das ganze Jahr über in einer Firma, die auch Auszubildende übernehmen, ein Praktikum mit der Zielsetzung eines Ausbildungsvertrages absolvieren. Im Jahr 2012 haben von 10 Schüler/innen sechs direkt einen Ausbildungsplatz erhalten. Hier hoffe man, zur Inklusion als regionale Aufgabe einen Beitrag zu geben, so dass behinderte Jugendliche in ihrer Kommune arbeiten und ausgebildet werden können. Man sei bestrebt, im Jahr 2014 noch mehr Schüler/innen in die Ausbildung bringen zu können und ist stolz auf das Geleistete, zumal es sich hierbei um Schüler/innen handele, die vorher in keiner Weise als vermittelbar galten.

Für einen sehr wichtigen, jedoch nicht einfachen Aspekt halte man die Reintegration. Jedes Jahr können ca. 10% der Schüler/innen reintegriert werden. Die Prignitz-Schule sei nicht als „Sackgasse“ zu sehen sondern, hier werden die Schüler/innen in jeder Hinsicht unterstützt, wieder in allgemeinbildende Schulen zurückzukehren oder über das Produktive Lernen in Ausbildungsverhältnisse zu kommen.

 

Betreffend das Schulessen, so Frau Dr. Becker weiterführend, arbeite man mit der Firma Sodexo zusammen. Da die Köche an der Schule selber kochen, sei das Essen von guter Qualität. Das gemeinsame Mittagessen zähle zum pädagogischen Konzept. Ganz wichtig sei, dass alle Schüler/innen der Schule – auch im Sinne der Gewaltprävention – einen Essensvertrag haben. Die Regelung mit den Essenverträgen bestehe an der Schule seit drei Jahren. Es habe sich gezeigt, dass die Essenversorgung bei den Schüler/innen, die diese zu Hause nicht erhalten, erheblich zur Senkung des Gewaltpotenzials beitrug.

Durch den gebundenen Ganztag mit dem Nachbarschaftsheim sei es gelungen, einen millieutherapeutischen Zetin aufzubauen, wo die Jugendlichen die Lehrer-/Erzieherteams als Halt gebende Bezugspersonen im Alltag erleben. Wichtig dabei sei, das Arbeiten von Lehrern und Erziehern auf einer Augenhöhe.

 

Die bereits vor Ort gewesene Schulinspektion habe insbesondere den Ganztag als sehr gut bewertet.

Wichtig sei ebenfalls die entstandene Kooperation mit der Gemeinschaftsschule, die optimal funktioniere. Ein Kooperationsvertrag wurde geschlossen und sei Teil der Projektvereinbarung. Frau Dr. Becker gibt erklärend Auskunft über die Kooperationsarbeit.

Hinsichtlich gemeinsamer Aktivitäten teilt Frau Dr. Becker mit, dass bereits zwei Schulfeste sowie ein Sponsoringlauf durchgeführt wurden. Vom Erlös des Sponsoringlaufs wolle man für alle Schulen ein „Grünes Klassenzimmer“ bauen.

 

Weiterführend berichtet Frau Dr. Becker über die Umsetzung der Zielhälften der Schulen und geht dabei auf die Aufnahme der Prignitz-Schule im SEP 2010 ein, die analog zur Elisabeth-Rotten-Schule einen Sonderschulteil haben sollte für Sonderschüler, die Beeinträchtigung im Lernen und darüber hinaus im Verhalten haben. Insbesondere werden hier die Schüler/innen genannt, die aus der Inklusion herausfallen und eine umfassende Förderung benötigen. Ferner war die Prignitz-Schule im SEP als ein Beratungs- und Unterstützungszentrum für Schöneberg vorgesehen; jedoch gebe es nunmehr dazu neue Überlegungen. Demzufolge wisse man nicht, wie die zukünftige Entwicklung der Prignitz-Schule – eine Schule mit 135 Schülerinnen und Schülern – sein werde.

 

Die Vorsitzende dankt für den sehr informativen Einblick in Schule und Arbeit.

 

In der sich anschließenden Aussprache werden Nachfragen von BV Schneller (Gehälterstruktur), BD Ludwig (Organisation Schulessen) und BV Sielaff (Höhe des Unterrichtsausfalls bzw. Erteilung des Unterricht von fachfremden Lehrkräften) von Frau Dr. Becker beantwortet und zugesagt, eine Auflistung der fachfremden Lehrkräfte zur Anlage zum Protokoll nachzureichen.

Protokollnotiz: Die Auflistung ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

Zur Unterrichtsausfallstatistik teilt sie mit, die Quote im 1. Halbjahr betrug 6%. Das Kollegium bestehe aus 36 Lehrkräften, davon seien 31 Personen Sonderschullehrkräfte.

 

Auf die Nachfrage der Gehaltsstruktur Lehrkräfte und Erzieher gibt StRin Kaddatz erklärende Hinweise.

 

Weiterführend informiert Frau Dr. Becker, auf Nachfrage von BV Kliem, eingehend über das gemeinsame Essen und demzufolge über die Wirkung auf das Allgemeinverhalten der Schüler/innen.


Abstimmungsergebnis:

 

 
 

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