Drucksache - 0641/V  

 
 
Betreff: Denkmalbeirat adé – oder wie sich das Bezirksamt unerwünschten Sachverstands entledigte!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:VorsteherVorsteher
Verfasser:Rögner-Francke 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
17.01.2018 
16. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 20.12.2017

 

 

r die Große Anfrage „Denkmalbeirat adé oder wie sich das Bezirksamt unerwünschten Sachverstands entledigte! (Drs. 0609/V) der SPD-Fraktion wurde entsprechend § 23 (1) GO BVV die schriftliche Beantwortung beantragt.

 

Die schriftliche Beantwortung des Bezirksamtes gebe ich nachstehend zur Kenntnis:

 

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

 

das Bezirksamt beantwortet o.g. Anfrage wie folgt:

 

1)   Weshalb hat das Bezirksamt durch sein Verhalten gegenüber den ehemaligen Expertinnen und Experten des Denkmalbeirates den Eindruck erweckt, dass deren fachliche Kompetenz unerwünscht sei?

Das Bezirksamt war in den Sitzungen immer durch einen oder mehrere Stadträte/ die Bürgermeisterin und das Fachamt vertreten. Die Vorträge, Ideen und Anmerkungen der Expertinnen und Experten wurden immer interessiert aufgenommen, Fragen wurden nach bestem Wissen beantwortet. Es ist dem Bezirksamt anscheinend nicht gelungen, den Expertinnen und Experten die teilweise begrenzten Einflussmöglichkeiten des Bezirks zu vermitteln. Am Beispiel der Dahlemer Museen lässt sich aufzeigen, dass der Bezirk leider keine Entscheidungsbefugnis hinsichtlich etwaiger Nachnutzungen besitzt. Dessen ungeachtet bedanke ich mich ausdrücklich bei den denkmalfachlichen Expertinnen und Experten für ihre ehrenamtliche Mitwirkung an der Arbeit des Denkmalbeirats. Den als Grund für den Rücktritt angeführten Vorwurf, wonach eine fachlich fundierte Unterstützung von Politik und Verwaltung durch die Expertinnen und Experten unerwünscht gewesen sei, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Sowohl im Rahmen der Tätigkeit im Beirat selbst als auch im Hinblick auf die Arbeit in den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung wurde die denkmalfachliche Expertise jederzeit geschätzt.

 

2)   Wie beabsichtigt das Bezirksamt angesichts des angerichteten Schadens, andere Denkmal-Expertinnnen und Experten zur fachlich gebotenen Mitarbeit zu motivieren?

Das Bezirksamt führt gemeinsam mit dem Regionalmanagement Berlin SÜDWEST eine Veranstaltungsreihe „Ideen Werkstatt Museen“ durch. Die erste Veranstaltung fand dieses Jahr am 12. Dezember statt. Vier weitere Veranstaltungen pro Quartal werden 2018 folgen. Hierbei ist jeder Interessierte und Engagierte aufgefordert, seine Expertise einzubringen; dies gilt auch für die Mitglieder des Denkmalbeirates.

 

3)   Aus welchen Gründen ist das Bezirksamt nicht mit dem Konzept der Denkmal-Expertinnen und Experten zur Nachnutzung der Dahlemer Museen an die Öffentlichkeit gegangen?

Am 7. Juli 2017, fand im Foyer Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin, die Veranstaltung „Wie geht es weiter mit dem Museumsstandort Dahlem?“ Diese Veranstaltung fand unter Federführung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unter Einbeziehung des Bezirks statt. Hier konnten und wurden verschiedene mögliche Konzepte zur Nachnutzung der Dahlemer Museen vorgetragen. Auch Überlegungen, die bereits im Denkmalbeirat erörtert wurden, sind in die Diskussion eingegangen.

 

4)   Warum sind die Denkmal–Experten nicht vom Regionalmanagement Südwest, das der Bezirksbürgermeisterin untersteht, zu der „Auftaktveranstaltung der Reihe „IDEENWerkstatt MUSEEN“ eingeladen worden, hingegen aber andere Personen, die sich bisher gegenüber der BVV nicht zu dieser Materie geäußert hatten?

Das Regionalmanagement Berlin SÜDWEST hat Herrn Semler am 08.12.2017 per Email geantwortet, dass sich die neue Veranstaltungsreihe „IDEENWerkstatt MUSEEN“ an eine breite, interessierte Öffentlichkeit wendet. Darin sind auch Denkmal-Experten eingeschlossen. Und wörtlich „Wir freuen uns über das rege Interesse an diesem neuen Veranstaltungsformat und bitten alle Interessierte um Anmeldung unter www.rm-berlin-sw.de.“ Im Anhang dieser E-Mail wurde die Einladung zum 12.12.2017 und die Folgeveranstaltungen 2018 mitgeschickt.

 

5)   Sollen die Elemente des Nachnutzungskonzeptes der ehemaligen Denkmalbeirat-Experten - wie z.B. ein „Museum für Architektur“, ein „Museum der Berliner Gipsabguss-Sammlungen“ sowie ein „Museum der Sammler“, die auch vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Prof. Dr. Parzinger und dem Präsidenten der FU Berlin, Prof. Dr. Alt, begrüßt wurden - künftig bei der „IDEENWerkstatt MUSEEN“ berücksichtigt werden?

Im Rahmen der IDEENWerkstatt MUSEEN kann jeder Interessierte seine Ideen einbringen. Dies gilt selbstverständlich auch für Denkmal-Experten. Ein breites Ideenspektrum ist zu erwarten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Cerstin Richter-Kotowski

Bezirksbürgermeisterin

 

 

gner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 
 

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