Drucksache - 0903/V  

 
 
Betreff: Zukunft der Goerzbahn
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV KellermannBV Kellermann
Verfasser:Kellermann 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
20.06.2018 
21. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
Kleine Anfrage vom 12.06.2018
Schriftliche Beantwortung vom 28.06.2018

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Ist dem Bezirksamt bekannt, dass die Goerzbahn zum 01. Juli 2018 den Betrieb einstellen wird?

 

2)   Sind dem Bezirksamt die Hintergründe dafür bekannt und wie bewertet es diese, vor allem in Hinblick auf die zu erwartenden Belastungen mit zusätzlichen LKWs auf dem Dahlemer Weg und Teltower Damm?

 

3)   Wie schätzt das Bezirksamt die Auswirkungen für den Industriestandort Goerzallee und auch für die Museumseisenbahn an der Goerzallee ein?

 

4)   Ist dem Bezirksamt bekannt, ob die Trasse entwidmet werden soll, und welche Überlegungen hat das Bezirksamt ggf. hinsichtlich der Nutzung der Fläche oder zur Errichtung von Fußgängerübergängen an der Jänickestraße (Schulweg) und Hochbaumstraße (Fahrradnebenroutennetz)?

 

 

 

Jan Kellermann

 

 

Antwort des Bezirksamts:

 

 

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

 

da diese Kleine Anfrage in der BVV am 20.06.2018 wegen des Zeitablaufs nicht erledigt werden konnte, beantworte ich sie hiermit schriftlich:

 

1)   Ist dem Bezirksamt bekannt, dass die Goerzbahn zum 01. Juli 2018 den Betrieb einstellen wird?

Ja, das Bezirksamt hatte im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau, Landschaftsplanung und Bürgerbeteiligung am 17.05.2018 auf Nachfrage des BV Gruner berichtet, dass die Einstellung des Betriebs der Goerzbahn zum 1. Juli 2018 geplant sei. Allerdings liegt dem Bezirksamt bis dato noch keine Kündigung des Gestattungsvertrages auf dem Tisch.

 

2)   Sind dem Bezirksamt die Hintergründe dafür bekannt und wie bewertet es diese, vor allem in Hinblick auf die zu erwartenden Belastungen mit zusätzlichen LKWs auf dem Dahlemer Weg und Teltower Damm?

Die Betreiberin der Goerzbahn, die RBH Logistics GmbH, die der aktuelle Vertragspartner des Bezirksamtes hinsichtlich des Gestattungsvertrages ist, hatte das Bezirksamt informiert, dass der Transportdienstleister des einzigen verbliebenen Anschließers die RBH unterrichtet hatte, dass sich aufgrund stark zurückgehender Produktionsmengen der Transport auf der Bahn nicht mehr lohne. Eine Bewertung dazu kann das Bezirksamt nicht vornehmen.

Der zu erwartende zusätzliche Lkw-Verkehr wird vom Bezirksamt kritisch betrachtet, allerdings hat das Bezirksamt keinerlei Einwirkungsmöglichkeiten auf diese Entscheidung. Welche Route die Lkw nehmen werden, ist nicht bekannt.

 

3)   Wie schätzt das Bezirksamt die Auswirkungen für den Industriestandort Goerzallee und auch für die Museumseisenbahn an der Goerzallee ein?

Da nur (noch) ein Unternehmen überhaupt an die Gleisanlagen der Goerzbahn angeschlossen ist und gerade dieses Unternehmen die Entscheidung getroffen hat, auf den Bahntransport zu verzichten, sind keine weiteren negativen Auswirkungen auf den Industriestandort Goerzallee zu befürchten. In den letzten Jahren hat sich kein anderes Unternehmen für einen Gleisanschluss interessiert.

Die AG Märkische Kleinbahn e.V., die in einem Lokschuppen auf dem Südbahnhof der Goerzbahn residiert, hat mit seiner Vermieterin (RBH Logistics GmbH) und dem Bezirksamt Kontakt aufgenommen und erklärt, dass sie Interesse hat, so lange wie möglich das Gebäude und die Gleisanlagen zu nutzen und gelegentliche Fahrten mit ihren Bahnfahrzeugen durchzuführen. Vereinbarungen mit dem Bezirksamt dazu gibt es aber noch nicht.

 

4)   Ist dem Bezirksamt bekannt, ob die Trasse entwidmet werden soll, und welche Überlegungen hat das Bezirksamt ggf. hinsichtlich der Nutzung der Fläche oder zur Errichtung von Fußngerübergängen an der Jänickestraße (Schulweg) und Hochbaumstraße (Fahrradnebenroutennetz)?

Nein, es ist noch nicht bekannt, was mit der Gleistrasse geschehen wird. Wenn sich bewahrheitet, dass kein regelmäßiger Bahnverkehr mehr auf den Gleisen der Goerzbahn stattfindet, kann über die Flächen des Gleiskörpers neu verfügt werden. Ob sich dann auch Möglichkeiten ergeben, verbesserte Querungenr zu Fuß Gehende und/oder Radfahrende herzustellen, muss geprüft werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Maren Schellenberg

Stadträtin für Immobilien, Umwelt und Tiefbau

 
 

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