Auszug - zweite Lesung Entwurf Bezirkshaushaltsplan 2010/11 Tempelhof-Schöneberg Beratung und Diskussion der Berichtsaufträge der Fraktionen mit den Dezernentinnen und Dezernenten des Bezirksamts OPEN END
Allgemeine
Anmerkungen zum Haushaltsplanentwurf 2010/2011 BzBm Band
hält den Haushalt 2010/2011 für den schwierigsten, der bisher zu beraten war. Trotz
der Nachbesserung der Senatsverwaltung für Finanzen, hat die verbleibende Lücke
dazu geführt, dass der Bezirk gegenüber 2008 ein Minus von rund 10 Millionen
Euro auflösen muss, obwohl etwa die Rücklage aus den Vorjahren dazu genutzt wurde,
die Unterausstattung gegenüber 2008 abzusenken und die bauliche Unterhaltung
Hoch und Tief aufgrund einer entsprechenden Zustimmung der Senatsverwaltung für
Finanzen um 20 % abgesenkt werden durfte. Aus diesen Gründen wurde eine
Pauschale Minderausgabe (PMA) für 2010 und 2011 in nicht unerheblicher
Größenordnung veranschlagt. Die Auflösung dieser Pauschalen Minderausgabe wird
nach Auffassung von Herrn Band einer der wesentlichen Aufgaben der
Haushaltsberatungen sein. Zum Umgang mit dieser PMA gibt es verschiedene Ansatzwege.
Herr Band befürchtet, dass dies ein schwieriger Prozess sein wird, der strukturelle
Veränderungen dringend erforderlich machen wird. Bisher war der Bezirk immer in
der glücklichen Situation über positive Jahresabschlussergebnis,
Grundstücksverkaufserlöse, Gutschriften usw. zu verfügen. Dies ist jetzt nicht
mehr der Fall. Auf
Nachfrage macht Herr Band deutlich, sollten investive Mittel zur Auflösung der
PMA eingesetzt werden, kann dies nur vorübergehend dazu dienen einen Zeitgewinn
zu erzielen, bis strukturelle Maßnahmen greifen. Das Flächenmanagement muss
stärker vorangetrieben werden. Mit diesem Haushalt werden 130 Personalstellen
in den nächsten zwei Jahren kw gesetzt. Das Personal wurde seit der Fusion fast
halbiert. Die PMA durch weiteren Personalabbau aufzulösen kann seiner
Auffassung nach nicht der Weg sein, da die gesetzlichen Aufgaben dann nicht
mehr erfüllt werden können. Zum Bürgerhaushalt
stellt der Ausschuss fest, dass die Anregungen der Bürger ernst genommen werden
müssen. Die Abstimmung über die einzelnen Anträge wird in der Schlussrunde
erfolgen. Die Anregungen, für die der Bezirk nicht zuständig ist, sollten in
einer Beschlussempfehlung zusammengefasst und an die zuständigen Stellen
weitergeleitet werden. Im Oktober wird eine zusätzliche Sitzung zum Bürgerhaushalt
stattfinden. Zuständigkeitsbereich
BzBm Band: Die
Berichtsaufträge die der Bereich des Bezirksbürgermeisters zu erstellen hatte,
liegen vor. Nachfragen
zu den Berichten werden nicht gestellt. Zuständigkeitsbereich
BzStR’in Schöttler: Frau
Schöttler teilt mit, dass die PMA für 2010 in Höhe von über 1 Mio Euro
aufgelöst wurde, in dem im Bereich Personal freie Stellen kw gesetzt wurden.
Bei den Sachmitteln wurden realitätsnah Mindestveranschlagungen eingesetzt, bei
den Bewirtschaftungskosten wurde sehr bewusst prognostiziert auch aufgrund der
Preissteigerungen, wie viel mindestens benötigt wird. Darüber hinaus wurden folgende
strukturelle Maßnahmen getroffen. Für eine Einrichtung wurde die Übertragung an
einen Freien Träger beantragt und für eine zweite Einrichtung wird ein bestehender
Kooperationsvertrag auf die ganze Einrichtung ausgedehnt. Für den Sportbereich
wurde die Entscheidung getroffen, die freien Platzwartstellen wegfallen zu
lassen und nach Möglichkeit Schlüsselverträge abzuschließen. An zwei Stellen
musste in die Projekte der Jugendhilfeträger eingegriffen werden. An der
Schnittstelle zur Schule sind die Schulstationen auf den Standard abgesenkt
worden, der auch an den Schulen vorhanden ist, d.h. alle Schule sind
entsprechend gleich gestellt. Im Bereich der Schularbeitshilfen müssen
ebenfalls einige Projekte eingestellt werden. Bei zwei Projekten im Bereich der
Aktivierungshilfen wurde erreicht, dass das Jobcenter ab dem nächsten Jahr die
Finanzierung übernimmt. Die Maßnahme konnte so erhalten bleiben. Die
Berichtsaufträge des Bereichs von Frau Schöttler liegen vor. Nachfragen
werden zufrieden stellend beantwortet. Auf
Wunsch aus dem Ausschuss soll bei Kapitel 4010 Titel 67139 und 67203 eine
nachvollziehbare Titelerläuterung für die Abschlussberatungen nachgereicht
werden. Zuständigkeitsbereich
BzStR Hapel BzStR
Hapel verweist zur Auflösung der PMA in seinem Bereich, auf 38 Vorschläge, die
infrastruktureller Natur sind und die teilweise kleinteilig aufgeschrieben und dem
Hauptausschuss vorgelegt wurden. Im Bereich
Schule können strukturell lediglich Immobilien eingespart werden. Dies kann
nicht von heute auf morgen passieren. Der Bezirk leistet sich außerdem eine Gartenarbeitsschule
und eine Jugendkunstschule. Herr Hapel führt weiter aus, dass die Schulen im
Bezirk nicht ausgelastet sind und verdichtet werden können, was Teil des
Maßnahmenkataloges ist. So könnte sich seine Abteilung etwa vorstellen, dass
die Schulaufsichtbehörde an den Schulen untergebracht wird. Von der Schließung
einzelner Einrichtungen wurde bisher Abstand genommen. Weiterhin
wird aufgrund des schlechten Budgetierungsergebnisses überlegt, weniger Mittel
für die bauliche Unterhaltung in Schulen in Anspruch zu nehmen. Auf
Nachfrage, was in der Seniorenbetreuung gesetzlich vorgeschrieben ist, verweist
Herr Hapel auf § 71 Sozialgesetzbuch 12. Die
Berichtsaufträge, die der Bereich von BzStR Hapel zu erstellen hatte liegen
vor. Herr
Hapel beantwortet abschließend die Fragen der Ausschussmitglieder. Zuständigkeitsbereich
BzStR’in Dr. Klotz Für den
Bereich Soziales ist laut Aussage von Frau Dr. Klotz die Strategie die, dass
überall dort, wo noch Stellenanteile zur Verfügung stehen, wo etwa jemand in
Altersteilzeit ist, eine Elternzeit in Anspruch nehmen wird etc. Stellenanteile
eingesammelt wurden. Des Weiteren wurde ein Projekt Aufgabenkritik in die Wege
geleitet. In diesem Projekt soll geklärt werden, welche Aufgaben unbedingt und
in welcher Tiefe erledigt werden müssen. Ziel ist es einen Überblick darüber zu
erhalten, welche Aufgaben mit dem immer weniger werdenden Personal überhaupt
noch zu erfüllen sind. Im
Bereich der Transfers nennt Frau Dr. Klotz als Stichworte die Hilfe zur Pflege
im ambulanten Bereich, was auch in dem angeforderten Bericht aufgezeigt wird. Im
Bereich des Wohngeldes soll jede Möglichkeit genutzt werden, um sowohl bei der
Kosten- und Leistungsrechnung besser dazustehen, als auch die
Bearbeitungszeiten zu reduzieren. Im Bereich der Einzelfallhilfe ist das
Trägermodell zu nennen. Frau Dr. Klotz verweist in diesem Zusammenhang auf den
Berichtsauftrag. Der
Bereich Gesundheit hat für 2010 keine Einsparungen zu erbringen. Als
problematisch nennt Frau Dr. Klotz hier die PEP Mittel. Die
Berichtsaufträge, die der Bereich von BzStR’in Dr. Klotz zu erstellen
hatte, liegen vor. Frau Dr.
Klotz beantwortet abschließend die Fragen der Ausschussmitglieder. Am 09.09.09
wurde von Frau Dr. Klotz ein Beschlussvorschlag für die Trägervertretung zur Wolframstraße
gefertigt. Auf Nachfrage teilt Frau Dr. Klotz mit, dass die Trägervertretung diesen
einstimmig verabschiedet hat. Es gibt hierbei zwei Optionen, entweder Kündigung
des Mietvertrages und Umzug in ein anderes Mietobjekt oder eines der beiden
Kostensenkungsmodelle, die der Vermieter angeboten hatte, anzunehmen. 19:20 Pause 19:35
Fortsetzung der Sitzung Zuständigkeitsbereich
BzStR Krömer Laut
Aussage von Herrn Krömer, in dessen Bereich keine PMA aufzulösen ist, sind
deutliche Maßnahmen im Bereich des Flächenmanagement vorgesehen. Über die
Aufgabe von Standorten wird teilweise schon seit fünf Jahren diskutiert. Die
Frage des Flächenmanagements ist nach Auffassung von Herrn Krömer für den
Bezirk, der die höchsten Infrastrukturkosten aller Berliner Bezirke aufweist -
auch aufgrund der drei alten Rathäuser - eine existentielle. Daher muss das
Flächenmanagement radikaler und auch zügiger in Angriff genommen werden, was
auch bedeutet, dass sich der Bezirk von einem der drei Rathäuser trennen muss.
Hier bietet sich aufgrund des Sanierungsbedarfs das Rathaus Friedenau an. Herr Krömer
beantwortet weiterhin Nachfragen zu den drei Turnhallen aus dem bezirklichen Turnhallensanierungsprogramm,
die bei der Besprechung des Zuständigkeitsbereichs von Herrn Hapel aufgetreten sind.
Hier wurden 1,7 Mio Euro als Anschubfinanzierung in 2009 eingestellt, mit dem
Wissen, dass in den Folgejahren entsprechende Ergänzungsraten vorgesehen werden
müssen. Mittlerweile sind die Planungen so weit fortgeschritten, dass von einem
Kostenvolumen für alle drei Hallen in Höhe von 6,7 Mio Euro ausgegangen werden
muss. Herr Krömer
beantwortet weitere Nachfragen zu diesem Themenbereich und Nachfragen zu den
vorliegenden Berichtsaufträgen aus seinem Zuständigkeitsbereich. Zuständigkeitsbereich
BzStR Schworck BzStR
Schworck entschuldigt sich zunächst dafür, dass einige Berichtsaufträge erst
heute eingegangen sind. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass ein Teil seiner
Verwaltung derzeit vom Rathaus Schöneberg ins Rathaus Tempelhof umzieht.
Grundsätzlich steht nach Aussage von Herrn Schworck auch seine Abteilung vor
großen Herausforderungen. Herr Schworck hofft, dass sich die Konzentration auf
einen Strandort, die Umzüge sind derzeit noch im Gange, auch auszahlen wird.
Herr Schworck umreißt kurz die weiteren strukturellen Maßnahmen, die begonnen
wurden, um Einsparungen zu erzielen. Im Bereich Natur und Umwelt wird daran
gearbeitet durch eine effiziente Fremdvergabe die gleichen Leistungen zu
erreichen wie mit eigenem Personal. Im Bereich Bürgerdienste soll das Front-
und Backoffice zur Optimierung der Abläufe weiter vorangebracht werden. Mit den
Senatsverwaltungen finden ständige Verhandlungen statt, da durch den Anstieg
der Aufgaben in den Bürgerämtern auch mehr Personal notwendig ist. Zum
Ordnungsamt führt Herr Schworck aus, dass hier in 2010 und 2011 ein größerer
Betrag einzusparen ist. Leider gibt es seiner Abteilung nicht mehr so viel
Infrastruktur, dass merklich etwas bewegt werden könnte. Die
Berichtsaufträge, die der Bereich von BzStR Schworck zu erstellen hatte, liegen
vor. Herr
Schworck beantwortet abschließend die Fragen der Ausschussmitglieder. |
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