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Dahlem |
Julius Kühn-Institut (Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, vormals Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft) |
Durch Reichstagsbeschluss 1898 gegründet, bezog die Forschungsanstalt 1899 ihr Grundstück in der heutigen Königin-Luise-Straße und errichtete dort von 1902 bis 1904 das noch heute markante Labor- und Dienstgebäude. Als Kaiserliche Biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft war sie die erste “gesamtstaatliche” Agrarforschungseinrichtung des Deutschen Reiches und eine der ersten auf dem “Dahlemer Wissenschaftscampus”. Die auf die Fachgebiete Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz (Phytomedizin) spezialisierte Forschungsanstalt war bis zum 2. Weltkrieg die Zentrale zahlreicher Fachinstitute und Dienststellen in ganz Deutschland. Nach 1945 zunächst als Biologische Zentralanstalt dem Senat von Berlin unterstellt, wurde sie 1954 wieder als Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig (BBA) in die Zuständigkeit des Bundes übernommen. Seit 01.01.2008 ist die Forschungsanstalt in Dahlem Teil des “Julius-Kühn-Instituts”, der Nachfolgeinstitution der BBA, einer Bundesoberbehörde, die nun neben dem Pflanzenschutz auch für weitere Forschungsfelder und viele behördliche Funktionen des Bundes im Bereich der Kulturpflanzen zuständig ist. In Dahlem befindet sich neben dem Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz das Informationszentrum und die Bibliothek. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte in Berlin-Dahlem sind u.a.: Risikobewertung der Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Nützlinge, Bewertung der Wirksamkeit von Vorratsschutzmitteln und von Pflanzenschutz- und Bewirtschaftungsverfahren auf ihre Nachhaltigkeit, chemische Untersuchung von Bienen auf Schäden durch Pflanzenschutzmittel, Einträge und Austräge chemischer Stoffe bei der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. |