Drucksache - 1529/V
Ich frage das Bezirksamt:
1) Wie viele Fälle von Inobhutnahme hat das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf in 2018 registriert? (bitte nach Altersgruppen aufschlüsseln)
2) Wie hoch waren die Zahlen in den Jahren 2015 bis 2017?
3) Wie hoch sind die Unterbringungskosten im Durchschnitt für ein Kind pro Jahr?
4) Wie hoch ist der prozentuale Anteil minderjähriger Flüchtlinge an der Gesamtzahl?
Sabine Gollombeck
Antwort des Bezirksamts:
Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,
die oben genannte Anfrage beantworte ich wie folgt.
1) Wie viele Fälle von Inobhutnahme hat das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf in 2018 registriert? (bitte nach Altersgruppen aufschlüsseln) Insgesamt wurden 82 Inobhutnahmen in 2018 von stark abweichender Dauer von 1 Tag bis zu 3 Monaten durchgeführt.
In der Kürze der zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit wurden exemplarisch die Daten von 2018 der Region Nord der drei Regionen ausgewertet:
2) Wie hoch waren die Zahlen in den Jahren 2015 bis 2017?
Der Rückgang ab 2017 erklärt sich durch eine hohe Fehlerquote bei der Einführung von SoPart. Die Datenlage ist – wie in den anderen Bezirken auch – hier nicht ausreichend valide, weil aufgrund von Eingabefehlern Nullmengen erzeugt wurden.
3) Wie hoch sind die Unterbringungskosten im Durchschnitt für ein Kind pro Jahr? Der Aufenthalt von Kinder/ Jugendlichen in einer Krisenunterkunft/ während einer Inobhutnahme soll regelhaft so kurz wie möglich und solange wie erforderlich zur Abklärung der Krisensituation oder bis zur familiengerichtlichen Anhörung dauern. Im Idealfall wird von einem Zeitraum von 4-8 Wochen, längstens von 12 Wochen bis zu einer Rückführung in den elterlichen Haushalt oder eine Anschlussunterbringung im Rahmen einer stationären Hilfe zur Erziehung ausgegangen. Sofern keine Zustimmung der Eltern vorliegt, ist das Familiengericht zu informieren, ein Vormund bzw. eine Ergänzungspflegschaft wird bestellt und die Inobhutnahme im Rahmen der Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII in eine Hilfe zur Erziehung nach § 27 SGB VIII übergeleitet.
Im Vergleichsbericht von 12.2018 der SenFin zum KLR-Produkt: 80942, T-Inobhutnahme, lag Steglitz-Zehlendorf bei mtl. Stückkosten von 2.151,46 €. Damit wurde der Gesamtmedian der Berliner Bezirke, der bei 3.415,71 € lag, deutlich bei diesem Produkt unterschritten.
4) Wie hoch ist der prozentuale Anteil minderjähriger Flüchtlinge an der Gesamtzahl?
Die stark rückläufige Zahl der Inobhutnahmen spiegelt die Entwicklung des rückläufigen Flüchtlingszustrom wider.
Mit freundlichen Grüßen
Carolina Böhm Bezirksstadträtin
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