Drucksache - 1802/V  

 
 
Betreff: Erich Fellgiebel angemessen würdigen
Status:öffentlichAktenzeichen:1125/V
 Ursprungaktuell
Initiator:GRÜNE- und CDU-FraktionGRÜNE- und CDU-Fraktion
Verfasser:1. Steinhoff/Wojahn, Berger
2. Hippe
 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
19.02.2020 
37. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf überwiesen   
Ausschuss für Bildung und Kultur Empfehlung
03.06.2020 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
02.09.2020 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
16.09.2020 
41. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
BE BK vom 02.09.2020
Beschluss vom 16.09.2020
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 24.08.2021

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, im zeitlichen Zusammenhang zum 20. Juli 2020 auch Erich Fellgiebel, der in der Wrangelstraße 10 (Steglitz) gewohnt hat und an dem Umsturzversuch am 20. Juli 1944 als General der Nachrichtentruppe aktiv beteiligt war, angemessen zu würdigen.

 

Begründung:

 

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen am 20. Juli 2019 vor den Häusern von Oberst von Stauffenberg und Generaloberst Beck und der eindrücklichen Gedenkveranstaltung für Cäsar von Hofacker am 20. Dezember 2019 sollte mit Erich Fellgiebel ein weiterer Mitverschwörer des 20. Juli aus dem Bezirk angemessen gewürdigt werden. Seine Wohnadresse war die Wrangelstraße 10, ganz in der Nähe der „Schwartzschen Villa“. Erich Fellgiebel gehörte zum Stab von Generaloberst Beck und hat für die deutsche Wehrmacht das operative und technische Nachrichtenwesen in bis dahin unerreichter Qualität und Umfang ausgebaut, was ihm die Bezeichnung „Strippenpapst“ einbrachte. Zugleich lehnte er von Anfang an die NS-Ideologie ab und war ein klarer (und bekannter) Gegner Hitlers. Seit 1938 war er in den militärischen Widerstand um Generaloberst Beck eingebunden. Am 20. Juli 1944 hat er die Nachrichtenverbindungen zum Hauptquartier Hitlers soweit als möglich unterbrochen, wurde dort noch am selben Tag verhaftet, am 10. August 1944 von Freisler zum Tode verurteilt und am 4. September bestialisch ermordet. Die Enkeltochter von Erich Fellgiebel, Frau Barbara Fellgiebel, bemüht sich durch Vorträge über ihren Großvater die Erinnerung an ihn wach zu halten. Sie könnte sicher für eine entsprechende Veranstaltung im Bezirk gewonnen werden.

 

 

Der Antrag wurde am 02.09.2020 in der 30. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur beraten und mit 10 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen bei 0 Enthaltungen beschlossen.

 

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Specht-Habbel

Ausschussvorsitzende

 

 

Die BVV hat in ihrer 41. Sitzung am 16.09.2020 beschlossen:   

 

Das Bezirksamt wird gebeten, im zeitlichen Zusammenhang zum 20. Juli 2020 auch Erich Fellgiebel, der in der Wrangelstraße 10 (Steglitz) gewohnt hat und an dem Umsturzversuch am 20. Juli 1944 als General der Nachrichtentruppe aktiv beteiligt war, angemessen zu würdigen.

 

 

gner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 
 

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