Drucksache - 1124/V  

 
 
Betreff: Chaos an der Grundschule am Königsgraben
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV KellermannBV Kellermann
Verfasser:Kellermann 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
14.11.2018 
24. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
Kleine Anfrage vom 06.11.2018
Schriftliche Beantwortung vom 22.11.2018

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Ist es richtig, dass an der Grundschule am Königsgraben für das kommende Schuljahr nur 55 Plätze für mehr als 100 einzuschulende Kinder vorliegen und das Bezirksamt als einzige Lösung die Eltern angeschrieben hat, damit sich diese an anderen Schulen, u.a. an Privatschulen, bewerben?

 

2)   Wie sieht die Schulplatzsituation in den benachbarten Einzugsbereichen aus?

 

3)   Im letzten Schuljahr gab es 77 Anmeldungen auf 87 Plätze, warum wurde die Anzahl für das nächste Jahr auf 55 Plätze gesenkt?

 

4)   Was gedenkt das Bezirksamt zu tun, um den betroffenen Familien zu helfen, und wie wird das Problem in Zukunft abgestellt, und wann kommt endlich der neue Schulentwicklungsplan?

 

 

 

Jan Kellermann

 

Antwort des Bezirksamts:

 

 

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

 

die o.g. Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

1)   Ist es richtig, dass an der Grundschule am Königsgraben für das kommende Schuljahr nur 55 Plätze für mehr als 100 einzuschulende Kinder vorliegen und das Bezirksamt als einzige Lösung die Eltern angeschrieben hat, damit sich diese an anderen Schulen, u.a. an Privatschulen bewerben?

Im Zuge des Anmeldeverfahrens für die zukünftigen Erstklässler wurde den Eltern ein Schreiben mit obigem Inhalt zur Kenntnis gegeben. Dabei wurde zu allererst aber auf die vier staatlichen Grundschulen im Umfeld hingewiesen und erst im vorletzten Satz „der Vollständigkeit“ halber auch die Möglichkeit der Privatschulen benannt.

Dies ist allerdings bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, die aktuelle Situation zu lösen. Vielmehr verfolgt das Bezirksamt bereits seit längerem eine ganze Reihe verschiedener Lösungsansätze, die kurz- aber vor allem mittel- und langfristig die Knappheit an Schulplätzen an der Grundschule am Königsgraben lösen helfen könnten.

 

2)   Wie sieht die Schulplatzsituation in den benachbarten Einzugsbereichen aus?

 

BSN

Name

Geplante Kapazität

Zu versorgende GSchüler

Wechselanträge in andere ESB

Anmeldungen aus dem eigenem ESB

Freie Plätze

06G20

Alt-Lankwitzer

78

72

27

56

22

06G21

Paul-Schnei-
der-GS

100

122

54

81

19

06G27

GS am Königsgraben

55

105

19

88

-33

06G28

Ludwig-
Bechstein

48

91

38

52

-4

 

3)   Im letzten Schuljahr gab es 77 Anmeldungen auf 87 Plätze, warum wurde die Anzahl für das nächste Jahr auf 55 Plätze gesenkt?

Die GS am Königsgraben praktiziert seit einigen Jahren das Prinzip einer Schulanfangsphase. Kinder der Altersstufen 6, 7 und vereinzelt 8 lernen in der Klassenstufe 1 und 2 gemeinsam und wechseln nicht nach Alter, sondern nach Lernstand in die 3. Klasse, wo dann homogen Klassen gebildet werden. Im letzten Jahr wurde, um vielen Kindern die Einschulung an der Einzugsschule zu ermöglichen, neben den sechs Lerngruppen noch eine homogene 1 Klasse ohne Jahrgangsmischung eröffnet, damit konnten ausnahmsweise 77 Kinder des eigenen Einschulungsbereiches, sowie 10 Geschwisterkinder aufgenommen werden. Damit hat die Schule ihre Kapazität von 16 Klassen in den Jahrgängen 1 bis 6 erreicht bzw. bereits überschritten.

Beim gemischten Unterricht wird auf die Lernergebnisse der Kinder Rücksicht genommen und es können nur so viele Kinder aufgenommen werden, wie wahrscheinlich in die dritte Klasse wechseln. Nach ersten Gesprächen im September waren dies 51 Kinder, im Oktober schätze die Schulleiterin ein, dass 55 Kinder nach den Sommerferien in die dritte Klasse wechseln können und diese Plätze für die kommenden Erstklässler zur Verfügung stehen.

Die Grundschule am Königsgraben ist 2,5 zügig organisiert, das bedeutet es bestehen Kapazitäten für 15 Klassen, bereits heute werden 16 Klassen unterrichtet. Dies wirkt sich direkt auf die Nutzung von Sporthalle, Mensa und Nachmittagsbetreuung aus.

 

4)   Was gedenkt das Bezirksamt zu tun, um den betroffenen Familien zu helfen, und wie wird das Problem in Zukunft abgestellt, und wann kommt endlich der neue Schulentwicklungsplan?

Das Schulamt, bestehend unter anderem aus den Bereichen Schulplanung und Schulorganisation, wird sich zeitnah erneut mit der Schulleitung treffen, um kurzfristige Lösungsmöglichkeiten zu arrondieren, um den betroffenen Familien zufriedenstellende Lösungen anzubieten.

Um das Problem in Zukunft zu lösen, werden zum Schuljahr 2020/2021, also der kommenden Anmeldeperiode, die Einschulungsbereiche angepasst. Ziel ist es, jeder Schule entsprechend den Kapazitäten Schüler aus der Einwohnerschaft zuzuweisen.

Danach wird, wie angekündigt, im kommenden Jahr der neue Schulentwicklungsplan kommen. Eine seit Jahren begleitende Schulentwicklungsplanung findet durch das jährliche Monitoringverfahren statt. Zuletzt am 17.April 2018. Die Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung ist noch nicht abgeschlossen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Frank Mückisch

Bezirksstadtrat

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen