Auszug - "Wir waren Nachbarn" - Eine Ausstellung als ständige Einrichtung im Rathaus Schöneberg? Beratung mit Vertretern des Fördervereins frag doch!
Nach einleitenden Worten seitens der
Vorsitzenden wird mit Zustimmung der Ausschussmitglieder den Vertreten des
Fördervereins “Frag doch”, Frau Zeuch-Wiese –
Bildungshistorikerin -, Frau Federspiel – Historikerin -, Herrn Thron –
Journalist -, Herrn Mamlock – Geschäftsführer - sowie Herrn Wiese –
Verleger -, Rederecht erteilt. Nach persönlicher Vorstellung der
einzelnen Mitglieder ergreift Frau Zeuch-Wiese das Wort und stellt die Vorhaben
des Vereins, zur Förderung der Ausstellung “Wir waren Nachbarn”
vor. Sie betont, der Verein habe nicht vor, die Arbeit des Bezirks an der
Durchführung und Etablierung der Ausstellung zu besetzen und in Konkurrenz zu
bestehenden Projekten zu gehen. Man habe vor, die Inhalte der Ausstellung zu
fördern, d.h., national sowie international und speziell auf der Berlinebene
bekannter zu machen; sie nennt einige Beispiele dafür. Des Weiteren habe man
vor, die Ausstellung ab 2010 ganzjährig im Rathaus Schöneberg, möglichst im
bisherigen Raum, zeigen zu lassen – da das Rathaus ein kulturelles
Monument und international bekannt sei. Man wolle eine Stiftung für diese
Ausstellung ins Leben rufen, von der man überzeugt sei, dass diese Aussicht auf
Erfolg habe, wenn die Ausstellung im Rathaus Schöneberg zu sehen sei. Und, man
wolle die Ausstellung nicht nur inhaltlich fördern, sondern auch finanziell
unterstützen. Von Frau Federspiel werden die Gründe
zur finanziellen Unterstützung mitgeteilt. So habe u.a. zum einen diese
Ausstellung ihren klaren Bezug zum Bayerischen Viertel, da es dort einen
besonders hohen Anteil jüdischer Bürger gab und zum anderen ein ganz besonderes
Kennzeichen, da es die Menschen nicht nur auf den letzten Anspruch ihres Lebens
als Opfer reduziert. Herr Thron macht auf das Problem der
dramatisch zu verzeichnenden Rückgänge von Besucherzahlen bei Gedenkstätten in
Berlin und Brandenburg aufmerksam. Hinsichtlich der Ausstellung bemerkt er u.a.
erklärend, dass diese gerade für Jugendliche sehr gut geeignet sei; das mache sie
so wertvoll. Weiterführend verdeutlicht er, dass eine dreimonatige Ausstellung
sehr schwer zu bewerben sei. Herr Wiese erwähnt an Beispielen, dass
das Potenzial der Ausstellung noch nicht ausgeschöpft sei. Dies könne durch ein
ganzjähriges zeigen der Ausstellung erreicht werden. Herr Mamlock ergänzt den Sachverhalt
und macht darauf aufmerksam, dass für eine temporäre Ausstellung keine größeren
Geldbeträge aufgebracht werden können. Im Rahmen seiner Recherchen im In- und
Ausland habe er signalisiert bekommen, sollten die Voraussetzungen geschaffen
sein, um dieses Projekt so in der Art voranzutreiben, habe man gute Chancen,
ausreichende Mittel für eine Stiftung zu erhalten. Die Vorsitzende dankt für die
Darstellung und eröffnet die Debatte auf der Grundlage, die Ausstellung auf die
Basis einer Stiftung zu stellen und, in welcher Art und Weise man den gerechten
Ausgleich zwischen Bezirksebene und Privatinitiative finden könne. Für BV M. Kühnemann stellt sich u.a.
die Frage, wo – im Rathaus - die Ausstellung künftig stattfinden, wie sie
finanziert und mit welchem Personalaufwand begleitet werden soll. Sie macht
deutlich, dass die SPD-Fraktion für den Verbleib der Ausstellung im Rathaus
plädiert. BD Schleussner-Schwarz schließt sich
den Ausführungen von BV M. Kühnemann an und spricht sich positiv für eine
Verstetigung der Ausstellung aus. Macht jedoch erklärend darauf aufmerksam,
dass, bei Wegfall des Lichthofes, es nicht zu einem Verdrängungswettbewerb
kommen darf, wobei dann andere indirekt davon betroffen sind, dass keine Räume
mehr zur Verfügung stehen. Ergänzend zum Sachverhalt richtet BV
Dittmeyer abschließend die Frage ans BA, ob es schon Überlegungen für andere
Räumlichkeiten und diesbezüglich Vorschläge vom federführenden FM-Ausschuss
gäbe. Bestimmte Eckdaten dazu seien, so StR
Hapel, heute noch nicht zu beantworten. Er habe den Bereich Facility Management
Mitte Dezember 2008 mit der Nachfrage angeschrieben, ob es angesichts der
Entwicklung möglich sei, dauerhaft die Ausstellungshalle für diese Ausstellung
zu nutzen – eine Antwort liegt noch nicht vor. Er ist erfreut darüber,
dass der Förderverein mit bürgerschaftlichem Engagement die Verstetigung dieser
Ausstellung unterstützen möchte. Neu für ihn sei, dass, nach expliziter
Darstellung des Fördervereins, nur das Rathaus Schöneberg als Ort in Frage
komme. StR Hapel befürwortet ebenfalls diesen Ort; nur müssten, wenn dies nicht
ginge, auch andere Orte in Frage kommen. Ein breites Spektrum anderer Orte sei
vorhanden. Gegenwärtig sei die Raum- sowie die Finanzierungsfrage offen. Der
jetzige Kostenfaktor für diese Ausstellung beträgt rd. 38.000 Euro. Die Summe
beinhaltet: - Auf- und
Abbau einschl. Material 14.
000 € -
Eröffnungsveranstaltung / Werbung 4.400 € -
Rahmenprogramm inkl. Technik 4.000 € -
Personalleistung, Besucherbetreuung u. Aufsicht rd. 11.000 € -
Wissenschaftl. Arbeit für neue Alben 4.400 €. Für alle
Veranstaltungen des Kunstamtes beträgt der Gesamtmittelansatz für 2009 109.000 €, abzügl. Frauenmärz 11.000
€, abzügl. Dezentrale Kulturarbeit 27.000 €, verbleiben für
Veranstaltungen ganzjährig 71.000 € zuzügl. 42.000 € Honoraransatz
= 113.000 €. In dieser Summe sind die genannten 38.000 € enthalten. Alternativen
für die Dezentrale Kultur und andere Ausstellungen gäbe es in den
Liegenschaften des Bezirkes nicht. Frau
Zeuch-Wiese bringt dezidiert zum Ausdruck, man habe im Gespräch mit StR Hapel
sehr deutlich gemacht, weshalb die Stiftung an diesem Rathaus hängt. Sie betont
nochmals, wenn eine Stiftung gegründet werden soll mit dem Ziel, den Bezirk
finanziell bei einer ganzjährigen Ausstellung zu unterstützen, dann hängt das
am Rathaus Schöneberg. Um eine
Grundlage für die weitere Beratung zu haben, bittet BV. M. Kühnemann bis zur
nächsten Sitzung um folgende Nachweise: -
wie schlägt diese Raummiete zu Buche, -
Bekanntgabe der Konditionen der
Willy-Brandt-Dauerausstellung, -
Belegung des Lichthofes, -
welche Räumlichkeiten gibt es im Rathaus zusätzlich, -
Konstrukte hinsichtlich Vereine, Stiftungen etc. Die
Vorsitzende richtet abschließend die Bitte an die Anwesenden, sich nochmals,
mit den jetzt gewonnene Eindrücken, zu beraten. Wichtig seien dabei: Die
grundlegenden, überprüfbaren Fakten sowie die Raumfrage. Sie dankt den
Mitgliedern des Fördervereins für ihr Kommen und für die ausführlichen
Informationen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Stadtbezirk | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |