Auszug - Vorstellung Berliner Jungs (BE: Ralf Rötten, Hilfen für Jungs)  

 
 
16. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 27.02.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:53 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Beschluss

Herr Rötten (Hilfen für Jungs e

Herr Rötten (Hilfen für Jungs e.V.) stellt die Arbeit des Vereins vor. Hilfen für Jungs hat einen aufsuchenden Ansatz und ist mindestens vier Mal die Woche unterwegs. Im Jahr 2003/2004 hat der Verein gemeinsam mit einem Forschungsprojekt an der Freien Universität zu Berlin 1000 Jungen interviewt. Hierbei konnte herausgearbeitet werden, dass nahezu jeder achte Junge in seiner Kindheit im Hinblick auf sexuelle Handlungen angesprochen wurde. Diese Beobachtungen sind nicht bezirksspezifisch. Heute werden mehrere hundert Jungen vom Verein beraten, wobei die Schwerepunkte der Arbeit in Treptow-Köpenick, Neukölln und Lichtenberg liegen.

 

Er informiert über weitere Projekte, die sich aus der Arbeit des Vereins herausgebildet haben und macht hierzu weitergehende Ausführungen. Die Arbeit mit den Jungen erfolgt nicht nach dem Motto „Lass uns mal reden“, sondern erfolgt beispielsweise im Rahmen von sportlicher Betätigung. Die Jungen brauchen Aktion.

 

BV Höppner (SPD) bedankt sich für die Vorstellungen und fragt nach, was unter dem Begriff „offene Wohnung“ zu verstehen ist. Herr Rötten (Hilfe für Jungs e.V.) führt hierzu aus, dass es immer wieder vorkommt, das Männer Kinder und Jugendliche in Wohnungen locken, weil diese dort Playstation oder andere interessante Spielsachen ausprobieren dürfen. In einem Fall fiel erst auf  als über 20 Kinder in einer Wohnung ein und aus gingen, dass dort ein Straftäter wohnen könnte.  Es gab entsprechende Hinweise und ein pädophiler Täter wurde in Gewahrsam genommen.

 

BV Sielaff (CDU) fragt nach, wie sich die Zusammenarbeit mit der Polizei gestaltet. Herr Rötten (Hilfe für Jungs) teilt mit, dass eine sehr enge und gute Zusammenarbeit mit der Fachdienstgruppe beim LKA 424 besteht.

 

BV Höppner (SPD) fragt nach, ob die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses damit einverstanden sind, wenn den Gästen der heutigen Sitzung das Rederecht erteilt wird. Es bestehen keine Einwände.

 

BV Franz (Piraten) möchte gern wissen, warum offene Wohnungen nicht vom sozialen Umfeld bemerkt werden.

 

BV Sielaff (CDU) bedankt sich bei Herrn Könnecke (Dissens e.V.) für den Vortrag und fragt nach, ob dieser Vortrag auch schriftlich zu erhalten ist, welche Herangehensweise bei Menschen mit Migrationshintergrund erfolgt, wie Dissens e.V. für seine Arbeit wirbt und wie sich die finanzielle Ausstattung der Jungenarbeit im Vergleich zur klassischen Mädchenarbeit darstellt. Von Herrn Rötten (Hilfe für Jungs e.V.) möchte er gern wissen, wie der Verein die Broschüre des Bezirksamtes zur Kurfürstenstraße bewertet.

 

BV Janke (SPD) merkt an, dass er sich eine bessere Öffentlichkeitsarbeit der beiden Vereine wünschen würde, damit Betroffene über die Angebote informiert werden. Darüber hinaus fragt er nach, wie die Zusammenarbeit mit den Schulen sich gestaltet

 

Frau Norwarth (Bezirkssportbund) möchte gern wissen, ob die Anschaffungsproblematik u.a. auch mit Drogen zu tun hat.

 

BV Höppner (SPD) bittet um Erläuterung wie es in der praktischen Arbeit mit der Hierachie bei Jungen im Gegensatz zu Mädchen aussieht und ob es richtig ist, dass eine Jugendfreizeiteinrichtung in Treptow-Köpenick geschlossen wurde, sich in deren Nähe sich eine offene Wohnung befand.

 

Herr Könnecke (Dissens e.V.) führt aus, dass es keine einheitliche Herangehensweise gibt. Vielmehr wird jeder Einzelfall für sich betrachtet. Zur Frage der Finanzierung teilt er mit, dass er sich eine bessere finanzielle Ausstattung wünsche würde, damit eine Fachstelle für Jungen- und Mädchenarbeit eingerichtet werden könnte.

 

Herr Rötten (Hilfe für Jungs) schildert, dass das Suchtverhalten eine sehr große Rolle bei der Prostitution spielt. Vermehrt ist aber in den letzten Jahren die Spielsucht hinzugekommen. Zur Broschüre führt er aus, dass der Verein die Initiative des Bezirksamtes sehr begrüßt. Er findet es sehr gut, dass mit dieser Thematik im Bezirk offensiv umgegangen wird.

Die soziale Kontrolle bei „offenen Wohnungen“ wird immer wieder bei Vorfällen thematisiert. Er berichtet von einem Vorfall in einem Haus, in dem mehrere Jugendliche in einer Wohnung ein und ausgegangen sind und die unmittelbaren Nachbarn nichts gemerkt haben.

 

 

 
 

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